Alicudi

Alicudi gehört mit seinen Nachbarinseln Lipari, Stromboli, Vulcano, Salina, Panarea und Filicudi zum Archipel der Liparischen Inseln, die im Tyrrhenischen Meer vor der Nordküste Siziliens liegen. Die Insel gehört der Gemeinde Lipari in der Metropolitanstadt Messina an.

Alicudi
Alicudi von Süden aus der Luft gesehen
Alicudi von Süden aus der Luft gesehen
Gewässer Tyrrhenisches Meer
Inselgruppe Liparische Inseln
Geographische Lage 38° 32′ 38″ N, 14° 21′ 12″ O
Alicudi (Sizilien)
Alicudi (Sizilien)
Länge 2,9 km
Breite 2,3 km
Fläche 5,2 km²
Höchste Erhebung Filo dell’Arpa
675 m s.l.m.
Einwohner 105 (2001)
20 Einw./km²
Hauptort Alicudi Porto
Die Äolischen Inseln
Die Äolischen Inseln
Silhouette der Insel

Allgemeine Informationen

Hafen von Alicudi

In der Antike hieß die Insel wegen des hier üppig wuchernden gleichnamigen Heidekrauts Ericusa.

Sie ist die westlichste und mit 5,2 km² zweitkleinste der Liparischen Inseln. Die annähernd kreisrunde Insel besteht aus dem 675 m hohen Stratovulkan Filo dell’Arpa. Zwei Drittel der Insel sind nicht kultiviert. Der einzige Ort der Insel, Alicudi Porto, ist mit den Ansiedlungen Vallone, Tonna, Pianicello, Bazzina, San Bartolo, Montagnola und Sgurbio durch Steintreppen verbunden.

Die knapp 100 Einwohner, die von der Landwirtschaft (Anbau von Feigen, Kapern, Mandeln und Weinreben), vom Fischfang und vom Tourismus leben, konzentrieren sich auf den südöstlichen Teil der Insel.

Ein Straßennetz ist nicht vorhanden, die Häuser sind über jahrhundertealte Treppenwege miteinander verbunden. Als Transportmittel dienen Muli. Elektrizität und Anschluss an das Telefonnetz gibt es erst seit 1990. Mittlerweile ist auf der Insel ein stabiles GPRS-Signal vorhanden.

Viele Künstler und Künstlerinnen, vorwiegend aus Italien und Deutschland, haben sich auf der Insel niedergelassen und leben da, zumindest einen Teil des Jahres. Die Künstlerin Paola Pivi lebte zwei Jahre auf Alicudi und arbeitete 2007 an dem Projekt Alicudi. Die Schriftstellerin und Journalistin Giovanna Nigi hat zwei Bücher über Alicudi geschrieben. Der Roman Tarantella des Schriftstellers Jens-Uwe Sommerschuh basiert auf Familiengeschichten Alicudis. Der Maler Marco Tagliaro hat hier über viele Jahre hinweg an einem einzigen Bild gemalt.

Trivia

Anfang des 19. Jahrhunderts, möglicherweise aber auch schon deutlich früher, kam es durch den Verzehr von Mutterkorn offenbar zu Halluzinationen in der Bevölkerung.[1]

Literatur

  • Peter Amann: Liparische Inseln. Wandern und Genießen zwischen Ätna und Vesuv. Ein Reisebegleiter. Rotpunktverlag, Zürich 2017, ISBN 978-3-85869-730-1.
  • Eva Gründel, Heinz Tomek: Liparische Inseln. DuMont Reiseverlag, Köln 2003, ISBN 3-7701-6028-2.
  • Ralf Gryl: Alicudi. Auszeit auf einer Vulkaninsel. Shaker Media, Aachen 2009, ISBN 978-3-86858-357-1.
  • Jens-Uwe Sommerschuh: Tarantella. Roman. Salomo, Dresden, 2019, ISBN 978-3-941757-93-6.
  • Giovanna Nigi: Chi muta Dio l'aiuta, Lettere Italiane, Guida Editori, 2003, ISBN 978-88-7188-739-5.
  • Giovanna Nigi: Mangiasti? La cucina cosmopolita di Alicudi, Il Formichiere, 2019, ISBN 978-88-312-4801-3.
Commons: Alicudi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. https://www.vice.com/de/article/wx8agw/wie-ein-brot-eine-ganze-insel-jahrelang-halluzinieren-liess
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