Algonquin Hotel
Das Algonquin Hotel ist das älteste in Betrieb befindliche Hotel in New York City.[1] Es befindet sich in der 44. Straße zwischen der Fifth Avenue und der Avenue of the Americas in Manhattan. Die genaue Adresse lautet 59 West 44th Street, New York, NY 10036. Durch seine nahe Lage beim Theatre District und verschiedenen Zeitungsredaktionen wurde das Hotel nach seiner Eröffnung im Jahr 1902 ein bevorzugter Treffpunkt für Künstler und Journalisten.[2]
Geschichte
Das Gebäude des Algonquin Hotels wurde von dem Architekten Goldwin Starrett, Partner des New Yorker Architekturbüros Starrett & van Vleck, entworfen. Das Algonquin wurde 1902 eröffnet und war zunächst als Apartment-Hotel konzipiert. Da sich jedoch zu wenige Mieter fanden, wurde es zu einem normalen Hotel umfunktioniert, dessen Name auf die Stämme der Algonkin zurückgeht. Der Hotelier Frank Case mietete das Algonquin im Jahr 1907. Im Jahr 1927 kaufte er das Grundstück für eine Million US-Dollar[3] und führte das Hotel bis zu seinem Tod im Juni 1946.
Im Oktober 1946 erwarb Ben Bodne das Hotel für über eine Million US-Dollar und schenkte es seiner Frau.[4] Bodne ließ das Hotel umfangreich renovieren. 1987 verkaufte er es an eine Gruppe japanischer Investoren. 2002 erwarb die Immobilieninvestitionsfirma Miller Global Properties das Hotel und veräußerte es nach einer drei Mio. US-Dollar teuren Renovierung[5] im Jahr 2005 für angeblich 74 Mio. US-Dollar an das Unternehmen HEI Hotels & Resorts, welches das Algonquin Marriott International angliederte. Es ist Teil der Marke Marriott’s Autograph Collection.
Anfang 2012 wurde das Hotel aufgrund von erneuten Renovierungsarbeiten für fünf Monate geschlossen. Seit seiner Wiedereröffnung verfügt es über 156 Zimmer und 25 Suiten mit separaten Wohnbereichen.[6] Trotz der zahlreichen Renovierungen ist das zeitgenössische Ambiente des Hotels weitgehend erhalten geblieben. 1987 wurde das Algonquin Hotel in die Liste der National Historic Landmarks in New York City aufgenommen[7] und 1996 wurde es zum Nationalen Literarischen Denkmal ernannt.
Seit den 1930er Jahren lebt immer eine Hauskatze im Algonquin. Diese durfte sich bis vor einiger Zeit noch überall im Hotel bewegen und bekommt regelmäßig Fanpost.[8]
Der Oak Room ist ein bekannter Jazz- und Cabaret Auftrittsort.
Algonquin Round Table
Ab Juni 1919 wurde das Hotel zum Treffpunkt der Algonquin Round Table, einer losen Gruppe von Journalisten, Literaten und Schauspielern, die sich dort regelmäßig trafen. Die Zusammenkünfte entwickelten sich für an die zehn Jahre zur fast täglichen Routine. Die Treffen und seine prominenten Teilnehmer sind der Grund, dass das Hotel mittlerweile zum Kulturerbe der Stadt New York gehört. Zum Kern der Künstler, die seinerzeit dort einkehrten, gehören Robert Benchley, Heywood Broun, Marc Connelly, Jane Grant, Ruth Hale, George S. Kaufman, Neysa McMein, Dorothy Parker, Harold Ross, Robert E. Sherwood, Al Hirshfeld und Alexander Woollcott.[9]
An dem Gebäude befindet sich heute eine Gedenktafel mit einem Zitat des Theaterkritikers Brooks Atkinson: „Die Persönlichkeiten, die hier zusammenkamen, veränderten durch ihre Schöpfungen das US-amerikanische Verständnis davon, was eine Komödie ausmacht, grundlegend und brachen einer neuen Etappe in den Künsten und im Theater Bahn.“
Berühmte Gäste
Neben den Mitgliedern des Round Table empfing das Algonquin Hotel unter anderem Maya Angelou, Simone de Beauvoir, Graham Greene, Helen Hayes, Anthony Hopkins, Jeremy Irons, Jacqueline Kennedy Onassis, Angela Lansbury, Charles Laughton, Laurence Olivier, Diana Rigg, Gertrude Stein und Tom Stoppard als Gäste.
Orson Welles verbrachte seine Flitterwochen im Algonquin.[10] Im Jahr 1950 schrieb William Faulkner die Dankesrede für die Verleihung seines Nobelpreises im Algonquin Hotel.[10] Alan Jay Lerner und Frederick Loewe schrieben das Musical My Fair Lady (1956) im Algonquin.[10] Der Regisseur Preston Sturges verstarb in dem Hotel.
Weblinks
Einzelnachweise
- Interesting Facts (Memento des vom 10. Oktober 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. www.algonquinhotel.com, abgerufen am 12. Oktober 2014.
- Michaela Karl: Noch ein Martini und ich lieg unterm Gastgeber, Kapitel III. Hotel Algonquin und Vicious Circle, S. 53.
- Frank Case: Tales of a Wayward Inn, New York 1938, S. 189.
- Sale of a Wayward Inn TIME Magazine vom 21. Oktober 1946, abgerufen am 11. Oktober 2014.
- A Child of the Algonquin Looks for a New Generation of Wits The New York Times, abgerufen am 11. Oktober 2014.
- Accommodations (Memento vom 10. Dezember 2014 im Internet Archive)www.algonquinhotel.com, abgerufen am 1. Dezember 2014.
- City Makes It Official: Algonquin Is Landmark The New York Times, abgerufen am 1. Dezember 2014.
- SPON-Panorama vom 24. November 2011
- Annabella Fick: New York Hotel Experience. Transcript: Bielefeld, 2017. ISBN 978-3-8376-3781-6
- The Algonquin Hotel, New York The Guardian, abgerufen am 13. Oktober 2014.