Algarve-Cup 2018

Der Algarve-Cup 2018 war die 25. Ausspielung dieser bedeutenden Turnierreihe für Frauen-Fußballnationalmannschaften und fand vom 28. Februar bis 7. März 2018 wie in den Jahren zuvor an verschiedenen Spielorten der Algarve, der südlichsten Region Portugals, statt. Wie in den beiden Vorjahren nahmen Rekordsieger USA und Olympiasieger Deutschland ebenso wie England und Frankreich erneut nicht teil, weil sie zur gleichen Zeit bei der dritten Austragung des SheBelieves Cups aufeinander trafen. Die in der FIFA-Weltrangliste bestplatzierten Teilnehmer waren Australien (4.), Kanada (5.), Europameister Niederlande (7.), Japan (9.) und Schweden (10.). Vorjahressieger Spanien nahm gleichzeitig am Zypern-Cup teil und gewann diesen. Für die asiatischen Teilnehmer diente das Turnier auch zur Vorbereitung auf die Asienmeisterschaft im April, wobei hierbei die Mannschaft aus Südkorea erstmals teilnahm.

Algarve-Cup 2018
Anzahl Nationen 12
Sieger Niederlande Niederlande (1. Titel)
Schweden Schweden (4. Titel)
Austragungsort Portugal Portugal (Algarve)
Eröffnungsspiel 28. Februar 2018
Endspiel 7. März 2018
Spiele 22
Tore 62 (: 2,82 pro Spiel)
Torschützenkönigin Kanada Christine Sinclair,
Niederlande Lieke Martens,
Schweden Fridolina Rolfö (je 3)
Beste Spielerin Portugal Cláudia Neto[1]
Gelbe Karten 49 (: 2,23 pro Spiel)
Gelb-Rote Karten 3 (: 0,14 pro Spiel)
Rote Karten 1 (: 0,05 pro Spiel)

Regularien

An dem Turnier nahmen zwölf Nationalmannschaften teil. Da die FIFA die Spiele als Freundschaftsspiele einstufte, durfte jede Mannschaft pro Spiel sechs Spielerinnen auswechseln, was bei maximal vier Spielunterbrechungen, davon maximal drei in der zweiten Halbzeit, erfolgen konnte.

Für die Rangfolge in den Gruppen bei Punktgleichheit galt zunächst der direkte Vergleich, dann die bessere Tordifferenz aus allen Gruppenspielen, danach die höhere Anzahl geschossener Tore in allen Gruppenspielen, die Fairplay-Wertung und als abschließendes Kriterium die Platzierung in der FIFA-Weltrangliste. Lediglich in Gruppe 1 musste die höhere Anzahl geschossener Tore in allen Gruppenspielen über die Platzierung auf den ersten beiden Plätzen entscheiden, wobei Australien erst durch das Tor zum 2:0 in der Nachspielzeit gegen China noch an Portugal vorbeiziehen jonnte.

Bei Punktgleichheit zweier gleichplatzierter Mannschaften in verschiedenen Gruppen galt für die Zuordnung zu den Platzierungsspielen zunächst die bessere Tordifferenz aus allen Gruppenspielen, danach die höhere Anzahl geschossener Tore in allen Gruppenspielen, die Fairplay-Wertung und als abschließendes Kriterium die Platzierung in der FIFA-Weltrangliste. Die bessere Tordifferenz (+5) war dann entscheidend, dass die Niederlande und Schweden das dann nicht mehr ausgetragene Finale erreichten, während Australien als Gruppensieger der ersten Gruppe mit einer Tordifferenz von +3 um den dritten Platz spielte. Bei allen anderen Mannschaften erfolgte die Zuordnung zu den Platzierungsspielen aufgrund der Platzierung und Punktzahl in den Gruppenspielen.

Teilnehmer

Land Rang1 Anmerkung
Australien Australien4
China Volksrepublik Volksrepublik China16
Danemark Dänemark12ständiger Teilnehmer
Island Island20
Japan Japan9
Kanada Kanada5
Niederlande Niederlande7
Norwegen Norwegen14
Portugal Portugal38ständiger Teilnehmer
Russland Russland25
Schweden Schweden10
Korea Sud Südkorea14Erste Teilnahme
1 
Position in der FIFA-Weltrangliste (Stand: Dezember 2017)

Das Turnier

Alle Zeiten entsprechen der Westeuropäischen Zeit (MEZ-1 Stunde).

Gruppe 1

Pl. Land Sp. S U NTore Diff. Punkte
1. Australien Australien 3 2 1 0 006:300 +3 07
2. Portugal Portugal 3 2 1 0 004:100 +3 07
3. Norwegen Norwegen 3 1 0 2 005:600 −1 03
4. China Volksrepublik Volksrepublik China 3 0 0 3 001:500 −4 00
28. Februar um 15:00 Uhr in Lagos
PortugalChina 2:1 (0:0)
28. Februar um 18:30 Uhr in Albufeira
AustralienNorwegen 4:3 (3:1)
2. März um 15:00 Uhr in Faro-Loulé
PortugalAustralien 0:0
2. März um 15:00 Uhr in Vila Real de Santo António
ChinaNorwegen 0:2 (0:1)
5. März um 19:00 Uhr in Faro-Loulé
PortugalNorwegen 2:0 (1:0)
5. März um 19:00 Uhr in Albufeira
AustralienChina 2:0 (1:0)

Gruppe 2

Pl. Land Sp. S U NTore Diff. Punkte
1. Schweden Schweden 3 2 1 0 007:200 +5 07
2. Kanada Kanada 3 2 0 1 005:300 +2 06
3. Korea Sud Südkorea 3 1 1 1 004:500 −1 04
4. Russland Russland 3 0 0 3 001:700 −6 00
28. Februar um 15:00 Uhr in Albufeira
SüdkoreaRussland 3:1 (1:1)
28. Februar um 19:00 Uhr in Parchal
KanadaSchweden 1:3 (0:1)
2. März um 19:00 Uhr in Faro-Loulé
RusslandKanada 0:1 (0:1)
2. März um 19:00 Uhr in Parchal
SchwedenSüdkorea 1:1 (1:1)
5. März um 15:00 Uhr in Lagos
SchwedenRussland 3:0 (1:0)
5. März um 15:00 Uhr in Albufeira
SüdkoreaKanada 0:3 (0:1)

Gruppe 3

Pl. Land Sp. S U NTore Diff. Punkte
1. Niederlande Niederlande 3 2 1 0 009:400 +5 07
2. Japan Japan 3 2 0 1 006:700 −1 06
3. Island Island 3 0 2 1 001:200 −1 02
4. Danemark Dänemark 3 0 1 2 002:500 −3 01
28. Februar um 15:40 Uhr in Parchal
JapanNiederlande 2:6 (1:5)
28. Februar um 18:30 Uhr in Lagos
DänemarkIsland 0:0
2. März um 15:25 Uhr in Parchal
JapanIsland 2:1 (1:0)
2. März um 18:30 Uhr in Vila Real de Santo António
DänemarkNiederlande 2:3 (2:1)
5. März um 15:40 Uhr in Faro-Loulé
JapanDänemark 2:0 (0:0)
5. März um 15:40 Uhr in Parchal
IslandNiederlande 0:0

Platzierungsspiele

Die Orte der Platzierungsspiele wurden erst festgelegt, nachdem die Paarungen feststanden. Platzierungsspiele, die nach regulärer Spielzeit remis endeten, wurden durch ein Elfmeterschießen entschieden.

Spiel um Platz 11

7. März um 14:00 Uhr in Vila Real de Santo António
China Volksrepublik Volksrepublik China Russland Russland 2:1 (0:1)

Spiel um Platz 9

7. März um 18:30 Uhr in Vila Real de Santo António
Island Island Danemark Dänemark 1:1 (0:0), 5:4 i. E.

Spiel um Platz 7

7. März um 18:30 Uhr in Albufeira
Korea Sud Südkorea Norwegen Norwegen abgebrochen[2]

Spiel um Platz 5

7. März um 14:55 Uhr in Parchal
Kanada Kanada Japan Japan 2:0 (1:0)

Spiel um Platz 3

7. März um 15:00 Uhr in Albufeira
Australien Australien Portugal Portugal 1:2 (1:1)

Finale

Niederlande Schweden
NiederlandeNiederlande
storniert[3][4]
SchwedenSchweden


Schiedsrichterinnen

Torschützinnen

RangSpielerinTore
1 Kanada Christine Sinclair3
Niederlande Lieke Martens3
Schweden Fridolina Rolfö3
4 Australien Samantha Kerr2
Australien Chloe Logarzo2
Island Hlín Eiríksdóttir2*
Japan Mana Iwabuchi2
Kanada Janine Beckie2
Korea Sud Lee Mi-na2
Norwegen Elise Thorsnes2
Schweden Stina Blackstenius2
12 Australien Caitlin Cooper1
Australien Larissa Crummer1
Australien Clare Polkinghorne1
China Volksrepublik Liu Shanshan1
China Volksrepublik Song Duan1
China Volksrepublik Xu Yanlu1
RangSpielerinTore
Danemark Pernille Harder1
Danemark Sanne Troelsgaard Nielsen1
Danemark Frederikke Thøgersen1
Japan Yui Hasegawa1
Japan Emi Nakajima1
Japan Yuika Sugasawa1
Japan Rumi Utsugi1
Kanada Jessie Fleming1
Kanada Ashley Lawrence1
Niederlande Lineth Beerensteyn1
Niederlande Cheyenne van den Goorbergh1*
Niederlande Stefanie van der Gragt1
Niederlande Shanice van de Sanden1
Niederlande Siri Worm1*
Norwegen Ingrid Syrstad Engen1*
Norwegen Maren Mjelde1
Norwegen Lisa-Marie Utland1
RangSpielerinTore
Portugal Carole1
Portugal Nádia Gomes1*
Portugal Carolina Mendes1
Portugal Vanessa Marques1
Portugal Cláudia Neto1
Portugal Diana Silva1
Korea Sud Han Chae-rin1
Korea Sud Jung Seol-bin1
Russland Anna Belomytzewa1*
Russland Sofia Shishkina1*
Schweden Filippa Angeldal1*
Schweden Mimmi Larsson1

Zudem Eigentore der Schwedin Magdalena Eriksson und der Dänin Simone Boye Sørensen.
(*) Erste Länderspieltore der Spielerinnen

Besonderheiten

  • Erstmals wurde das Finale nicht ausgetragen und der erste Platz beiden Finalisten zugesprochen, da die Wetterbedingungen das Spiel verhinderten.
  • Die Niederländerinnen erreichten bei ihrer fünften Teilnahme zum ersten Mal das Finale.
  • Die Australierin Clare Polkinghorne kam während des Turniers zu ihrem 100. Länderspiel. Für die Südkoreanerin Ji So-yun kam ihr 100. Länderspiel nicht in ihre Statistik, da das Spiel um Platz 7 gegen Norwegen nach 45 Minuten abgebrochen und annulliert wurde.[5]
  • Gastgeber Portugal erreichte mit dem dritten Platz die bisher beste Platzierung und besiegte auf dem Weg dorthin erstmals eine asiatische Mannschaft (China), Norwegen und Australien.
  • Der 10. Platz ist die bisher schlechteste Platzierung für Dänemark.
  • Japan wurde zum vierten Mal fairste Mannschaft, womit die Mannschaft mit Schweden gleichzog, das nur wegen des höheren Altersdurchschnitts der Spielerinnen Zweiter wurde.[6]
  • Die Kanadierin Christine Sinclair ist nun die erste Spielerin, die sowohl beim Algarve-Cup als auch beim Zypern-Cup (2008 und 2009) beste Torschützin wurde.

Einzelnachweise

  1. fpf.pt: Cláudia Neto recebe prémio de melhor jogadora do torneio
  2. Nach 45 Minuten beim Stand von 0:0 wegen Unbespielbarkeit des Platzes abgebrochen (fotball.no/landslag: Sør-Korea - Norge er avlyst)
  3. Das Spiel sollte am 7. März 2018 um 18:30 in Parchal stattfinden, wurde aber wegen Unbespielbarkeit des Platzes abgesagt. (svenskfotboll.se: Finalen inställd på grund av oväder)
  4. Der Titel wurde an beide Mannschaften vergeben (fpf.pt: Troféu atribuído a Holanda e Suécia)
  5. JI fails to reach her 100th cap as WNT’s play-off match being cancelled (Memento vom 9. März 2018 im Internet Archive)
  6. Algarve Cup - Fair-Play
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