Alexander Kosenkow

Alexander Kosenkow (* 14. März 1977 in Tokmok, Kirgisische SSR, UdSSR) ist ein deutscher Leichtathlet kirgisistandeutscher Herkunft, der seit Mitte der 1990er Jahre als 100- und 200-Meter-Läufer erfolgreich ist.

Alexander Kosenkow bei den Europameisterschaften 2010 in Barcelona

Alexander Kosenkow startet seit 1997 für den TV Wattenscheid 01 Leichtathletik. Er hat bei einer Größe von 1,78 m ein Wettkampfgewicht von 64 kg.

Sportliche Karriere

1991 kam Alexander Kosenkow, dessen Mutter Kirgisistandeutsche ist, als Aussiedler nach Deutschland und fand in Neuenkirchen-Vörden eine neue Heimat.

Schon 1995 war er mit der deutschen 4-mal-100-Meter-Staffel Bronzemedaillengewinner bei den Junioreneuropameisterschaften. 2001 bis 2005 war er bei den Weltmeisterschaften Mitglied der deutschen Staffel, erreichte aber nur 2005 in Helsinki den Endlauf und hier Platz sieben.

Bei den Europameisterschaften 2002 in München war er Mitglied der deutschen Staffel, die in der Besetzung Ronny Ostwald, Marc Blume, Kosenkow und Christian Schacht den vierten Platz in 38,88 s belegte. Im Jahre 2006 wurde diese Staffel nachträglich mit der Bronzemedaille geehrt, da die britische Staffel wegen des Dopingfalls um Dwain Chambers disqualifiziert wurde.

Bei den Olympischen Spielen 2004 scheiterte Kosenkow mit der Staffel im Vorlauf. Im 100-Meter-Lauf erreichte er den Zwischenlauf. Vier Jahre später erreichte er bei den Olympischen Spielen 2008 mit der Staffel das Finale und belegte dort den fünften Platz.

Kosenkow war 2001 Deutscher Meister über 200 Meter und 2003 über 100 Meter. Mit der Staffel des TV Wattenscheid 01 (und zusammen mit Marc Blume) war er mehrfach Deutscher Meister. 2007 errang er den Deutschen Meistertitel sowohl in der Halle über 200 Meter als auch im Freien über 100 Meter. Es folgte 2009 eine weitere Meisterschaft über 200 Meter in der Halle.

Bei den Europameisterschaften 2010 in Barcelona errang er zusammen mit Tobias Unger, Marius Broening und Martin Keller in der Staffel mit einer Zeit von 38,44 s die Bronzemedaille.

Bei den europäischen Titelkämpfen 2012 in Helsinki holte Kosenkow gemeinsam mit Julian Reus, Tobias Unger und Lucas Jakubczyk die Silbermedaille in der 4-mal-100 Meter-Staffel. In der gleichen Besetzung verbesserten sie am 27. Juli 2012 den 30 Jahre alten deutschen Rekord auf 38,02 s. Bei den Europameisterschaften 2014 in Zürich gewann er in der Staffel zusammen mit Julian Reus, Sven Knipphals und Lucas Jakubczyk erneut Silber.

Kosenkow ist auch in den Altersklassen noch aktiv. 2016 lief er als 39-jähriger mit 10,22 s die zweitbeste 100-Meter-Zeit seiner Karriere,[1] 2019 wurde er als 42-jähriger über 200 Meter Westfälischer Hallenmeister.[2] Im Januar 2023 lief er mit 22,30 s einen neuen Hallenweltrekord über 200 Meter in der Altersklasse U45.

Seit März 2019 fungiert er als Guide für den sehbehinderten Sprinter Marcel Böttger.[3]

Persönliche Bestzeiten

  • 60 Meter: 6,62 s (2000)
  • 100 Meter: 10,14 s (2003)
  • 200 Meter: 20,43 s (2009)
  • 200 Meter (Halle) 20,65 s (2011)

Erfolge

International

  • 1995: Dritter der Junioren-EM (4 × 100 m)
  • 1997: Dritter der U23-EM (4 × 100 m)
  • 1999: Dritter der U23-EM (4 × 100 m)
  • 2002: EM-Dritter (4 × 100 m)
  • 2005: WM-Siebter (4 × 100 m)
  • 2006: EM-Fünfter (4 × 100 m)
  • 2007: WM-Sechster (4 × 100 m)
  • 2008: Olympiafünfter (4 × 100 m)
  • 2010: EM-Dritter (4 × 100 m)
  • 2012: EM-Zweiter (4 × 100 m)
  • 2014: EM-Zweiter (4 × 100 m)
  • 2015: WM-Vierter (4 × 100 m)

National

  • 2001: Deutscher Meister (200 m), Zweiter Deutscher Meister (100 m)
  • 2003: Deutscher Meister (100 m)
  • 2007: Deutscher Meister (100 m), Deutscher Hallenmeister (200 m)
  • 2009: Zweiter Deutscher Meister (200 m), Deutscher Hallenmeister (200 m)
  • 2010: Deutscher Meister (100 m), Deutscher Hallenmeister (200 m)
  • 2013: Sechster Deutscher Meister (200 m)
  • 2014: Dritter Deutscher Meister (200 m)
  • 2015: Fünfter Deutscher Meister (200 m)
  • 2016: Sechster Deutscher Meister (100 m)

Einzelnachweise

  1. Sprint-Oldie Alexander Kosenkow hängt noch ein Jahr dran. In: flvw.de, 2. November 2016.
  2. Maurice Huke und Alexander Kosenkow gewinnen Sprint-Titel. 19. Januar 2019, abgerufen am 5. Oktober 2019.
  3. Alexander Kosenkow und der große Traum von Tokio. In: OM Online, 18. April 2021.
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