Alexander Heßler

Friedrich Alexander Heßler, auch Friedrich Alexander Hessler (* 16. Juli 1833 in Torgau; † 9. Februar 1900 in Straßburg) war ein deutscher Opernsänger (Bariton), Theaterschauspieler, -regisseur und -direktor.

Leben

Alexander Heßler war der Sohn des Torgauer Juweliers sowie Gold- und Silberwarenarbeiters Johann Friedrich H. und von Johannes Christiane geb. Lochmann aus Leipzig.

Nach dem Besuch der örtlichen Schule und des Gymnasiums ging Heßler nach Dresden, wo er Unterricht bei dem polnisch-deutschen Schauspieler Bogumil Dawison sowie bei der Sängerin und Schauspielerin Franziska Berg nahm. In der Folge ging er nach Paris, wo er am Conservatoire National studierte.

1857 begann Heßler seine Bühnenkarriere in Leipzig. Im Folgejahr wechselte er nach Altenburg, wo er bis 1859 blieb. In jenem Jahr nahm er ein Engagement am Stadttheater in Rostock an. Hier trat Heßler einer Freimaurerloge bei, die Mitglied der Großen Landesloge Deutschlands war. In der Saison 1860/61 war er am Victoria-Theater Berlin beschäftigt und in der folgenden 1861/62 am Stadttheater in Aachen, dem ein Engagement bis 1863 in Krefeld folgte. Für die nächste Theatersaison war Heßler wieder am Theater in Aachen engagiert. Dem folgten Saison am Stadttheater in Danzig (1864/65), am Hoftheater in Coburg (1865/66) sowie am Hoftheater von Kassel (1866–1868). Hier ging er 1868 die Ehe mit Ottilie Caroline geb. Hildemann (* 1843) ein, in der zwei Kinder geboren wurden.

Während Heßler die ersten Jahre als Bariton auftrat, wirkte er seit der Kasseler Zeit fast nur noch als Schauspieler. So auch 1868/69 am Stadttheater Bremen, 1869/70 am Stadttheater in Düsseldorf und 1870/71 am Hoftheater in Weimar.

Ab der folgenden Saison 1872 war Heßler als Direktor und Regisseur für das Straßburger Deutsch-Französische Theater engagiert worden (welches auch in Metz, Mülhausen und Colmar auftrat). In diesen Jahren besuchte er regelmäßig die Freiburger Loge Zur edlen Aussicht und begleitete dorthin schon 1871 Berthold Auerbach zur Trauerfeier des verstorbenen Jacob Venedey.[1] In den Jahren 1882 bis 1886 war er am Residenztheater Hannover und am Tivoli-Theater in Bremen als Direktor wie auch Schauspieler tätig. Auch übernahm er zeitweise die Leitung einer Schauspielschule in Berlin. Von 1886 bis 1889 leitete Heßler in Straßburg die Luther-Festspiele sowie das Stadttheater. Nach Konflikten mit der Theaterkommission schied er hier 1889 als Intendant aus. 1894 war der Konflikt vergessen und er leitete das Stadttheater wieder bis zu seinem Tod. Aber auch anderen Ortes trat er in den Jahren immer wieder zu Gastspielen auf, wie 1888 in Nürnberg.

1894 führte Heßler erstmals in Straßburg eine Heiratskomödie in der örtlichen Mundart auf. Das führte dazu, dass er sich zudem im Elsass als Regisseur für Laienaufführungen in Mundart profilierte.

Heßler gab immer wieder auch jungen Schauspielern Unterricht. So betreute er 1884–1885 in Straßburg den Schauspieleradepten Gerhart Hauptmann, der allerdings bald diese Laufbahn wieder aufgab. In Erinnerung daran setzte er jedoch 1911 Heßler ein literarisches Denkmal, in Gestalt des Straßburger Theaterdirektors „Hassenreuther“ in seinem Drama Die Ratten.

Neben seinem Wirken als Bariton, Schauspieler, Intendant, Regisseur und Lehrer war Heßler auch Verfasser zahlreicher dramatischer Werke sowie von epischen Dichtungen.

Sein Opernrepertoire beinhaltete Partien wie den „Grafen“ in Figaros Hochzeit, den „Don Giovanni“, den „Pizarro“ im Fidelio, den „Zar“ in Zar und Zimmermann von Lortzing, den „Kühleborn“ in Undine, den „Wolfram“ im Tannhäuser, den „Hans Sachs“ in den Meistersingern und den „Alberich“ im Nibelungenring.

Werke

  • Die beiden Mütter (Drama, 1866)
  • Im Feindesland (Drama, 1869, 1874)
  • Verliebt, verlobt, verloren (Drama, 1874)
  • Annunciata (epische Dichtung, 1867, 1868)

Literatur

  • Bernhard von Hülsen: Szenenwechsel im Elsass – Theater und Gesellschaft in Straßburg … Leipzig 2003, S. 73–74.
  • Hans-Joachim Böttcher: „Heßler, Friedrich August“. In: Bedeutende historische Persönlichkeiten der Dübener Heide, AMF – Nr. 237, 2012, S. 42.
  • Hugo Ficke: Geschichte der Freimaurerloge zur edlen Aussicht in Freiburg in Baden. Freiburg i. Br. 1874, S. 124 (Digitalisat).

Einzelnachweise

  1. Hugo Ficke, 1874, S. 124
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