Alexander Baier

Hans Alexander Baier (* 1936 in Bremen; † 25. Juli 2015)[1] war ein deutscher Kunstjournalist, Kunstsammler und Museumsdirektor. Er war Chefredakteur und Herausgeber der Kunstzeitschrift MAGAZIN Kunst.

Leben

Baier schloss eine Banklehre und ein Jurastudium ab. 1961, noch während seiner Ausbildung als Gerichtsreferendar, gründete er eine Avantgarde-Galerie in Mainz, die GalerieBaier-Mainz, die unter anderem Ausstellungen von Emil Schumacher, Karl Fred Dahmen, Gerhard Hoehme und Karl Otto Götz zeigte.[2] Walter Stöhrer und Jan Voss hatten bei Baier ihre erste Einzelausstellung. Die Ausstellungen wurden regelmäßig von der überregionalen Presse, wie Frankfurter Allgemeinen Zeitung, der Frankfurter Rundschau, der Zeit oder der Welt besprochen.

1964 kaufte Baier vom Agis-Verlag in Baden-Baden die Vierteljahreszeitschrift „Die Vernissage“, die er in „Magazin KUNST. Vierteljahresschrift für Malerei, Grafik, Plastik. Berichterstattung für Museen, Sammler, Galerien“ umbenannte und die in der Alexander Baier Presse erschien. Ab 1977 war sie unter dem Titel „KUNSTmagazin“ im Handel. Sie war zu dieser Zeit die auflagenstärkste international ausgerichtete Quartalszeitschrift dieser Art im deutschsprachigen Raum für die allgemeine zeitgenössische Kunstszene, für Museen und Sammler, aber auch für die Künstler selbst.[3]

Mit seiner Kunstzeitschrift gründete Baier auch einen Grafiksammler-Kreis, in dem er monatlich von 1962 bis 1968 im Abonnement nummerierte und handsignierte Originalgrafiken zeitgenössischer Künstler herausgab. In dieser Edition erschienen Grafiken unter anderem von HA Schult, Walter Stöhrer, O. H. Hajek, Wolf Vostell, Jürgen Palm, Winfred Gaul, Timm Ulrichs, Lothar Fischer, Malte Sartorius oder Lothar Quinte und vielen anderen Künstlern. Die Arbeiten hatten vernünftig kalkulierte Niedrigpreise, die ganz im Sinne der Zeit moderne Kunst für ein breites Publikum erschwinglich machen sollten.[4][5]

1983 erlag der mittlerweile nach Wiesbaden umgezogene Verlag „dem finanziellen Druck der großen Kunstverlage“.[6]

1985 wurde Baier Kulturamtsleiter in Salzgitter und ebenso Leiter des dortigen Museums Schloss Salder. 1996 wurde er als Amtsleiter Direktor der Städtischen Kunstsammlungen. Die von ihm organisierte jährliche Ausstellung „Salon Salder, aus den Ateliers Niedersachsens“ hatte regelmäßig mehr als 50.000 Besucher. Nach seiner Pensionierung 2001 zog er in seine pfälzische Heimat, wo er mit seiner Frau, der Medizinerin Gabriele Baier-Jagodzinski (* 1941),[7] in der Pirmasenser Innenstadt ein Haus kaufte. Baier-Jagodzinski war bereits seit 1964 Mitarbeiterin des „Magazin KUNST“ in Mainz.

Die Kunstsammlung der Familie Baier umfasste rund 2500 Arbeiten, zumeist Druckgrafiken der 1960 bis 1990er Jahre. Der Sohn Berthold Baier schenkte 2017 ein Konvolut von 195 Arbeiten dem Offenbacher Klingspor-Museum.[8]

Ausstellungen der Kunstsammlung Baier

Einzelnachweise

  1. Der Pirmasenser Kunstsammler Alexander Baier ist am Sonntag im Alter von 79 Jahren verstorben. In: Die Rheinpfalz. 31. Juli 2015 (Nachruf rheinpfalz.de).
  2. Museum Schloss Salder Salzgitter. Band 110 (Internetseite Kunstforum International).
  3. Heinz Setzer: Zur Kunstsammlung Alexander Baier und Gabriele Baier-Jagodzinski.
  4. Gerhard Habarta: Grafik: Handbuch vervielfältigende Kunst, BoD, 2015 ISBN 978-3-73476023-5, S. 278
  5. Klingspor erhält wertvolle Originalgrafiken als Schenkung (Memento des Originals vom 27. September 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.offenbach.de. Internetseite der Stadt Offenbach am Main
  6. Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz: Ausstellung: Am Anfang: Das Unbekannte. Arbeiten aus der Kunstsammlung A. Baier – Kunstverein Villa Streccius, Landau
  7. Eintrag in Deutsche Digitale Bibliothek
  8. Agnes Schönberger: Freude über 195 Originalgrafiken. In: Frankfurter Rundschau. 30. Januar 2017 (fr.de).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.