Alessandro Profumo

Alessandro Profumo (* 17. Februar 1957 in Genua) ist ein italienischer Manager und derzeitiger CEO von Leonardo.[1] Alessandro Profumo war 1995–2010 CEO der italienischen Großbank Unicredit und war maßgeblich an der Konsolidierung des italienischen Bankensektors beteiligt.

Alessandro Profumo (2012)

Leben

Alessandro Profumo war jüngster von fünf Söhnen einer Unternehmerfamilie. Seine Kindheit verbrachte er bis zu seinem 13. Lebensjahr in Palermo und zog 1970 mit seinen Eltern nach Mailand.

Sein Studium der Wirtschaftswissenschaften absolvierte er an der Mailänder Università Commerciale Luigi Bocconi, 1987 schloss er seine Studien mit dem Diplom in Betriebswirtschaft ab.

Alessandro Profumo begann 1977 im Alter von 20 Jahren bei der Banco Lariano zu arbeiten. 1987 wechselte der Manager als Consultant zur Unternehmensberatung McKinsey & Company im Finanzsektor. 1989 erfolgte der Wechsel zur Bostoner Unternehmensberatung Bain & Company. In den Vorstand der Riunione Adriatica di Sicurtà, einer Mailänder Versicherung, die dem Allianzkonzern angehört, zog er 1991 ein. Als Direttore Centrale (General Manager) verantwortete er die Aktivitäten in den Bereichen Banking und Para-Banking.

Als die RAS sich 1994 an der gerade privatisierten Credito Italiano und damals zweitgrößten italienischen Bank mit 5 % beteiligte, übernahm Alessandro Profumo zuerst den Sitz im Vorstand der Bank als Condirettore Centrale (Deputy General Manager) für das Ressort strategische Unternehmensplanung und -kontrolle und stieg ein Jahr später zum Direttore Generale (Chief General Manager) auf. Zum Amministratore Delegato (Chief Executive Officer – CEO) wurde er 1997 ernannt und war somit im Alter von 40 Jahren jüngster Chef einer italienischen Großbank.

Unter seiner Führung hat sich die UniCredit Group bis heute nach einer Vielzahl von Zukäufen und Umstrukturierungen zu einer der profitabelsten Banken in Italien sowie einer der größten Bankengruppen Europas entwickelt. Die UniCredit bestätigte Profumo 2009 mit der Verlängerung seiner Amtszeit.[2]

Der Manager hat während seiner Zeit als CEO bis heute weitere Ämter in der Finanzdienstleistungsbranche übernommen: Seit 2002 ist er Mitglied im Verwaltungsrat der Mediobanca S.p.A., einer Beteiligung der UniCredit. 2007 legte er sein Aufsichtsratsmandat bei der Deutschen Börse AG, auf Grund von drohenden Interessenkonflikten zwischen seinem Mandat in Frankfurt und der Rolle der Bank als Großaktionär der neuen Börse London-Mailand, nieder.[3] Von 2005 (Übernahme durch die UniCredit Group 2005) bis Januar 2009 (Abschluss der Integration) war Profumo Aufsichtsratsvorsitzender bei der Bayerischen Hypo- und Vereinsbank AG.[4] Aufsichtsratsvorsitzender der UniCredit Bank Austria AG (frühere Bank-Austria Creditanstalt; Übernahme durch die UniCredit Group von der HVB 2005) ist er seit 2006.[5]

Nach Kritik am Libyen-Engagement der Bank trat Profumo 2010 als CEO der Unicredit Group zurück.[6] Anfang 2012 wurde er CEO der drittgrößten Bank Italiens, der Banca Monte dei Paschi di Siena.[7] Seit Mai 2017 leitet er die Leonardo S.p.A., das größte italienische Rüstungs- und Technologieunternehmen.

Aktivitäten in der Wirtschaft sowie Mitgliedschaften

Ämter in der Wirtschaft, bei internationalen Organisationen sowie gemeinnützigen Gesellschaften:

Mitgliedschaften:

Schriften

  • mit Giovanni Moro: Plus Valori. Baldini & Castoldi, 2003.

Ehrungen und Preise

Literatur

Einzelnachweise

  1. Leonardo:Management (Memento vom 6. Juni 2017 im Internet Archive)
  2. Profumo und Rampl im Amt bestätigt. Manager-Magazin
  3. Profumo verlässt Aufsichtsrat der Deutschen Börse. Handelsblatt
  4. Manager-Magazin Profumo geht Ermotti kommt
  5. Alessandro Profumo ist neuer Vorsitzender des Aufsichtsrats der BA-CA (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
  6. UniCredit-Chef Profumo reicht Rücktritt ein. NZZ, September 2010.
  7. Monte dei Paschi di Siena Bank – Alessandro Profumo, Chairman. mps.it, archiviert vom Original am 25. April 2013; abgerufen am 16. September 2012 (englisch).
  8. CNBC European Business Leader of 2007 (Memento vom 8. Juni 2009 im Internet Archive)
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