Alessandro Gherardini
Alessandro Gherardini (* 16. November 1655 in Florenz; † 3. April 1726 in Livorno) war ein italienischer Maler.
Leben
Gherardinis war ein Sohn des Domenico Gherardini und dessen Frau Lisabetta Socci. Er war ein Schüler von Alessandro Rosi (um 1627–um 1707)[1] und soll ein Konkurrent des Malers Anton Domenico Gabbiani gewesen sein. Mit ca. zwanzig Jahren besuchte er die Zeichnerschule Accademia del disegno, danach zog er nach Pontremoli um. 1682 verließ er Pontremoli und verweilte an mehreren Orten Norditaliens. Nach dem Tod des Vaters kehrte er 1687 nach Florenz zurück.[2]
Er war vor allem von Paolo Veronese sowie Luca Giordano beeinflusst. Sein Hauptwerk war das Ausgestalten von Gebäuden (Kirchen und Paläste in Florenz, später auch Gebäude für den Augustiner- und Zisterzienserorden). Später arbeitete im Ausland, zum Beispiel in den Schlössern von Schleißheim, Bamberg und Aschaffenburg.
Gherardinis breites Themenspektrum umfasste mythologische, biblische und allegorische Themen. Er fertigte zahlreiche Fresken für Kirchen seiner Vaterstadt, war aber auch in Pisa, Pistoja, Vallombrosa aktiv. Mit seinem Schüler Vincenzo Baccherelli (17. Juni 1672–29. Dezember 1745)[3] war er in Livorno tätig. Ein weiterer seiner Schüler war Sebastiano Galeotti (um 1676–1746).[4]
Werke (Auswahl)
- Lucignano: Assunzione della Vergine (Chiesa della Misericordia, Leinwandgemälde, 1699 entstanden).[5]
- Pistoia: Trinità con la Madonna in gloria e Santi (Chiesa di Santa Maria degli Angeli, Fresko, um 1709/1712)[6]
- Prato: Assunzione della Vergine (Chiesa di San Niccolò, 1697 entstanden).[2]
- Geburt Maria in S. Frediano Florenz
- Deckenmalereien in Livorno (nach 1711)
Literatur
- Hans Vollmer: Gherardini, Alessandro. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 13: Gaab–Gibus. E. A. Seemann, Leipzig 1920, S. 523–524 (Textarchiv – Internet Archive).
- Stefano Coltellacci: Gherardini, Alessandro. In: Mario Caravale (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 53: Gelati–Ghisalberti. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 1999.
Weblinks
- Liste der Werke (Auswahl) von Alessandro Gherardini in der Fondazione Zeri der Universität Bologna
- Alessandro Gherardini (italienisch, 1655–1723) artnet.de
Einzelnachweise
- Paola della Pergola: Rosi (Rossi), Alessandro. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 29: Rosa–Scheffauer. E. A. Seemann, Leipzig 1935, S. 23 (biblos.pk.edu.pl).
- Stefano Coltellacci: Gherardini, Alessandro. In: Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 53. Rom 1999.
- Baccherelli (oder Baccarelli), Vincenzo. In: Ulrich Thieme, Felix Becker (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 2: Antonio da Monza–Bassan. Wilhelm Engelmann, Leipzig 1908, S. 304 (Textarchiv – Internet Archive).
- Galeotti, Sebastiano (Bastiano). In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 13: Gaab–Gibus. E. A. Seemann, Leipzig 1920, S. 92–93 (Textarchiv – Internet Archive).
- Stefano Casciu (Hrsg.): I Luoghi della Fede: Cortona e la Valdichiana aretina. Arnoldo Mondadori Editore, Mailand 1999, ISBN 88-04-46783-5.
- Fondazione Zeri der Universität Bologna: Fresko Trinità con la Madonna in gloria e Santi (italienisch, catalogo.fondazionezeri.unibo.it, mit Abbildung).