Al Jourgensen

Alain David „Al“ Jourgensen (* 9. Oktober 1958 in Havanna, Kuba als Alejandro Ramirez Casas[1]) ist ein kubanisch-amerikanischer Sänger, Gitarrist, Keyboarder, Musikproduzent und Songwriter, der hauptsächlich als Frontmann der Industrial-Metal-Band Ministry bekannt wurde. Weitere Künstlernamen sind Alien Jourgensen oder Hypo Luxa, wie er sich als Produzent nennt.

Al Jourgensen mit Ministry (2017)

Werdegang

Jourgensen wurde als Sohn einer kubanischen Mutter und eines norwegischen Vaters in Havanna geboren. Alsbald kam er in die USA, wo er mit seiner Mutter und seinem dänischen Stiefvater unter anderem in Chicago und Denver aufwuchs. Er besuchte die University of Northern Colorado und die University of Colorado in Boulder.[2] Er arbeitete als Radio-DJ, bis er die Band Special Affect mit Groovie Mann gründete. 1981 gründete Jourgensen Ministry. 2008 galt die Band als aufgelöst, meldete sich jedoch 2012 mit einem neuen Album zurück.

1983 war Jourgensen zudem Mitbegründer der Revolting Cocks. 1989 gründete Jourgensen unter anderem mit Jello Biafra (Dead Kennedys) und Paul Barker von Ministry Lard. Mit seinem Bandkollegen Paul Barker war er als Produzententeam tätig.

In vielen von Jourgensens Texten spiegeln sich persönliche Erfahrungen mit Heroin- und Kokain-Sucht wider. Manche sind aber auch politischer Natur, so galt er als Kritiker des damaligen Präsidenten George W. Bush.[3] Später gab er an, seit Anfang der 2000er-Jahre drogenfrei zu sein. Auslöser seien die Amputation eines Zehs und die drohende Amputation eines Arms, letzteres allerdings infolge eines Spinnenbisses, gewesen.[4]

Al Jourgensen (2004)

Seine Lebenserinnerungen, darunter viele unter Drogeneinfluss begangene Exzesse, erzählte Jourgensen dem Journalisten Jon Wiederhorn in mehrstündigen Interviewsitzungen. Das Material erschien 2013 als Biographie unter dem Titel Ministry: The Lost Gospels According to Al Jourgensen.[5]

Diskografie

Mit Ministry

siehe Ministry#Diskografie

Mit Revolting Cocks

Erstveröffentlichung Titel Label
1986 Big Sexy Land Wax Trax!
1988 You Goddamned Son of a Bitch – Live Wax Trax!
1990 Beers, Steers, and Queers Wax Trax!
1993 Linger Ficken' Good Sire/Reprise/Warner Bros. Records
2006 Cocked and Loaded 13th Planet Records/Megaforce Records
2007 Cocktail Mixxx 13th Planet Records/Megaforce Records
2009 Sex-O Olympic-O 13th Planet Records/Megaforce Records
2009 Sex-O MiXXX-O 13th Planet Records/Megaforce Records
2010 Got Cock? 13th Planet Records/Megaforce Records

Mit Lard

Erstveröffentlichung Titel Label
1989 The Power of Lard Alternative Tentacles
1990 The Last Temptation of Reid Alternative Tentacles
1997 Pure Chewing Satisfaction Alternative Tentacles
2000 70's Rock Must Die Alternative Tentacles

Mit Pailhead

Erstveröffentlichung Titel Label
1988 Trait (EP) Wax Trax!

Buchveröffentlichung

  • Al Jourgensen mit Jon Wiederhorn: Ministry: The Lost Gospels According to Al Jourgensen. Da Capo Press, Boston 2013, ISBN 978-0-306-82218-6 (englisch).
Commons: Al Jourgensen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Al Jourgensen: Ministry: The Lost Gospels According to Al Jourgensen. Hachette Books, 2015, ISBN 978-0-306-82464-7 (google.de [abgerufen am 3. Februar 2021]).
  2. Al Jourgensen - Biography. Internet Movie Database, abgerufen am 12. April 2012 (englisch).
  3. Daniel Raven: Al Jourgensen and his thoughts on George W. Bush, the Internet as an "anarchy punk-rock threat," and the end of Ministry. Phoenix New Times, 3. April 2008, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Februar 2013; abgerufen am 12. April 2012 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.phoenixnewtimes.com
  4. Ministry - Jourgensen's Heroin Wake-Up Call. Contactmusic.com, 8. November 2005, abgerufen am 12. April 2012 (englisch).
  5. Leseproben in: Jon Wiederhorn: Outtakes from 'Ministry: The Lost Gospels According to Al Jourgensen. In: Noisey vom 6. September 2013, abgerufen am 28. September 2013 (englisch)
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