Ajdovščina (Ljubljana)

Ajdovščina ist in Ljubljana, der Hauptstadt Sloweniens, die Bezeichnung für die Ajdovščina-Straße und für den Stadtteil Ajdovščina im Zentrum von Ljubljana. Der Park der Slowenischen Reformation hieß von 1991 bis 1995 Ajdovščina park.[1][2]

Ajdovščina (Ljubljana), Slovenska cesta, Ecke Dalmatinova ulica

Das geschäftige Ajdovščina-Viertel liegt im weiteren Umkreis der Kreuzung von Slovenska cesta und Gosposvetska cesta, bis zur Verkehrsberuhigung der Slovenska cesta im Jahr 2014 der Verkehrsknotenpunkt der Laibacher Innenstadt.

Geschichte

Der Name Ajdovščina (Deutsch Haidenschaft oder Heidenschaft) leitet sich ab von altrömischen Ruinen (den Überresten der Heiden) in der Region.[3][4] Die Gebietsbezeichnung ist an diesem Ort seit dem 17. Jahrhundert in Gebrauch.[5]

Bis zur Neuzeit lag das Gebiet außerhalb der Stadtmauern. Zur Zeit der Römerkolonie Aemona befanden sich hier eine Nekropole sowie die Kreuzung zweier der wichtigsten Römerstraßen in dieser Gegend, nämlich der Straße nach Celeia (Celje) heute Slovenska cesta und der Verbindung mit der Oberkrain (heute Gosposvetska cesta und ihre Weiterführung Celovška cesta). Der Stadtteil entspricht weitgehend dem Laibacher Bezirk IV. Bahn-Viertel / Kolodvorski del nach dem Häuserverzeichnis von 1877.[6][7]

Augustinerkloster Laibach, Vorgänger des Civilspitals
Civilspital und -Spitalskirche nach dem Erdbeben 1895

Laibacher Civilspital

An dieser Kreuzung in der ehemaligen Laibacher Kapuzinervorstadt stand bis zum Erdbeben von 1895 das Ende des 18. Jahrhunderts gegründete erste allgemeine öffentliche Krankenhaus in Slowenien, das Laibacher Civilspital.[8] Mitte des 17. Jahrhunderts ließen sich die Barfüßigen Augustinermönche (die Discalceati) an dieser Kreuzung nieder. Sie errichteten ein eigenes Kloster, in dem unter anderem Marko Pohlin, der Autor der Krainer Grammatik[9], wirkte. 1784 ließ Kaiser Joseph II. das Kloster aufheben und 1786 zu einem Krankenhaus umwandeln, das bis zur Zeit der französischen Verwaltung im Jahr 1811 von den Barmherzigen Brüdern aus Triest geführt wurde.[10] Als die Franzosen 1813 Ljubljana verließen, wurde das Krankenhaus in Ajdovščina von der Stadt Laibach übernommen und ab 1849 als Landeskrankenhaus der Krain geführt.[11] Das Krankenhausgebäude inklusive der an der Ecke Dalmatinova ulica und Slovenska cesta (heutige Bezeichnung) stehenden Civilspitalskirche von 1657[12] wurden durch das Erdbeben von 1895 so stark beschädigt, dass sie abgerissen werden mussten.[13]

Jugendstilhäuser

Der Grund des abgerissenen Krankenhausgebäudes, konkret das Gebiet zwischen den heutigen Straßen Slovenska, Tavčarjeva, Dalmatinova und Cigaletova wurden vom Unternehmer und Mäzen Josip Gorup aufgekauft und der Stadt Laibach geschenkt, um ein Mädchengymnasium bauen zu können. Der Schulbau an der heutigen Prešernova cesta wurde durch Verkauf des Geländes für die Errichtung neuer Wohngebäude ermöglicht. Von den damaligen Neubauten existieren unter anderem noch das von Max Fabiani für den Bürgermeister Ivan Hribar entworfene Hribar-Haus aus den Jahren 1902 bis 1903 an der Ecke Slovenska cesta und Tavčarjeva ulica, das von Ciril Metod Koch für den Fabrikbesitzer Anton Deghenghi geplante Deghengi-Haus an der Dalmatinova ulica 5-7 aus dem Jahr 1904 sowie das Pogačnik- und das Čuden-Haus von 1902 (Cigaletova ulica 1 und 3).[14]

Straßen und Parks

Folgende Straßen und findet man in dem Stadtviertel oder in unmittelbarer Nähe:

Gebäude und Sehenswürdigkeiten

Siehe auch

Commons: Ajdovščina – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Zemljevid ulic v Ljubljani. Abgerufen am 13. Oktober 2022 (slowenisch).
  2. Geodetska uprava skupscine mesta Ljubljane (Hrsg.): Ljubljanske ulice. Ljubljana 1980 (ljubljana.si [PDF]).
  3. Arnold Luschin Ritter von Ebengreuth: Ueber Orts- und Personennamen in Krain. Vortrag. Kleinmayr u. Bamberg, 1879, S. 5 (google.com [abgerufen am 13. Oktober 2022]).
  4. Adelung - * Die Heidenschaft. Abgerufen am 13. Oktober 2022.
  5. Geodetska uprava skupscine mesta Ljubljane (Hrsg.): Ljubljanske ulice. Ljubljana 1980 (ljubljana.si [PDF]).
  6. Anonymus: Häuser-Verzeichnis der Landeshauptstadt Laibach. Zapisnik his dezelnega glavnega mesta ljubljanskega. Kleinmayr & Bamberg, 1877 (google.com [abgerufen am 14. Oktober 2022]).
  7. Zemljevid ulic v Ljubljani. Abgerufen am 14. Oktober 2022 (slowenisch).
  8. Franz Wilhelm Lippich: Topographie der k.k. Provinzialhauptstadt Laibach: in Bezug auf Natur- und Heilkunde, Medicinalordnung und Biostatik. Blasnik, 1834, S. 268 f. (google.com [abgerufen am 11. Oktober 2022]).
  9. Marko Pohlin: Kraynska grammatika, das ist: Die kraynerische Grammatik, oder Kunst die kraynerische Sprache regelrichtig zu reden, und zu schreiben. In: dLib.si. 1783, abgerufen am 11. Oktober 2022 (deutsch, slowenisch).
  10. Johannes de Deo Sobel: Geschichte und Festschrift der österr.-böhm. Ordens-Provinz der Barmherzigen Brüder: zu der am 28., 29. und 30. August stattfindenden Feierlichkeit der Einweihung des durch die Munificenz Sr. durchlaucht des Fürsten Johann II.von und zu Liechtenstein neuerbauten Mutterhaus-Spitales zu Feldsberg in N.-Oe. Barmherzigen Brüder, 1892, S. 217 (google.com [abgerufen am 11. Oktober 2022]).
  11. Zgodovinski mejniki (Historische Sehenswürdigkeiten). In: Univerzitetni Klinični Center Ljubljana (Universitätsklinikum Ljubljana). 27. Februar 2011, archiviert vom Original am 27. Februar 2011; abgerufen am 11. Oktober 2022 (slowenisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www4.kclj.si
  12. Gustav Dzimski: Laibach und seine Umgebungen: nebst einer Beschreibung der interessantesten Punkte in Krain : ein Wegweiser für Fremde und Einheimische : mit einem Plane und einer Ansicht. Johann Giontini, 1860, S. 60 (google.com [abgerufen am 12. Oktober 2022]).
  13. October 16 in Slovenian History: First Civilian Hospital Established. Abgerufen am 13. Oktober 2022 (britisches Englisch).
  14. Tourist Information Center Ljubljana (Hrsg.): Art Nouveau Ljubljana. Ljubljana, S. 27, 32 (englisch, visitljubljana.com [PDF]).

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