Air Malta

Air Malta (im Corporate Design auch airmalta) war die nationale Fluggesellschaft Maltas (Flagcarrier) mit Sitz in Luqa und Basis auf dem Flughafen Malta ihr Nachfolger ist KM Malta Airlines. Es besteht kein Zusammenhang mit der zu Ryanair gehörenden Malta Air. Im Oktober 2023 gab Air Malta die von der maltesischen Regierung aufgrund fortwährender Verluste angeordnete Einstellung des Flugbetriebes zum 31. März 2024 bekannt.

Geschichte

Boeing 720B der Air Malta im Jahr 1978

Air Malta wurde 1973 nach einem Beschluss des maltesischen Parlaments gegründet und nahm im April 1974 den Flugbetrieb auf. In den ersten Jahren prägten Boeing 720B die Flotte.

Von den frühen 1990er Jahren bis Herbst 2004 operierte eine Tochtergesellschaft namens Malta Air Charter, zeitweise auch als Gozo Wings bekannt, mit mehreren im Wet-Lease betriebenen Mil Mi-8-Hubschraubern einen Shuttle-Dienst zur Nachbarinsel Gozo. Air Malta ist zudem an Medavia beteiligt, die mit Turboprop-Maschinen überwiegend innerhalb Libyens zur Unterstützung der Ölindustrie tätig ist.

Seit dem Winterflugplan 2006/2007 ist Air Malta Codeshare-Partner der Lufthansa, mit der auch eine gemeinsame Wartungsbasis auf dem Flughafen Malta betrieben wird.

Im Juli 2012 genehmigte die Europäische Kommission ein staatliches Hilfspaket für Air Malta in Höhe von 130 Millionen Euro.[2] Im selben Monat stellte Air Malta ihr neues Corporate Design vor, das auch ein vollständig neues Farbschema der Flugzeuge sowie ein neues Logo beinhaltet.[3] Im Rahmen ihrer Restrukturierung verkaufte Air Malta im September 2012 ihren britischen Reiseveranstalter „Holiday Malta“ an ein maltesisches Unternehmen.[4]

Im April 2016 gab Alitalia die Absicht bekannt, 49 % der Anteile an Air Malta zu kaufen.[5] Diese Absichtserklärung ist im Januar 2017 zurückgezogen worden.[6]

Im Juni 2018 übernahm Air Malta ihren ersten A320neo.[7]

Im Oktober 2023 wurde die Einstellung des Flugbetriebes zum 31. März 2024 bekannt gegeben, nachdem die Europäische Kommission Anträge der maltesischen Regierung auf erneute und fortgesetzte Staatshilfen in Millionenhöhe definitiv abgelehnt hatte. Ihr Nachfolger ist KM Malta Airlines, die jedoch nicht Rechtsnachfolger der Air Malta sein wird.[8]

Flugziele

Air Malta hat vom Flughafen Malta aus wichtige europäische Städteziele sowie Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten angeboten. Zudem hat Air Malta auch Charterflüge angeboten.

Im deutschsprachigen Raum wurden Berlin Brandenburg, Düsseldorf, Frankfurt, Hannover, Hamburg, Leipzig/Halle, München und Stuttgart in Deutschland, Wien in Österreich sowie Genf und Zürich in der Schweiz angeflogen.[9]

Codesharing

Air Malta unterhielt ein Codeshare-Abkommen mit Aeroflot, Austrian Airlines, Brussels Airlines, Czech Airlines, Emirates, Etihad Airways, ITA Airways[10], KLM, Lufthansa, Ryanair, Meridiana, Swiss und Turkish Airlines.[11]

Flotte

Airbus A320neo der Air Malta

Aktuelle Flotte

Mit Stand Mai 2023 bestand die Flotte der Air Malta aus acht Flugzeugen mit einem Durchschnittsalter von 7,4 Jahren:[12]

Flugzeugtyp Anzahl bestellt Anmerkungen Sitzplätze Durchschnittsalter

(Mai 2023)[12]

Airbus A320-200 3 zwei inaktiv 180 14,6 Jahre
Airbus A320neo 5 3,1 Jahre
Gesamt 8 - 7,4 Jahre

Air Malta hatte geplant weitere A320neo und zwei A321XLR zu leasen, wobei die A320neo, zumindest teilweise, die A320-200 ersetzen sollen.[13][14]

Sonderlackierungen

Flugzeugtyp Luftfahrzeugkennzeichen Bemalung Zeitraum Bild
Airbus A320-200 9H-AEO "Valletta - European Capital of Culture 2018" März 2012 - Juli 2022
9H-AEI "Retro"-Bemalung von 1974 April 2014 - Mai 2020

Zuvor eingesetzte Flugzeuge

Airbus A319-100 der Air Malta im Jahr 2013
Avro RJ70 der Air Malta im Jahr 1997

In der Vergangenheit setzte Air Malta unter anderem folgende Flugzeugtypen ein:[15]

Zwischenfälle

Air Malta verzeichnet in ihrer Geschichte zwei größere Zwischenfälle:

  • Am 9. Juni 1997 wurde eine Boeing 737-200 (9H-ABF) auf Air-Malta-Flug 830 von Malta nach Istanbul mit 74 Passagieren und sechs Crewmitgliedern von zwei türkischen Entführern entführt. Sie forderten die Freilassung von Mehmet Ali Ağca. Die Entführung der Maschine endete in Köln, alle Passagiere kamen mit dem Schrecken davon.[17]

Siehe auch

Commons: Air Malta – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Air Malta – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. airmalta.com – Jahresberichte abgerufen am 7. Juni 2017
  2. ch-aviationAir Malta restructuring plan approved by the European Union (englisch), abgerufen am 1. Juli 2012
  3. The Times of MaltaAir Malta's rebranding cost €1.9 million (englisch), abgerufen am 31. Juli 2012
  4. ch-aviationHoliday Malta tour operator sold by Air Malta as part of restructuring (englisch), abgerufen am 9. September 2013
  5. aerotelegraph.com – Etihad wird über Alitalia Aktionärin von Air Malta abgerufen am 5. Mai 2016
  6. maltatoday.com.mt – It's official: Alitalia deal falls through, 8. Januar 2017 (englisch)
  7. Ein neuer Airbus A320neo ergänzt Air Maltas Flotte – ihn zieren Nicklodeon-Figuren. Abgerufen am 15. Mai 2020.
  8. New Airline customer information. Abgerufen am 27. Oktober 2023 (englisch).
  9. airmalta.com – Ziele abgerufen am 17. März 2018
  10. https://www.flightglobal.com/airlines/new-italian-carrier-ita-to-codeshare-with-air-malta/146138.article
  11. airmalta.com – Partner abgerufen am 7. Juni 2017
  12. Air Malta Fleet Details and History. In: planespotters.net. 9. Mai 2023, abgerufen am 13. Mai 2023 (englisch).
  13. Martin Rivers: Air Malta Outlines Five-Year Fleet Plan, Including A321XLR. In: forbes.com. 13. Februar 2019, abgerufen am 15. Mai 2020 (englisch).
  14. Mit Airbus A321 XLR: Air Malta nimmt Indien und USA ins Visier. In: aeroTELEGRAPH. 11. Dezember 2019, abgerufen am 15. Mai 2020 (Schweizer Hochdeutsch).
  15. airfleets.net – Air Malta (englisch), abgerufen am 7. Juni 2017
  16. Flugunfalldaten und -bericht PH-TVC im Aviation Safety Network (englisch)
  17. Flugunfalldaten und -bericht 9H-ABF im Aviation Safety Network (englisch)
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