Euratsfeld

Euratsfeld ist eine Marktgemeinde mit 2751 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Amstetten in Niederösterreich.

Marktgemeinde
Euratsfeld
WappenÖsterreichkarte
Wappen von Euratsfeld
Euratsfeld (Österreich)
Euratsfeld (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Amstetten
Kfz-Kennzeichen: AM
Fläche: 30,60 km²
Koordinaten: 48° 5′ N, 14° 56′ O
Höhe: 308 m ü. A.
Einwohner: 2.751 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 90 Einw. pro km²
Postleitzahl: 3324
Vorwahl: 07474
Gemeindekennziffer: 3 05 11
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Marktstraße 3
3324 Euratsfeld
Website: www.euratsfeld.gv.at
Politik
Bürgermeister: Johann Weingartner (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(21 Mitglieder)
Insgesamt 21 Sitze
Lage von Euratsfeld im Bezirk Amstetten
Lage der Gemeinde Euratsfeld im Bezirk Amstetten (anklickbare Karte)
Lage der Gemeinde Euratsfeld im Bezirk Amstetten (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Geografie

Euratsfeld liegt rund acht Kilometer südöstlich von Amstetten im Mostviertel zwischen Ybbsebene und Randegger Hochkogel. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 30,60 Quadratkilometer. Etwa 16 Prozent der Fläche sind bewaldet.

Gemeindegliederung

Euratsfeld besteht aus drei Katastralgemeinden (Fläche 2016[1]):

  • Euratsfeld (1.212,45 ha)
  • Gafring (942,76 ha)
  • Großaigen (905,46 ha)

Einzige Ortschaft ist Euratsfeld. Ortsteile sind Aichet, (Groß-)Aigen, Auberg, Braunshof, Distelberg, Euratsfeld, Ferndorf, Gafring, Giemetsberg, Göttersdorf, Grissenberg, Haslau, Hinterberg, (Hinter-)Holz, Kalkstechen, Latzelsberg, (Unter-)Lixing, Mittergafring, Niederaigen, Oberaigen, Obergafring, Oberumberg, Panhalm, Pisching, Pollenberg, Reidl, Schleiferhub, Schnotzendorf, Seibetsberg, Stelzberg, Untergafring, Völkrahof, Walchenöd, Windischendorf sowie zahlreiche Einzellagen.

Nachbargemeinden

Amstetten St. Georgen am Ybbsfelde Ferschnitz
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Neuhofen an der Ybbs Randegg (Bezirk Scheibbs) Wang (Bezirk Scheibbs)

Geschichte

Im Altertum war das Gebiet Teil der Provinz Noricum.

Urkundlich erstmals erwähnt wurde Euratsfeld 1332, im Jahr 1908 erhielt die Gemeinde das Marktrecht. Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Marktgemeinde Euratsfeld ein Arzt, ein Tierarzt, ein Taxiunternehmer, zwei Bäcker, ein Baumeister, ein Binder, ein Dachdecker, ein Fahrradhändler, drei Fleischer, ein Friseur, fünf Gastwirte, zwei Gemischtwarenhändler, ein Glaser, zwei Hebammen, ein Holzgeräteerzeuger, ein Kalkwerk, drei Landesproduktenhändler, ein Maler, ein Maschinenhändler, ein Maurermeister, ein Mühlenbauer, ein Sägewerk, zwei Sattler, ein Schlosser, zwei Schmiede, vier Schneider und drei Schneiderinnen, vier Schuster, ein Seiler, ein Spengler, drei Tischler, ein Uhrmacher, zwei Viehhändler, ein Viktualienhändler, ein Wagner, zwei Zementwarenerzeuger, ein Zimmermeister, zwei Zuckerwarenhändler und einige Landwirte ansässig.[2]

Bevölkerungsentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Gemeindeamt Euratsfeld

Sport

  • Die Fußballelf der Marktgemeinde spielt derzeit in der Gebietsliga West.[3]

Wirtschaft und Infrastruktur

Im Jahr 2001 gab es 54 nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten, nach der Erhebung 1999 146 land- und forstwirtschaftliche Betriebe. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 1.083. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 48 Prozent. Im Jahresdurchschnitt 2003 gab es in der Gemeinde 56 Arbeitslose.

Öffentliche Einrichtungen

In der Gemeinde gibt es einen Kindergarten,[4] eine Volksschule und eine Mittelschule.[5]

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat 21 Mitglieder.

Bürgermeister

(Quelle: [12])

  • 1850–1876 Michael Pruckner
  • 1876–1879 Georg Resch
  • 1879–1882 Joseph Graßinger
  • 1882–1889 Franz Zehetgruber
  • 1889–1891 Johann Grim
  • 1891–1900 Franz Zehetgruber
  • 1900–1938 Johann Zehetgruber
  • Feb.–März 1938 Richard Bachbauer
  • 1938–1945 Karl Steiner (NSDAP; Gemeindeverwalter)
  • Mai–November 1945 Richard Bachbauer
  • 1945–1970 Josef Zehetgruber
  • 1970–1971 Dr. Alois Mock (ÖVP)
  • 1971–1985 Karl Glack (ÖVP)
  • 1985–2010 Franz Menk (ÖVP)
  • seit 2010 Johann Weingartner (ÖVP)[13]

Wappen

Der Gemeinde wurde 1958 ein Wappen verliehen.

Blasonierung: In einem schrägrechts von Blau und Silber geteilten Schild ein Bischof in Gold mit Kasel und Mitra, in der Rechten ein Buch, in der Linken einen Stab; zu seinen Füßen einen schwarzen rechtsschreitenden Bären, der auf seinem Rücken ein silbernes Bündel trägt.

Das Schild steht für die Herren von Zelking, die in Euratsfeld Besitzungen hatten. Der Bischof ist der hl. Korbinian, der Stifter des Bistums Freising. Diese waren die ersten Herren von Euratsfeld. Der Bär erinnert an die Gründungslegende, wonach ein Bär das Maultier des Heiligen tötete und zur Strafe dessen Kleiderbündel tragen musste.[14]

Partnergemeinde

Seit 1990 unterhält Euratsfeld partnerschaftliche Beziehungen zur mährischen Gemeinde Strání.[15]

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Literatur

  • Herbert Berndl-Forstner: Pfarrkirche zum hl. Johannes den Täufer in Euratsfeld, Niederösterreich. Diözese St. Pölten, Bezirk Amstetten. St. Peter, Salzburg 1999, (Christliche Kunststätten Österreichs 334).
  • Irmgard Hampl: Euratsfeld – ein Ort im Wachsen. Betrachtungen über die Bewohner und ihr Leben im Markt Euratsfeld in Niederösterreich. Wien 1992, (Universität Wien, Phil. Diplomarbeit).
  • Franz Menk, Ernst Zehetgruber, Alois Pruckner u. a.: Chronik der Marktgemeinde Euratsfeld. Marktgemeinde Euratsfeld, Euratsfeld 2008.
  • Franz Raab: Festschrift 40 Jahre SCU-Euratsfeld, Titel: Geschichte des Fussball in Euratsfeld, Herausgabe Juli 2015
  • Franz Raab: Festschrift zur Eröffnung vom Pfarr-Gemeinde-Zentrum (PGZ), Titel vom I.-Teil: Vom Pfarrzentrum zum Pfarrgemeindezentrum; Herausgabe 2018
  • Titel zum II.-Teil ab Seite 57: Chronik: Vom Pfarrheim zum Pfarrzentrum 1968–1972; Herausgabe 2018
  • Franz Raab: Festschrift 50 Jahre Verein Schönes Euratsfeld 1970–2020 – Gemeinsam für einen schönen Lebensraum; Herausgabe September 2021
  • Franz Raab unter Mitarbeit von Johann Wagner: Festschrift 50 Jahre Verein Schönes Euratsfeld: II.-Teil: Die Mühlen an der Zauch – Ein Blick von der Geschichte in die Gegenwart; Herausgabe September 2021
Commons: Euratsfeld – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen, Regionalinformation, Stichtag 31. Dezember 2016, abgerufen am 19. Februar 2017
  2. Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 238
  3. Tabellen – KM – Saison 2022/23 – Mannschaften. Abgerufen am 28. November 2022.
  4. Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 3. Oktober 2020.
  5. Schulensuche auf Schulen online, abgerufen am 4. September 2020
  6. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Euratsfeld. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 15. Oktober 2019.
  7. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Euratsfeld. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 15. Oktober 2019.
  8. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Euratsfeld. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 15. Oktober 2019.
  9. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Euratsfeld. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 15. Oktober 2019.
  10. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Euratsfeld. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 15. Oktober 2019.
  11. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Euratsfeld. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 5. Juni 2020.
  12. Franz Menk, Alois Pruckner, Ernst Zehetgruber: Chronik der Marktgemeinde Euratsfeld. 1. Auflage. Marktgemeinde Euratsfeld, 2008, S. 165 ff.
  13. Gemeinderat. Gemeinde Euratsfeld, abgerufen am 11. Oktober 2021.
  14. Ortsgeschichte. Gemeinde Euratsfeld, abgerufen am 11. Oktober 2021.
  15. Partnergemeinde. Gemeinde Euratsfeld, abgerufen am 11. Oktober 2021.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.