Agonges

Agonges ist ein zentralfranzösischer Ort und eine Gemeinde mit 305 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Allier im Norden der Region Auvergne-Rhône-Alpes.

Agonges
Agonges (Frankreich)
Agonges (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Auvergne-Rhône-Alpes
Département (Nr.) Allier (03)
Arrondissement Moulins
Kanton Souvigny
Gemeindeverband Bocage Bourbonnais
Koordinaten 46° 36′ N,  10′ O
Höhe 204–266 m
Fläche 24,10 km²
Einwohner 305 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 13 Einw./km²
Postleitzahl 03210
INSEE-Code 03002

Kirche Notre-Dame

Lage

Der Ort Agonges liegt auf einer Anhöhe über der fruchtbaren und waldreichen Landschaft des Bourbonnais in einer Höhe von etwa 235 Metern ü. d. M. Die Stadt Moulins befindet sich ca. 18 Kilometer (Fahrtstrecke) südöstlich; die im südlichen Burgund gelegene Stadt Nevers liegt etwa 55 Kilometer nördlich. Zur Gemeinde gehören mehrere Weiler (hameaux) und Einzelgehöfte.

Geschichte

Im Jahr 1807 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Le Breuil an die Gemeinde Agonges angeschlossen.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr196219681975198219901999200620122019
Einwohner474437385327300357371355309
Quellen: Cassini und INSEE

Im 19. Jahrhundert stieg die Zahl der Einwohner von etwa 700 auf knapp 900 an; aufgrund der Reblauskrise im Weinbau und der Mechanisierung der Landwirtschaft sank die Einwohnerzahl der Gemeinde danach kontinuierlich bis auf die Tiefststände der letzten Jahrzehnte ab.

Wirtschaft

Jahrhundertelang lebten die Einwohner von Agonges als Selbstversorger von der Landwirtschaft, zu der auch der Weinbau gehörte; hinzu kamen regionaler Kleinhandel und Handwerk. Während der Reblauskrise gegen Ende des 19. Jahrhunderts kam der Weinbau völlig zum Erliegen, doch werden mittlerweile wieder Rot-, Rosé- und Weißweine produziert, die über die Appellation Val de Loire vermarktet werden. Einige der leerstehenden Häuser des Ortes wurden zu Ferienwohnungen (gîtes) umgebaut.

Geschichte

Ort und Kirche werden erstmals im Jahr 1138 unter dem Namen Sanctae Mariae de Agongis urkundlich erwähnt. Ort und Pfarrei gehörten bis zur Französischen Revolution über die nur etwa drei Kilometer südlich gelegene Abtei Saint-Menoux zum Einflussbereich des Bistums Bourges.

Sehenswürdigkeiten

Jagdfries am Kirchturm
Südportal der Kirche

Siehe auch: Liste der Monuments historiques in Agonges

  • Die ehemalige Prioratskirche und heutige Pfarrkirche Notre-Dame ist ein einschiffiger Bau der Hochromanik mit Querschiff, drei Apsiden, viergeschossigem Südturm, bescheidenem Westportal und einem deutlich aufwendiger gestalteten, geringfügig aus der Wandflucht hervortretenden Archivoltenportal auf der Südseite mit gotischen Anklängen (Spitzbogen, Kelchkapitelle). Die farblich zwischen Rot-, Gelb- und Grautönen variierenden Steine stammen aus der Umgebung; es gibt sowohl Bruchsteinmauerwerk als auch exakt gefügte Partien. Am Turm ist ein Fries zu sehen, in dessen Feldern laufende Hunde gezeigt werden – wahrscheinlich also eine Hetzjagd. Die vier Joche des Kirchenschiffs und die Vierung sind rippengewölbt und im Scheitel leicht angespitzt. Der Kirchenbau wurde bereits im Jahr 1925 als Monument historique anerkannt.[1]
Umgebung
Château de l'Augère

Literatur

  • Le Patrimoine des Communes de l’Allier. Flohic Editions, Band 2, Paris 1999, ISBN 2-84234-053-1, S. 973–975.
Commons: Agonges – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Église Notre-Dame, Agonges in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  2. Domaine de l’Épine, Agonges in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  3. Château de l’Augère, Agonges in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  4. Château de Beaumont, Agonges in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  5. Château des Échardons, Agonges in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  6. Château de La Pommeraye, Agonges in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  7. Château des Sacrots, Agonges in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
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