Agnos

Agnos ist eine französische Gemeinde mit 1041 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine. Sie gehört zum Arrondissement Oloron-Sainte-Marie und zum Kanton Oloron-Sainte-Marie-1 (bis 2015: Kanton Oloron-Sainte-Marie-Ouest).

Agnos
Agnos (Frankreich)
Agnos (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Pyrénées-Atlantiques (64)
Arrondissement Oloron-Sainte-Marie
Kanton Oloron-Sainte-Marie-1
Gemeindeverband Haut Béarn
Koordinaten 43° 10′ N,  37′ W
Höhe 247–535 m
Fläche 9,18 km²
Einwohner 1.041 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 113 Einw./km²
Postleitzahl 64400
INSEE-Code 64007
Website www.agnos-64.fr

Die Mielle bei Agnos

Die Bewohner werden Agnosiens genannt.[1]

Geographie

Agnos liegt circa fünf Kilometer südlich von Oloron-Sainte-Marie im Tal der Gave d’Aspe am Rand von zwei großen Mischwäldern. Umgeben wird Agnos von den Nachbargemeinden Oloron-Sainte-Marie im Norden, Bidos im Nordosten, Gurmençon im Osten, Asasp-Arros im Süden sowie Ance im Westen.

Agnos liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour und wird durchquert von der Mielle, einem Bach, der weiter flussabwärts in den Gave d’Oloron mündet.[2]

Geschichte

Ein einziger Hinweis auf prähistorische Bewohnung gibt eine Höhle mit heute verschwundenen bearbeiteten Knochen und Gebeinen von Schafen und Ziegen. Zwei Kilometer südwestlich befand sich ein frühgeschichtliches Lager, genannt „das Lager des Cäsar“. Es ist ein Erdwall zu erkennen, der eine fast kreisförmige Plattform von ca. 150 m im Durchmesser umfasst. Funde von Werkzeugen in der Nähe lassen eine vorrömische Besiedlung vermuten.

Im Mittelalter wird die Siedlung zum ersten Mal in den fors de Béarn im Jahre 1364 erwähnt. Sie hatte 17 Haushalte, um 1699 55 Haushalte. Die Lehnsherrn von Agnos sind belegt seit 1385. Ihr herrschaftlicher Sitz befand sich wahrscheinlich auf einem Hügel unterhalb des heutigen Schlosses.

Im Laufe der folgenden Jahrhunderte spezialisierte sich die Wirtschaft auf die Bewirtschaftung der Wälder und der Herstellung von Holzkohle. Für den Transport nach Oloron-Sainte-Marie wurden spezielle Esel gezüchtet, die die Holzkohle in Karawanen von mehreren Dutzend Tieren transportierte.

Am 1. Februar 1973 fusionierte die Gemeinde mit der Nachbargemeinde Gurmençon zur Gemeinde Val-du-Gave-d’Aspe. Am 1. Januar 1983 wurde die Zusammenlegung revidiert.[3][4]

Einwohnerentwicklung

Jahr1968197519821990199920082013
Einwohner353465478645751842929
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Quellen: EHESS/Cassini bis 1999,[5] INSEE ab 2008[6]

Sehenswürdigkeiten

  • Die Kirche Mariä Himmelfahrt wurde im 18. Jahrhundert errichtet und 1959 abgerissen, da sie einzustürzen drohte. Die heutige Kirche wurde 1962 gebaut. Ihre Besonderheit ist der Kirchturm, Gestützt auf Strebepfeilern, überragt er das Kirchenportal. Er ist mit Blendarkaden versehen, wobei zwei der Rundbögen durchbrochen sind, um die Glocken aufzunehmen. Abgeschlossen wird der Turm von drei dreieckigen Giebeln mit jeweils einem Kreuz auf der Spitze, die Dreifaltigkeit symbolisierend. Ein Brand im Jahre 1968 zerstörte viele historische Objekte aus dem 18. Jahrhundert, u. a. Altar, Tabernakel, Kreuz, Kerzenhalter,[7] Altarkelch,[8] Ziborium,[9] Altaraufsatz.[10][4]
  • Das Schloss westlich des Ortszentrums, auf der linken Seite der Mielle gelegen, wurde im 17. Jahrhundert als Jagdschloss im Renaissance–Stil errichtet.[4]
  • Die Maison Loustau, gegenüber der heutigen kommunalen Schule gelegen, ist das Hauptgebäude aus dem Jahre 1651, flankiert von einem viereckigen Turm und einem Gebäude, gegen 1800 errichtet. Das Maison Loustau ist ein Beispiel von Häusers der gehobenen Gesellschaft von Agnos und zeigt die frühere Stellung des Ortes.[4]

Wirtschaft und Infrastruktur

Agnos liegt in der Zone AOC des Ossau-Iraty, ein traditionell hergestellter Schnittkäse aus Schafmilch.[11]

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Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2014[12]
Gesamt = 48

Verkehr

Agnos ist angeschlossen an die Routes départementales 155 und 555.

Persönlichkeiten

  • Catherine Capdevielle, geboren 1938 in Agnos, ist eine ehemalige französische Sprinterin, zweimalige Olympiateilnehmerin und mehrfache französische Meisterin.
Commons: Agnos – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Pyrénées-Atlantiques Gentilé. habitant.fr, abgerufen am 22. Dezember 2016 (französisch).
  2. Ma commune : Agnos. Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne, abgerufen am 22. Dezember 2016 (französisch).
  3. Agnos–Quelques points d’histoire. Rathaus von Agnos, abgerufen am 22. Dezember 2016 (französisch).
  4. Agnos. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 23. Dezember 2016; abgerufen am 22. Dezember 2016 (französisch).
  5. Notice Communale Agnos. EHESS, abgerufen am 22. Dezember 2016 (französisch).
  6. Populations légales 2013 Commune d’Agnos(64007). INSEE, abgerufen am 22. Dezember 2016 (französisch).
  7. ensemble (autel, tabernacle, croix, 6 chandeliers). Ministerium für Kultur und Kommunikation, abgerufen am 22. Dezember 2016 (französisch).
  8. calice. Ministerium für Kultur und Kommunikation, abgerufen am 22. Dezember 2016 (französisch).
  9. ciboire. Ministerium für Kultur und Kommunikation, abgerufen am 22. Dezember 2016 (französisch).
  10. retable. Ministerium für Kultur und Kommunikation, abgerufen am 22. Dezember 2016 (französisch).
  11. Institut national de l’origine et de la qualité. Institut national de l’origine et de la qualité, abgerufen am 1. November 2023 (französisch).
  12. Caractéristiques des établissements en 2014 Commune d’Agnos (64006). INSEE, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 22. Dezember 2016 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.insee.fr (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
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