Agnes Fay Morgan

Leben

Agnes Fay Morgan war das dritte von vier Kindern von Patrick John Fay und Mary Dooly Fay, beide Emigranten aus Galway, Irland.[1] Sie studierte am Vassar College und später an der University of Chicago, wo sie 1905 ihren Masterabschluss in Chemie machte. Sie unterrichtete dann Chemie für einige Jahre am Simmons College (1905–1906), an der University of Montana (1907–1908) und an der University of Washington (1910–1912).[2] Danach kehrte sie zurück an die University of Chicago, wo sie 1914 bei Julius Stieglitz mit der Arbeit I. The molecular rearrangement of some triarylchloroamines. II. The viscosities of various methyl and ethyl imido-benzoate salts and of para and meta nitro-benzoyl chloramides in moderately concentrated aqueous solutions promovierte.[3][4]

1915 ging sie nach Kalifornien an die University of California, Berkeley, wo sie Assistenzprofessorin am Institut für Ernährung wurde. 1918 wurde sie Leiterin und 1923[1] Professorin der neuen Abteilung für Household Science, 1938 ausgegliedert als Home Economics ans College of Agriculture, wo sie bis zu ihrer Pensionierung 1954 wirkte.[2] Schwerpunkte ihrer Forschungen waren die Analyse der Wirkung von Vitaminen und deren Gehalt in Nahrungsmitteln sowie die Auswirkungen von Lagerung und Zubereitung. Sie zeigte, dass der Mangel an bestimmten Vitaminen ebenso wie eine Überdosierung von Vitamin D zu gesundheitlichen Problemen führen kann. Weiterhin untersuchte sie die Auswirkungen von Vitaminen auf den Hormonhaushalt.[1] In ihrem Institut war sie zudem bestrebt, ihr Fachgebiet der Hauswirtschaft auf wissenschaftlichen Boden zu stellen und durch entsprechende Lehrinhalte und Forschungen das Image der ausschließlichen Ausbildung zu guten Ehefrauen und Müttern zu überwinden. Erst sechs Jahre nach ihrer Pensionierung wurde ihre ehemalige Abteilung an der Universität in Ernährungswissenschaften (Nutritional Sciences) umbenannt.[5]

Agnes Fay Morgan heiratete 1908 Arthur I. Morgan, mit dem sie einen Sohn hatte.[2][6]

Auszeichnungen (Auswahl)

Literatur

  • Maresi Nerad: The Academic Kitchen: A Social History of Gender Stratification at the University of California, Berkeley. State University of New York, Albany 1999, ISBN 978-0791439692, S. 73–88.
  • Elizabeth H. Oakes: Encyclopedia of World Scientists. Überarb. Auflage, Infobase, 2007, ISBN 978-1438118826, S. 522 f.
  • Ruth Okey, Barbara Kennedy, Johnson Gordon Mackinney: Agnes Fay Morgan, Home Economics: Berkeley. In: In Memoriam. University of California, Academic Senate, 1969, S. 78–81 (online).

Einzelnachweise

  1. Elizabeth H. Oakes: Encyclopedia of World Scientists. Überarb. Auflage, Infobase, 2007, S. 522 f.
  2. R. Okey, B. Kennedy, J. G. Mackinney: Agnes Fay Morgan, Home Economics: Berkeley. In: In Memoriam. Univ. of California, 1969, S. 78–81.
  3. William Albert Noyes: Biographical Memoir of Julius Stieglitz. In: Biographical Memoirs, Vol. XXI. National Academy of Sciences, 1939, S. 273–314, hier S. 305.
  4. Informationen zu und akademischer Stammbaum von Agnes Fay Morgan bei academictree.org, abgerufen am 3. Januar 2019.
  5. Margaret W. Rossiter: The Men Move In: Home Economics, 1950-1970. In: Sarah Stage, Virginia Bramble Vincenti (Hrsg.): Rethinking Home Economics: Women and the History of a Profession. Cornell Univ. Press, 1997, ISBN 978-0801481758, S. 96–117, hier S. 103.
  6. Maresi Nerad: The Academic Kitchen: A Social History of Gender Stratification at the University of California, Berkeley. State Univ. of New York, 1999, S. 73–88.
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