Agitation (Medizin)

In der Medizin bedeutet Agitation (auch: Agitiertheit) eine krankhafte Unruhe, bei der es zu heftigen und hastigen Bewegungen des Patienten kommt (Symptome: Zittern, gesteigerter Bewegungsdrang). Eine Agitation tritt vor allem bei Psychosen oder im Delirium auf, allerdings auch im normalen Schlaf (etwa als Begleiterscheinung sehr lebhafter Träume). Sie ist nicht mit gewöhnlicher Nervosität zu verwechseln.

Klassifikation nach ICD-10
R45.1 Ruhelosigkeit und Erregung
R46.3 Hyperaktivität
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Bei Sterbenden kommt es gelegentlich zu der so genannten terminalen Agitiertheit, wobei sich neben motorischer Unruhe mentale Beeinträchtigungen zeigen, wie unter anderem Desorientiertheit und unzusammenhängendes Sprechen.[1] Als Ursache gelten beispielsweise Angst, körperliche Beschwerden und Veränderungen im zentralen Nervensystem, unter anderem durch Elektrolytverschiebungen oder aufgrund von Sauerstoffmangel im Gehirn.[1]

Agitation tritt auch bei Depression auf. Beherrscht sie das Krankheitsbild, wird diese als agitierte Depression bezeichnet.

Agitation ist eine Nebenwirkung einiger Antidepressiva; sie kann auch bei Kokainmissbrauch auftreten.

Einzelnachweise

  1. Elisabeth Albrecht: Symptome in der Sterbephase. Terminale Agitation, delirantes Syndrom. In: Claudia Bausewein, Susanne Roller, Raymond Voltz (Hrsg.): Leitfaden Palliative Care. Palliativmedizin und Hospizbetreuung. 5. Auflage. Elsevier, München 2015, ISBN 978-3-437-23313-5, S. 350.

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