Afrobarometer

Der Afrobarometer ist ein pan-afrikanisches, überparteiisches Meinungsforschungsinstitut, das Umfragen zu Themen wie Demokratie, Regierungsführung und Wirtschaft in Afrika durchführt.[1][2][3] Der Hauptsitz befindet sich in Accra, Ghana.

Geschichte

Drei unabhängige Forschungsprojekte, die von den Mitbegründern des Afrobarometers, Michael Bratton, Robert Mattes und Emmanuel Gyimah-Boadi, geleitet wurden, schlossen sich 1999 zum Afrobarometer zusammen.[4] Die drei Kernpartner sind: Die Michigan State University, das Institut für Demokratie in Südafrika (Idasa) und das Zentrum für demokratische Entwicklung in Ghana (CDD-Ghana). Michael Bratton war der erste Geschäftsführer des Afrobarometers. Stand 2020 ist Gyimah-Boadi Exekutivdirektor des Afrobarometers und emeritierter Professor an der Universität von Ghana.[5]

Im Jahre 2004 erhielt Afrobarometer den "Best Data Set Award" von der American Political Science Association.[6][7]

Präsentation von Umfrageergebnissen

Das Institut, das auch als Forschungsnetzwerk bezeichnet wird, hat seit 1999 sechs Erhebungsrunden in bis zu 37 afrikanischen Ländern durchgeführt.[8][9] Der Schwerpunkt der Befragungen liegt auf reformorientierten oder demokratischen Staaten wie Benin, Ghana, Kenia, Mali, Nigeria, Senegal, Südafrika oder Tansania.[10] Die Ergebnisse der Meinungsforschung werden mit Entscheidungsträgern, politischen Fürsprechern, Lehrkräften, Journalisten, Forschern, Spendern und Investoren sowie mit aktiven Bürgern geteilt.[11]

Das Afrobarometer deckt nach eigenen Angaben derzeit 21 Umfrage-Themen ab: Konflikt und Kriminalität, Demokratie, Wahlen, Gleichstellung der Geschlechter, Regierungsführung, Identität, Makroökonomie und Märkte, politische Partizipation, Armut, öffentliche Dienste, Sozialkapital, Toleranz, Zugang zu Justiz, Staatsbürgerschaft, China, Energieversorgung und Pan-Afrikanismus/Regionalismus.[12]

Afrobarometer wird im Global Go To Think Tank Index Report, der vom Lauder Institute, University of Pennsylvania, veröffentlicht wird, als eine der weltweit besten institutionellen Kooperationen zwischen zwei oder mehr Think Tanks eingestuft.[13]

Einzelnachweise

  1. Ergebnisse der Afrobarometer-Umfrage 2018 in Johannesburg. 28. November 2018, abgerufen am 4. April 2020.
  2. Christopher Coenen, Ulrich Riehm: Entwicklung durch Vernetzung: Informations- und Kommunikationstechnologien in Afrika. edition sigma, 2008, ISBN 978-3-8360-8126-9 (google.com [abgerufen am 4. April 2020]).
  3. Emmanuel Gyimah-Boadi: Democratic Reform in Africa: The Quality of Progress. Lynne Rienner Publishers, 2004, ISBN 978-1-58826-246-2 (google.com [abgerufen am 4. April 2020]).
  4. Robert Mattes | Afrobarometer. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. April 2020; abgerufen am 4. April 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/afrobarometer.org
  5. E. Gyimah-Boadi | Afrobarometer. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. April 2020; abgerufen am 4. April 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/afrobarometer.org
  6. Our history | Afrobarometer. Abgerufen am 4. April 2020.
  7. The Independent: COMMENT: Insights into Afrobarometer polling. In: The Independent Uganda:. 31. Mai 2017, abgerufen am 10. April 2020 (amerikanisches Englisch).
  8. Countries | Afrobarometer. Abgerufen am 4. April 2020.
  9. Ergebnisse der Afrobarometer-Umfrage 2018 in Johannesburg. 28. November 2018, abgerufen am 4. April 2020.
  10. Michael Bratton, Robert Mattes, E. Gyimah-Boadi: Public Opinion, Democracy, and Market Reform in Africa. Cambridge University Press, 2005, ISBN 978-0-521-60291-4 (google.com [abgerufen am 4. April 2020]).
  11. Briefing papers | Afrobarometer. Abgerufen am 4. April 2020.
  12. Survey topics | Afrobarometer. Abgerufen am 4. April 2020.
  13. African think tanks make their mark. Abgerufen am 4. April 2020.
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