Affhöllerbach

Affhöllerbach ist ein Ortsteil der Gemeinde Brensbach im südhessischen Odenwaldkreis und hat zusammen mit dem benachbarten Kilsbach rund 250 Einwohner.

Affhöllerbach
Gemeinde Brensbach
Koordinaten: 49° 45′ N,  54′ O
Höhe: 236 m ü. NHN
Fläche: 3,27 km²[1]
Einwohner: 213 (31. Dez. 2021)[2]
Bevölkerungsdichte: 65 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Februar 1971
Eingemeindet nach: Nieder-Kainsbach
Postleitzahl: 64395
Vorwahl: 06161
Ortsmittelpunkt mit Blick auf denkmalgeschützte Fachwerkwohnhäuser in der Böllsteiner Straße
Denkmalgeschütztes Fachwerkwohnhaus am Ortsmittelpunkt in der Lindenstraße
Der denkmalgeschützte Schulzenhof, eine stattliche Hofanlage in der Kilsbacher Straße außerhalb des Dorfes

Geographie

Affhöllerbach liegt im Norden des Odenwalds am Oberlauf des Affhöllerbachs, der, von der nahen Wasserscheide der Mümling bei Böllstein kommend, nach Nordwesten der Gersprenz zufließt. Während die Höhen oberhalb der Ortslage bewaldet sind, öffnen sich zur Gerspenzniederung hin weite landwirtschaftlich genutzte Flächen. Zur Gemarkung gehören im Süden der Weiler Stierbach und die Ruine der Burg Schnellerts auf dem gleichnamigen 350 Meter hohen Berg. Nördlich der Ortslage findet sich abseits aller klassifizierten Wege der Weiler Kilsbach. Auf dem an der nördlichen Gemarkungsgrenze gelegenen Bergrücken namens Vogelherd (371 Meter) liegt ein Granitsteinbruch. Der höchste Punkt der Gemarkung erreicht 405 Meter. Über diesen Punkt führt die Straße von Brensbach nach Böllstein. Die Gemarkung Affhöllerbach gehört geologisch zum kristallinen Odenwald.

Affhöllerbach liegt in der Region Starkenburg und im Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald.

Geschichte

Ortsgeschichte

Das Bestehen des Ortes ist unter dem Namen Effolderbach seit 1450 urkundlich bezeugt. Affhöllerbach gehörte zum Zentgericht und zum Kirchspiel von Kirchbrombach und damit zur Herrschaft Breuberg. Im Jahr 1806 kam der Ort mit der Grafschaft Erbach an das Großherzogtum Hessen.

Nach Auflösung der alten Amtsstruktur 1822 fiel der Ort in den Zuständigkeitsbereich des Landgerichts Höchst, nach der Reichsjustizreform von 1877 ab 1879 in den des Amtsgerichts Höchst im Odenwald.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde die Gemeinde Affhöllerbach mit den zu ihr gehörenden Weilern Kilsbach und Stierbach am 1. Februar 1971 auf freiwilliger Basis nach Nieder-Kainsbach eingemeindet.[3] Am 1. August 1972 erfolgte durch Landesgesetz die Eingliederung von Nieder-Kainsbach zugleich mit den Gemeinden Höllerbach, Wallbach und Wersau in die Gemeinde Brensbach.[4] Für Affhöllerbach mit Kilsbach wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet. Der nach wie vor zur Gemarkung Affhöllerbach zählende Weiler Stierbach wurde in den Ortsbezirk Nieder-Kainsbach integriert.[5]

Einwohnerentwicklung

  • 1730: 8 wehrfähige Männer[1]
  • 1961: 165 evangelische (= 80,48 %), 38 katholische (= 18,54 %) Einwohner[1]
Affhöllerbach: Einwohnerzahlen von 1829 bis 2020
Jahr  Einwohner
1829
 
117
1834
 
239
1840
 
262
1846
 
258
1852
 
275
1858
 
228
1864
 
243
1871
 
243
1875
 
222
1885
 
195
1895
 
201
1905
 
203
1910
 
218
1925
 
225
1939
 
182
1946
 
271
1950
 
258
1956
 
221
1961
 
205
1967
 
208
1970
 
202
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2011
 
201
2015
 
210
2020
 
213
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; nach 1970 Gemeinde Brensbach[6][2]; Zensus 2011[7]

Kulturdenkmäler

Der Schulzenhof in Affhöllerbach[8] und einige andere Anwesen stehen ebenso unter Denkmalschutz, wie die Gesamtanlage des Weilers Kilsbach[9] und die Burgruine Schnellerts.[10]

Verkehr

Von dem nahe gelegenen Nieder-Kainsbach aus führt die Kreisstraße K 81 in östlicher Richtung nach Affhöllerbach und endet hier. Über diesen Nachbarort ist Affhöllerbach an die Bundesstraße 38 angeschlossen.

Commons: Affhöllerbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Affhöllerbach, Odenwaldkreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Zahlen & Fakten. In: Webauftritt. Gemeinde Brensbach, abgerufen im Oktober 2020.
  3. Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 6, S. 248, Abs. 18 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,2 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 357 und 359.
  5. Hauptsatzung § 5. (PDF; 50 KB) Gemeinde Brensbach, abgerufen im Mai 2019.
  6. Ortsteil Affhöllerbach. Archiviert vom Original; abgerufen im Jahr 2016.
  7. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,9 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juli 2021;.
  8. Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Kilsbacher Straße 19: Schulzenhof In: DenkXweb, Online-Ausgabe von Kulturdenkmäler in Hessen
  9. Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Gesamtanlage: Weiler Kilsbach In: DenkXweb, Online-Ausgabe von Kulturdenkmäler in Hessen
  10. Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Weiler Stierbach: Ruine Schnellerts In: DenkXweb, Online-Ausgabe von Kulturdenkmäler in Hessen
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.