Aerodynamisches Paradoxon
Das aerodynamische Paradoxon ist eine physikalische Erscheinung.
Um es zu demonstrieren, versucht man, aus einem Trichter eine in diesen eingelegte Papiertüte hinauszublasen. Dabei wird die Tüte jedoch nicht hinausgeblasen, sondern an die Wände des Trichters gedrückt. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Luft zwischen Tüte und Trichterwand teilweise von dem eingeblasenen Luftstrom nach außen mitgerissen wird; dadurch entsteht zwischen Tüte und Trichterwand ein Unterdruck und der äußere Luftdruck treibt die Tüte gegen die Trichterwand.[1]
Dieser Effekt wurde 1826 durch Charles Bernard Desormes und Nicolas Clément bekannt gemacht.[1]
Eine bekannte Variante davon ist, zwischen zwei in geringem Abstand gehaltene Blätter Papier zu pusten. Diese werden dabei nicht auseinander gedrückt, sondern nähern sich aneinander an.[2]
Allgemeiner wird darunter verstanden, dass ein Flüssigkeits- oder Gasstrahl, der aus einem Rohr gegen eine quer gestellte bewegliche Platte gerichtet ist, diese nicht wegdrückt, sondern sie anzieht.[3] Sie ist ein Teil des hydrodynamisches Paradoxon und eine Folge der Bernoulli-Gleichung.[4]
Einzelnachweise
- Ludwig Darmstaedter, René Du Bois-Reymond, Carl Schaefer: Handbuch zur Geschichte der Naturwissenschaften und der Technik. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-662-43152-8 (books.google.com).
- Stefan Roth, Achim Stahl: Mechanik und Wärmelehre: Experimentalphysik – anschaulich erklärt. Springer-Verlag, 2016, ISBN 978-3-662-45304-9 (books.google.com).
- Heribert Stroppe: PHYSIK: für Studierende der Natur- und Ingenieurwissenschaften. Carl Hanser Verlag & Company KG, 2018, ISBN 978-3-446-45580-1, S. 160 (books.google.com).
- Peter Kurzweil: Das Vieweg Formel-Lexikon: Basiswissen für Ingenieure, Naturwissenschaftler und Mediziner. Springer-Verlag, 2019, ISBN 978-3-322-89957-6 (books.google.com).