Adrien Arcand

Adrien Arcand (* 3. Oktober 1899[1] in Montreal, Québec; † 2. August 1967) war ein kanadischer Journalist, der von 1929 bis zu seinem Tod 1967 Leiter mehrerer nationalsozialistischer Organisationen in Kanada war. Er bezeichnete sich selbst als „Kanadischer Führer“.

Adrien Arcand, 1933

Leben

Arcand veröffentlichte etliche antisemitische Zeitungen, unter anderem Le Goglu, Le Miroir und Le Chameau. Er bezog finanzielle Förderungen von dem kanadischen Politiker Richard Bedford Bennett, der von 1930 bis 1935 kanadischer Premierminister war.

1934 gründete er die Parti national social chrétien (Nationalsoziale christliche Partei), die eine antikommunistische Politik und die Deportation aller kanadischer Juden nach Hudson Bay forderte.

Am 30. Mai 1940 wurde er in Montreal wegen „Verschwörung zum Staatsputsch“ (“plotting to overthrow the state”) verhaftet und war während des Krieges als Sicherheitsrisiko interniert. Seine Partei, damals National Union Party, wurde verboten. Im Gefängnis saß er auf einem von Mitgefangenen gebauten Thron und sprach über seine Regierung Kanadas nach der Eroberung durch Hitler.

Arcand kandidierte zweimal für das kanadische Unterhaus und erreichte dabei 1949 29 % und 1953 39 %. Er verheimlichte nie seinen Glauben an Hitler und war auch in den 1960er Jahren Mentor des prominenten Holocaustleugners Ernst Zündel.

Literatur

  • William Repka, Kathleen M(ary) Repka: Dangerous Patriots: Canada's Unknown Prisoners of War. New Star Books, Vancouver 1982 ISBN 0-919573-06-1
  • Martin Robin: Shades of Right: Nativist and Fascist Politics in Canada, 1920-1940. University of Toronto Press 1992 ISBN 0-8020-5962-7 ISBN 0-8020-6892-8
  • Hans Strömsdörfer: Arcand, Adrien In: Wolfgang Benz Hg., Handbuch des Antisemitismus: Judenfeindschaft in Geschichte und Gegenwart (Band 2/1 Personen A-K). 1. Aufl. De Gruyter, Berlin 2009 ISBN 978-3-598-24072-0 S. 31–32
  • Hugues Théorêt: The Blue Shirts. Adrien Arcand and Fascist Anti-Semitism in Canada. University of Ottawa Press 2017

Notizen

  1. Quelle, Google books
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