Adriatisch-ionische Autobahn

Die Adriatisch-ionische Autobahn (kroatisch Jadransko–jonska autocesta, montenegrinisch Jadransko–jonski autoput, albanisch Autostrada adriatikojoniane) ist eine zukünftige Autobahn, die entlang der Ostküste der Adria und des Ionischen Meeres verlaufen wird und damit den westlichen Teil der Balkanhalbinsel erschließt.

Vorlage:Infobox mehrere hochrangige Straßen/Wartung/EU-A
Adriatisch-ionische Autobahn
  • ItalienItalien: RA13 RA14
  • Slowenien: A1 A3 A6
  • Kroatien: A1 A7 A10
  • Bosnien und Herzegowina: A1 A4
  • Montenegro: A1 A2
  • Albanien: A1 S1 S2 S4 S52
  • Griechenland: N20 N22 A5 A7
  • Europa: E55Vorlage:RSIGN/Wartung/EU-E-Einbindung E61Vorlage:RSIGN/Wartung/EU-E-Einbindung E65Vorlage:RSIGN/Wartung/EU-E-Einbindung E70Vorlage:RSIGN/Wartung/EU-E-Einbindung E71Vorlage:RSIGN/Wartung/EU-E-Einbindung E762Vorlage:RSIGN/Wartung/EU-E-Einbindung E853Vorlage:RSIGN/Wartung/EU-E-Einbindung E951Vorlage:RSIGN/Wartung/EU-E-Einbindung E952Vorlage:RSIGN/Wartung/EU-E-Einbindung
Karte
Übersichtskarte Adriatisch-ionische Autobahn
Übersichtskarte Adriatisch-ionische Autobahn
Basisdaten
Betreiber:
Gesamtlänge: ca. 1600 km

Staaten:

Verlauf

Es ist geplant, die Strecke[1] als durchgehende Autobahn zu verwirklichen. Sie beginnt in Triest (Italien) und führt zuerst über Slowenien nach Rijeka in Kroatien. Der größte Teil in Kroatien wird durch die Autobahn A1 gebildet. In der Nähe von Dubrovnik wird die Adriatisch-ionische Autobahn durch Bosnien-Herzegowina über Trebinje nach Montenegro geführt. Dort wird sie über Podgorica nördlich des Skutarisees nach Albanien und weiter über Durrës Richtung Griechenland fortgesetzt. In Griechenland wird die Strecke über Ioannina und Patras zum Endpunkt Kalamata führen.

Die Strecke wird von den Ländern Kroatien, Montenegro und Albanien als wichtiges Infrastrukturprojekt angesehen, allerdings ist sie bis dato nicht von der EU in den Paneuropäischen Verkehrskorridoren berücksichtigt worden. Die genannten Länder haben deswegen eine entsprechende Initiative gestartet, um zusätzliche Mittel zur Realisierung zu erhalten.

Italien

Vom Startpunkt Triest sind die bereits bestehende Autobahnzubringer RA13 und RA14 zur slowenischen Grenze ein Teil der Streckenführung der Adriatisch-ionischen Autobahn. Der RA14 wird von der slowenischen Autobahn A3 fortgesetzt.

Slowenien

Der slowenische Teil beginnt mit der bereits bestehenden Autobahn A3 von der italienischen Grenze bei Sežana zur A1. Von dort geht weiter es auf die A1 bis nach Postojna (deutsch: Adelsberg) wo die Adriatisch-ionische Autobahn dann über die geplante A6 nach Jelšane führen soll. Von dort aus soll die Verbindung mit der kroatischen Autobahn A7 hergestellt werden. Bis zur Fertigstellung der A6 wird der Verkehr über die Glavna cesta 6 geführt.

Kroatien

Bis jetzt hat Kroatien die größten Fortschritte in seinem Teil durch die Fertigstellung von wichtigen Teilen der A7 und A1 gemacht. Seit der Eröffnung der fehlenden 11 km zum Autobahnkreuz Ploče 2013 sind insgesamt 393 km ab der slowenischen Grenze bei Rupa in Betrieb bzw. sogar 514 km ohne Unterbrechung, wenn man die Strecke ab Autobahnkreuz Orehovica bei Rijeka über A6/Bosiljevo/A1 bis Žuta Lokva in Anspruch nimmt.

Die A7 ist von der slowenischen Grenze bei Rupa bis Matulji inklusive der Umfahrung von Rijeka (Matulji – Križišće, 26 km) fertiggestellt (insgesamt 42 km). Es ist geplant, die A7 mittelfristig bis zur A1 bei Žuta Lokva zu verlängern (56 km). Bis zur Fertigstellung dieses Abschnittes muss der Verkehr entweder den indirekten Weg zur A1 über die A6 (ab Autobahnkreuz Orehovica bei Rijeka bis Žuta Lokva insgesamt 135 km) oder den direkten Weg (ab Orehovica über Senj bis Žuta Lokva, ca. 83 km) über die Umfahrung von Rijeka (14 km) und Nationalstraße D8 (bekannt als „Adriatische Küstenstraße“ bzw. Jadranska Magistrala, 69 km) nehmen.

Die A1 endet zurzeit am Autobahnkreuz Ploče (Mali Prolog), welches durch eine vierspurige Schnellstraße mit der Jadranska Magistrala bei Ploče (Straßenkreuz Čeveljuša) verbunden ist. Der weitere Verlauf bis Slivno wahrscheinlich über Metković ist im Planungsstadium. Südlich von Slivno folgt die bereits angesprochene Unterbrechung des kroatischen Staatsgebietes auf dem Festland durch bosnisch-herzegowinische Staatsgebiet (Neum).

Bis dato gibt es noch keine konkreten Planungen für die Weiterführung der Autobahn durch Bosnien-Herzegowina (ca. 5 bis 6 km). Zwischen 2007 und 2022 wurde die Pelješac-Brücke errichtet, die eine Querung von Bosnien-Herzegowina überflüssig machte. Es ist unklar, ob sie Teil der A1 wird.[2]

Der weitere Verlauf der A1 von Doli nach Dubrovnik ist fertig geplant (ca. 35 km). Die A1 soll entsprechend der aktuellen Planung in der Nähe von Osojnik an der Grenze zu Bosnien-Herzegowina enden. Der Baubeginn für diesen Abschnitt ist unbekannt.[3]

Autobahnbau nahe Vrgorac 2010
Streckenführung
StraßeStreckeEntfernungStatus
A7 Grenze Slowenien / RupaMatulji 16 km fertiggestellt
A7 MatuljiOrehovica 12 km fertiggestellt (derzeitige Streckenführung als A6 über Bosiljevo und weiter als A1 bis Žuta Lokva – 135 km ab Orehovica)
A7 OrehovicaSveti KuzamKrižišće 14 km fertiggestellt
A7 Križišće – Žuta Lokva 69 km geplant, derzeitige Streckenführung als D8 bis Senj und D23 bis Žuta Lokva (insgesamt 83 km ab Orehovica bis Žuta Lokva)
A1 Žuta Lokva – ZadarSplitVrgorac – Autobahnkreuz Ploče – Mautstelle Karamatići 360 km fertiggestellt
A1 Mautstelle KaramatićiSlivno  ? Streckenführung noch nicht festgelegt
 ? SlivnoDoli  ? Streckenführung noch nicht festgelegt
A1 DoliDubrovnik (Osojnik) ca. 35 km geplant, Baubeginn: soll bis 2030 gebaut werden

Bosnien-Herzegowina

Es war lange Zeit unklar, ob die adriatisch-ionische Autobahn über Bosnien-Herzegowina geführt wird oder ob diese in Kroatien an Dubrovnik vorbei, Richtung Flughafen Dubrovnik direkt zur montenegrinischen Grenze bei Debeli Brijeg weitergeführt wird.

Nachdem bereits im Verkehrsentwicklungsplan für Montenegro bis 2020 von einer Routenplanung über Bosnien-Herzegowina ausgegangen wurde, wurde der genaue Ort des zukünftigen Grenzübergangs zwischen Bosnien-Herzegowina und Montenegro mittlerweile ebenfalls festgelegt.[3] Der Kontaktpunkt zwischen Bosnien-Herzegowina und Montenegro sollte zwischen Aranđelovac (BiH) und Nudo (Montenegro) sein. Konkrete Planungen für die Streckenführung in Bosnien-Herzegowina existieren aber noch nicht. Sie wird aber auf jeden Fall in der Nähe der Stadt Trebinje entlangführen.

Montenegro

Geplante Streckenführung in Montenegro (blau) entsprechend dem Verkehrsentwicklungsplan bis 2020

Nach der Konkretisierung der Streckenführung der adriatisch-ionischen Autobahn durch Bosnien-Herzegowina sind nun auch die Planungen für die Streckenführung in Montenegro konkreter geworden. Diese Planungen wurden bereits im montenegrinischen Verkehrsentwicklungsplan bis 2020 berücksichtigt.

Die Autobahn A2 soll den montenegrinischen Abschnitt der adriatisch-ionischen Autobahn bilden. Die Autobahn wird somit an der bosnisch-herzegowinischen Grenze in der Nähe von Nudo bei Grahovo beginnen.[3] Die Autobahn wird dann nördlich der Bucht von Kotor nach Podgorica und dann weiter zum Skutarisee führen.

Am 25. Dezember 2023 verkündete der Premierminister Montenegros Milojko Spajić, dass die Autobahn bis ins Jahr 2030 gebaut sein soll. Anfang 2024 werden die Ausschreibungen starten. Die Autobahn A1 genoss bis anhin jedoch höchste Priorität, da sie für Montenegro wichtiger ist.[4]

Albanien

Streckenverlauf in Albanien

Albanien hat bereits große Teile seines Nord-Süd-Korridors zur Verbindung mit Montenegro und Griechenland (bestehend hauptsächlich aus SH1 und SH4) fertiggestellt. Dieser Nord-Süd-Korridor ist gleichzeitig Teil der adriatisch-ionischen Autobahn. Das rund 350 Kilometer lange Teilstück durch Albanien ist aktuell aber mit Ausnahme weniger Abschnitte von rund 70 Kilometern Länge nicht als Autobahn („autostradë“) ausgebaut. Der Rest ist nicht kreuzungsfrei und meist nur zweispurige Überland- oder Schnellstraße (genannt „superstradë“), die aber in den letzten Jahren fast durchgehend ausgebaut wurden. Abgesehen von einigen Ortsdurchfahrten (z. B. Shkodra, Lezha, Fushë-Kruja, Durrës (Shkozet), Fier, Tepelena, Gjirokastra) sind nur noch Teile der Strecke rund um Fier sowie zwischen Levan und Tepelena noch nicht erneuert, begradigt und verbreitert.

Große Teile der Strecke werden auf absehbare Zeit zweispurige Schnellstraßen bleiben (z. B. Han i Hotit–Shkodra und Levan–Tepelena–Gjirokastra).

Streckenführung
Straße Strecke Entfernung Status
S1 Grenze Montenegro / Han i HotitShkodra ca. 31 km fertiggestellt als zweispurige Schnellstraße
S1 Shkodra–Milot ca. 50 km fertiggestellt als zweispurige Schnellstraße
A1 Milot–Fushë-Kruja ca. 22 km teilweise vierspurige Autobahn
S52 Fushë-Kruja–Vora ca. 13 km fertiggestellt als zweispurige Schnellstraße
S2 Vora–Durrës ca. 18 km fertiggestellt als vierspurige Autobahn
S85 Umfahrung Durrës ca. 6 km fertiggestellt als vierspurige Schnellstraße
S4 Durrës–Rrogozhina ca. 32 km fertiggestellt als vierspurige Autobahn
S4 Rrogozhina–Mbrostar ca. 40 km fertiggestellt als vierspurige, nicht-kreuzungsfreie Schnellstraße
S4 Mbrostar–Levan ca. 22 km Umfahrung Fier fertiggestellt als vierspurige Autobahn
S4 Levan–Tepelena ca. 69 km fertiggestellt als zweispurige Schnellstraße
S4 Tepelena–Kakavija / Grenze Griechenland ca. 58 km fertiggestellt als zweispurige Schnellstraße

Griechenland

Kernstücke sind zum einen die bereits fertiggestellte Ionia Odos (A5) von Ioannina über die Rio-Andirrio-Brücke nach Patras und zum anderen eine Autobahn von Patras über Pyrgos nach Tsakona (Ost-Peloponnes-Autobahn). Den letzten Streckenabschnitt nach Kalamata, dem Endpunkt der adriatisch-ionischen Autobahn, bildet ein Teilstück der A7.

Die ursprüngliche Planungen sahen vor, eine Autobahn mit einer Länge von ca. 46 km von der albanischen Grenze bei Kakavia bis Ioannina bzw. bis zu einem Autobahnkreuz mit der A2 zu bauen. Die Planungen sind momentan zurückgestellt. Der Abschnitt Kakavia-Kalpaki-Ioannina ist als ausgebaute, teilweise neu trassierte Nationalstraße (E.O.) 20 und Nationalstraße (E.O.) 22 in Betrieb

Streckenführung
Straße Strecke[5][6] Entfernung Status
N22 Grenze Albanien / KakaviaKalpaki ca. 16 km fertiggestellt als Schnellstraße, Ausbau zur Autobahn zurückgestellt
N20 KalpakiIoannina / A2 ca. 30 km normale Nationalstraße, Ausbau zur Autobahn zurückgestellt
A5 Ioannina / A2Filippiada ca. 40 km fertiggestellt
A5 FilippiadaArta-Süd (Umfahrung von Arta) ca. 8 km fertiggestellt
A5 Arta-SüdKomboti ca. 6 km fertiggestellt
A5 KombotiMenidi ca. 6 km fertiggestellt
A5 MenidiStanos (Umfahrung von Amfilochia) ca. 30 km fertiggestellt
A5 StanosKouvaras ca. 12 km fertiggestellt
A5 KouvarasEtoliko (Umfahrung von Agrinio) ca. 12 km fertiggestellt
A5 EtolikoMessolongi ca. 8 km fertiggestellt
A5 MessolongiAndirrio ca. 8 km fertiggestellt
A5 AndirrioRio (Rio-Andirrio-Brücke) ca. 4 km fertiggestellt
A5 RioPatras-Ost ca. 2 km fertiggestellt
A5 Patras-OstRogitika (Umfahrung von Patras) ca. 15 km fertiggestellt
A5 RogitikaPyrgos ca. 195 km in Bau, Streckenführung zurzeit als N9
A5 PyrgosTsakona ca. 100 km in Bau, Streckenführung zurzeit als N9 und N9a
A7 TsakonaKalamata ca. 16 km fertiggestellt

Siehe auch

Quellen

Einzelnachweise

  1. Adriatic – Ionian Transport Corridor on the Territory of the Republic of Croatia (Memento vom 29. Dezember 2009 im Internet Archive) (Adriatisch-ionischer Verkehrskorridor durch das Territorium der Republik Kroatien; PDF; 2,5 MB)
  2. Beschreibung des Streckenverlaufs (mit Grenzquerung) in Narodne novine 13/2009
  3. Potpisan protokol o Jadransko-jonskom autoputu između Crne Gore i BiH (Memento vom 4. Januar 2012 im Internet Archive)
  4. Tanjug: Crna Gora ima plan da do kraja 2030. završi dva autoputa i četiri brze saobraćajnice. 25. Dezember 2023, abgerufen am 26. Dezember 2023 (serbisch).
  5. www.openstreetmap.org – Eingezeichnete Planung der A5 und der A7 in Griechenland
  6. Motorways-Exits - Europe - Greece - Streckenführung inkl. Baustatus
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