Adolphe Stoclet
Biografie
Familie
Adolphe Stoclet war der Sohn von Victor Stoclet (1843–1904) und dessen Frau Anne Kitty geb. Caspers (1842–1908). Er war verheiratet mit Suzanne Stevens (1874–1960). Sie hatten zwei Söhne (Jacques und René) und eine Tochter (Raymonde[1], die spätere Ehefrau von Lucien Feron). Der Sohn Jacques (1903–1961) heiratete Anny Geerts (1907–2002) und bekam vier Töchter: Catherine, Dominique, Aude und Nèle (1944–2012).
Wirken
Adolphe Stoclet wurde als der Sohn einer Bankiersfamilie nach Wien entsandt, unter anderem um ein größeres Eisenbahnprojekt zu verfolgen. In dieser Funktion saß Stoclet auch im Aufsichtsrat der Austro-Belgischen Eisenbahn-Gesellschaft, die in Österreich mit der Eisenbahn Wien-Aspang eine Tochtergesellschaft hatte. Stoclet lernte anlässlich dieses Wienaufenthaltes den Architekten Josef Hoffmann kennen und wollte sich von diesem ein Haus errichten lassen. Durch den Tod des Vaters wurde Stoclet gezwungen, nach Belgien zurückzukehren. Dort übernahm er die Direktion der Société générale de Belgique, eines großen Mischkonzerns mit etwa 40 Unternehmen (Banken, Waffenfabriken, Bergwerke im Belgisch-Kongo etc.). Adolphe Stoclet ließ sich in den Jahren 1905 bis 1911 von Hoffmann und den Wiener Werkstätten das später berühmt gewordene Palais Stoclet in Brüssel mit dem von Gustav Klimt entworfenen Stoclet-Fries erbauen. Das Palais gilt als Hauptwerk Hoffmanns und ist in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes eingetragen.
Charakterisierung
Von Zeitgenossen wurde Adolphe Stoclet als charmante aber etwas pompös auftretende Persönlichkeit mit eindrucksvollem „Bart à la Assurbanipal“ beschrieben, die perfekt ins Gesamtkunstwerk seines Hauses passte. Madame Suzanne Stoclet, eine Tochter des belgischen Kunsthistorikers Arthur Stevens und Nichte des Malers Alfred Stevens habe im Übrigen dafür gesorgt, dass sogar die Blumen in den Vasen des Palais Stoclet stets auf die jeweilige Farbe der Krawatte des Hausherrn abgestimmt waren.
Weblinks
Einzelnachweise
- Roland Feltkamp: Théo van Rysselberghe. Lannoo Uitgeverij, 2003, ISBN 978-90-209-5347-3 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).