Adolf Friedrich Burchard von Hinüber

Adolph Friedrich von Hinüber[1] (auch Adolph von Hinüber[2][Anm. 1] oder Burchard von Hinüber und Adolph Burchard Friedrich von Hinüber[3] sowie Adolf Burchard Friedrich von Hinüber; * 26. Juli 1769 in Hannover; † 13. Juni 1845 ebenda) war ein Königlich Großbritannischer und Kurfürstlich Hannoverscher, später Königlich Hannoverscher Jurist und Kanzleidirektor, Oberappellationsrat und Stiftskanonikus.[3]

Leben

Adolph von Hinüber war ein Mitglied des Adelsgeschlechtes von Hinüber. Er wurde zur Zeit der Personalunion zwischen Großbritannien und Hannover geboren als jüngster Sohn Postmeisters, Amtsmannes und Gartenschöpfers Jobst Anton von Hinüber[4] und der Anna Justine Pape (1723–1812), Tochter des Oberpostkommissars Pape zu Hannover.[5] Er war der Bruder des Hofrates, Amtmannes, General-Wegbau-Intendanten und Postmeisters Gerhard Friedrich Otto von Hinüber (1752–1815) und des Majors und Direktors des Göttinger Postamtes Christian Carl von Hinüber (1759–1825).[4]

Adolf Burchard Friedrich von Hinüber studierte in Göttingen an der Georg-August-Universität ab dem 26. Oktober 1786 Rechtswissenschaften, später auch Physik. Im Sommersemester 1788 hörte er die Vorlesungen des Mathematikers, Naturforschers und Experimentalphysikers Georg Christoph Lichtenberg, der ihm im Oktober desselben Jahres ein Empfehlungsschreiben für eine Reise nach Darmstadt ausstellte. Wieder in Göttingen, promovierte von Hinüber im Sommersemester 1789[6] zum Dr. jur.[4]

Ebenfalls 1789 ging Burchard von Hinüber nach Stade zwecks Leitung[3] der dortigen Justizkanzlei, in der er im Folgejahr 1890 jedoch ebenso als Auditor wirkte wie beim dortigen Hofgericht.[6]

Während der sogenannten „Franzosenzeit“ ging von Hinüber 1804[6] oder 1805 nach Celle und übernahm dort die Aufgaben eines Rates am dortigen Oberappellationsgericht.[6]

Nach der Erhebung des Kurfürstentums zum Königreich Hannover übernahm Burchard von Hinüber in der gleichnamigen ehemaligen Residenzstadt im Jahr 1816 die Direktion der Königlichen Justizkanzlei.[3] Als solcher wirkte er sowohl für Angelegenheiten der Gebiete des ehemaligen Fürstentums Calenberg wie auch für die Grafschaft Hoya und die Grafschaft Diepholz.[1]

1823 wurde von Hinüber Beisitzer im Geheimen Ratskollegium in Hannover.[6] 1826 heiratete er Anna, geborene von Bülow (1799–1853),[3] die Ehe blieb allerdings kinderlos.[4]

Nachdem Burchard von Bülow „1833 Mitglied der Sektion zur Entscheidung von Kompetenz-Konflikten“ geworden war,[6] wurde er 1839 Mitglied des hannoverschen Staatsrates. Von Bülow nahm darüber hinaus die Aufgaben des Kanonikus des Stiftes Beatae Mariae Virginis zu Einbeck wahr.[3]

Burchard von Bülow, der mit der Verleihung des Titels eines Ehrendoktors ausgezeichnet wurde, begründete die v. Hinübersche Stiftung.[3] Nach dem Tode seines Vaters wurde er zudem Besitzer des Posthofes vor Hannover.[6] Er starb am 13. Juni 1845 in seiner Heimatstadt Hannover.[3]

Literatur

  • Hartmut von Hinüber: Dr. jur. h.c. Adolph Friedrich v. Hinüber. Kgl. hann. Kanzleidirektor, Mitglied des Staatsrates, Kanonikus des Stiftes Beatae Mariae Virginis zu Einbeck, Begründer der v. Hinüberschen Stiftung (26 Juli 1769 - 13. Juni 1845), und seine Ehefrau Anna v. Hinüber, geb. v. Bülow (16. April 1799 - 2. Juli 1853). In: Von-Hinüber'sche Familienzeitung, Hrsg.: Von-Hinüber'scher Familienverband, Bückeburg, 2008.

Anmerkungen

  1. Tatsächlich nennt die DNB wohl versehentlich in der Hauptsache den einfachen Namen „Adolph Hinüber“, also ohne den Adels-Zusatz „von“

Einzelnachweise

  1. Justiz Provinzial-Ober-Behörden. 1. Für das Fürstentum Calenberg und die Graffschaften Hoya und Diepholz. Königliche Justiz-Canzley zu Hannover, in: Königlich-Großbritannisch-Hannoverscher Staats-Kalender auf das Jahr 1819, Lauenburg: Berenbergsche Buchdruckerei, [1819], S. 61–64; hier: S. 61; Vorschau über Google-Bücher
  2. Vergleiche die Angaben der Deutschen Nationalbibliothek (DNB)
  3. Hinüber, Adolph Burchard Friedrich von in der Datenbank Niedersächsische Personen (Neueingabe erforderlich) der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek in der Bearbeitung vom 21. Juli 2011, zuletzt abgerufen am 10. Juli 2017
  4. Hartmut von Hinüber: Geschichtliche Kurzdarstellung auf der Seite von-hinueber.org [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 10. Juli 2017
  5. Hartmut von Hinüber: Jobst Anton von Hinüber - der Schöpfer des Englischen Gartens zu Hannover-Marienwerder, in: Hartmut von Hinüber, Peter Krüger, Siegfried Schildmacher: Der Hinübersche Garten in Hannover-Marienwerder. Eine freimaurerische Gartenanlage, hrsg. von der Freimaurerloge „Friedrich zum weißen Pferde“ Hannover, Hannover 2011, Selbstverlag, S. 6–19, hier: S. 9
  6. Hans-Joachim Heerde: Das Publikum der Physik. Lichtenbergs Hörer ( = Lichtenberg-Studien, Bd. 14), Göttingen: Wallstein-Verlag, 2006, ISBN 978-3-8353-0015-6, S. 301; Vorschau über Google-Bücher
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