Adolf Fischer-Gurig
Adolf Fischer-Gurig (* 2. Juni 1860 in Obergurig bei Bautzen; † 22. Mai 1918 in Dresden; vollständiger Name: Carl Franz Adolf Fischer) war ein deutscher Maler.
Leben
Adolf Fischer wurde am 2. Juni 1860 in Obergurig bei Bautzen als Sohn des Papierfabrikanten Karl Friedrich Adolph Fischer geboren. Von 1880 bis 1883 studierte er an der Dresdner Kunstakademie bei Paul Mohn, Leon Pohle und Friedrich Preller dem Jüngeren[1]. 1883 bezog er sein erstes Atelier in Dresden und malte Stadtansichten. Von 1885 bis 1888 war er Meisterschüler beim Landschaftsmaler Karl Ludwig in Berlin.
1889 kehrte er nach Dresden zurück und heiratete im September 1890 Margarethe Sinning (* 1867 in Loschwitz bei Dresden). Um 1888 begann der Künstler seine Werke unter Hinzufügung seines Geburtsorts zu signieren. 1900 erhielt er die förmliche Genehmigung, den Familiennamen Fischer-Gurig zu führen.
1890 bis 1898 lebte Adolf Fischer zusammen mit seiner Frau in München. In dieser Zeit malte er Landschaftsbilder mit alpinen Gletschermotiven und Stimmungsbilder vom Ammersee. 1898 kehrte er mit seiner mittlerweile vierköpfigen Familie nach Dresden zurück. 1902 unternahm der Maler auf Einladung des Emder Oberbürgermeisters Leo Fürbringer eine Reise durch Ostfriesland. Es folgten zahlreiche Reisen an die Nord- und Ostseeküste, Rügen, Helgoland, und in die Niederlande. Er besuchte wiederholt den Dollart und malte bis zu seinem Tode zahlreiche Gemälde mit Motiven ostfriesischer Städte und Häfen. Mit diesen impressionistischen Werken erregte Fischer-Gurig internationale Aufmerksamkeit.
Ausstellungen (Auswahl)
- 1899–1913: regelmäßige Teilnahme an Kunstausstellungen in München, Berlin und Düsseldorf
- 1904: Kunstausstellung der Weltausstellung 1904 in St. Louis, USA
- 1907: Biennale d’Arte in Venedig (gezeigt: Schiffswerft in Emden, verkauft an die Galleria d’Arte Moderna in Rom, heute im Besitz des Ostfriesischen Landesmuseums Emden)
- 1907 und 1911: Ausstellungen in Pittsburgh, USA
Auszeichnungen
- 1899: Kleine goldene Plakette der Stadt Dresden
- 1904: Silberne Medaille an der Weltausstellung in St. Louis
- 1917: Ernennung zum königlich sächsischen Hofrat
Literatur
- Ernst Sigismund: Fischer, Adolf (Carl Franz Adolf),. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 12: Fiori–Fyt. E. A. Seemann, Leipzig 1916, S. 14 (Textarchiv – Internet Archive).
- Robert Bruck: Adolf Fischer-Gurig. In: Westermanns Monatshefte. Band 128, 64. Jg., Juni/Juli. Westermann, Braunschweig 1920, S. 350–359 (Textarchiv – Internet Archive – Mit einem Portrait Adolf-Fischer-Gurigs, gemalt von Friedrich Heyser).
- Friedrich Scheele (Hrsg.): Arbeitsalltag an der Nordseeküste in Bildern von Bernhard Suerdieck, Adolf Fischer-Gurig und Max Liebermann. Begleitheft zur gleichnamigen Ausstellung im Ostfriesischen Landesmuseum Emden vom 1. Februar bis 29. März 1998. Isensee Verlag, Oldenburg 1998, ISBN 3-89598-488-4.
- Martin Tielke (Hrsg.): Biographisches Lexikon für Ostfriesland. Band IV. Ostfriesische Landschaftliche Verlags- und Vertriebsgesellschaft, 2007, S. 135–138 (ostfriesischelandschaft.de [PDF]).
Weblinks
Einzelnachweise
- Max Jordan: Friedrich Preller: Tagebücher des Künstlers. Vereinigte Kunstanstalten, München-Kaufbeuren 1904, S. 310.