Adolf Ey
Karl Julius Adolf Ey (Pseudonym: Julius Adolf) (* 18. Januar 1844 in Clausthal; † 18. September 1934 in Hannover) war ein deutscher Gymnasiallehrer und Schriftsteller.[1] Der Philologe und Romanist schrieb Romane und Erzählungen, deren Handlungen in seiner Harzer Heimat spielten.[2]
Leben
Adolf kam in Clausthal zur Welt. Eine nahe Verwandtschaft zu August Ey wird bezweifelt. Er absolvierte das Gymnasium und studierte dann von 1863 bis 1866 an der Universität Göttingen, zuerst Theologie, dann neue Sprachen.[1] Während seines Studiums wurde er Mitglied der Burschenschaft Brunsviga.[3][4][5]
1866 bis 1869 hatte Adolf Ey an einem Englischen Institut nahe dem Genfersee eine Stellung als Lehrer inne. 1870 ging er nach Lüneburg, um dort sein Examen für das höhere Lehramt abzulegen. Im Folgejahr ging er 1871 als Gymnasiallehrer für neuere Sprachen zunächst nach Hannover an das dortige Lyceum II, 1873/74 nach Flensburg an das Königlich evangelische Gymnasium, um 1874 erneut an das hannoversche Lyzeum zurückzukehren, an dem er zehn Jahre später, 1894, zum Oberlehrer befördert wurde.[1]
Zum 1. April 1892 wurde Ey zum Professor berufen und wirkte vom 1. Mai desselben Jahres an der hannoverschen Technischen Hochschule zugleich als Dozent für die französische Sprache (bis 2. März 1896).[1]
Nachdem Adolf Ey den Verband der deutschen neuphilologischen Lehrerschaft gegründet hatte, wurde er zum 1. Oktober 1898 in den Ruhestand versetzt, wodurch er sich seinen schriftstellerischen Tätigkeiten widmen konnte.[1]
Adolf Ey schrieb vor allem volkstümliche Gedichte, Erzählungen und Märchen,[1] die häufig in seiner Oberharzer Heimat spielten.[2] 1914 veröffentlichte er seine Autobiographie unter dem Titel Bekenntnisse eines alten Schulmeisters.[1]
In den Kunst- und Kulturzeitschriften Jugend und Simplicissimus konnten Werke von – und über – Adolf Ey 88 mal nachgewiesen werden.[6]
Auszeichnungen
- Die 1924 im hannoverschen Stadtteil Waldhausen angelegte Adolf-Ey-Straße,[7] in der der Dichter seinerzeit lebte,[8] wurde anlässlich des 80. Geburtstages des Schriftstellers so benannt.[7]
- In Clausthal-Zellerfeld ist eine Straße nach ihm benannt[9].
Werke
Eigene
- Bekenntnisse eines alten Schulmeisters (in Frakturschrift), Berlin: A. Hoffmann, 1914 (Autobiografie)
- Vor Toresschluß. Gedichte, in Fraktur, Berlin: A. Hoffmann, 1916
- Aus allerlei Schubladen. Gedichte. Verfasser der „Gedichte e. Großvaters“, 2. Auflage, Berlin: Hofmann, 1917
- Gedichte eines Großvaters, 4., durchges. Aufl., Leipzig : W. Vobach & Co. [1925]
- Harzerblut. Ein ernst u. schnurrig Buch, mit Buchschmuck und Abbildungen von Reinecke-Altenau, Hannover: Helwing’sche Verlagsbuchhandlung [1927]
- Stippstörken des Seniors Wilhelm Bödeker, Hannover: Helwing, 1933
- Marianne. Eine Studentenliebe am Genfer See, Hannover: Helwingsche Verlagsbuchhandlung, [1933]
Mitwirkung
- Balladen / Friedrich Schiller. Für Schule u. Haus hrsg. u. erl. von Adolf Ey, in der Reihe Reclams Universal-Bibliothek, Nr. 1710, Leipzig: Ph. Reclam jun. [Neue, verbesserte Ausgabe, 1922]
- Neudruck 1948
Siehe auch
Literatur
- anonym: Hannoversche Köpfe aus Verwaltung, Wirtschaft, Kunst und Literatur, (August Heitmüller zeichnete die Köpfe. Wilhelm Metzig entwarf die Gesamtausstattung des Werkes.), Bd. 1. Verlag H. Osterwald, Hannover (um 1929), ohne Seitennummern
- Paul Trommsdorff: Der Lehrkörper der Technischen Hochschule Hannover 1831–1931. Bibliothek der Technischen Hochschule, Hannover 1931, S. 118.
- Deutsche Biographische Enzyklopädie
- Wilhelm Kosch (Begründer): Deutsches Literatur-Lexikon. Biographisch-bibliographisches Handbuch, 3., völlig neu bearbeitete Auflage (20 Bände), Bern; München: Francke, 1968ff.
- Mechthild Wiswe: Ey, Karl Julius Adolf, In: Horst-Rüdiger Jarck, Günter Scheel (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon – 19. und 20. Jahrhundert. Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1996, ISBN 3-7752-5838-8, S. 171.
- Henning Rischbieter: Hannoversches Lesebuch, oder: Was in und über Hannover geschrieben, gedruckt und gelesen wurde, Bd. 2: 1850–1950, 1. Auflage, Velber: Friedrich Verlag, 1978, S. 83ff. u.ö.
- „Catalogus Professorum 1831–1981. Festschrift zum 150jährigen Bestehen der Universität Hannover“, Bd. 2, Hannover 1981, S. 60
- Hugo Thielen: EY, (1) Karl Julius Adolf. In: Hannoversches Biographisches Lexikon, S. 112; online über Google-Bücher
- Hugo Thielen: Ey, (1) Karl Julius Adolf. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 171f.
Weblinks
- Werke von und über Adolf Ey in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Hans Zimmermann: Ey, Adolf auf jugend-wochenschrift.de die Digitalisate der Zeitschriften Jugend und Simplicissimus über die Klassik Stiftung Weimar der Herzogin Anna Amalia Bibliothek
- Christian Ritter: (verantw. Red.) Adolf Ey *1844 †1934 - Heimatdichter aus dem Harz, private Seite mit einem Foto unter dem Titel Die deutsche Gedichtebibliothek / Gesamtverzeichnis deutschsprachiger Gedichte auf gedichte.xbib.de, zuletzt abgerufen am 13. Januar 2013
Einzelnachweise und Anmerkungen
- Hugo Thielen: EY, (1) ... (siehe Literatur)
- Vergleiche die GND-Nummer der Deutschen Nationalbibliothek
- Lebensbilder (Memento vom 31. März 2018 im Internet Archive)
- Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band II: Künstler. Winter, Heidelberg 2018, ISBN 978-3-8253-6813-5, S. 185–186.
- Unsere Toten. In: Burschenschaftliche Blätter, 49. Jahrgang (Dez. 1934), H. 3, S. 84.
- siehe Weblinks
- Helmut Zimmermann: Adolf-Ey-Straße. In: Die Strassennamen der Landeshauptstadt Hannover, Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1992, ISBN 3-7752-6120-6, S. 8
- anonym: Hannoversche Köpfe aus Verwaltung, Wirtschaft, Kunst und Literatur, (August Heitmüller zeichnete die Köpfe. Wilhelm Metzig entwarf die Gesamtausstattung des Werkes.), Bd. 1. Verlag H. Osterwald, Hannover (um 1929), ohne Seitennummern
- Adolf-Ey-Straße in Clausthal-Zellerfeld. In: strassen-in-deutschland.de. Abgerufen am 31. März 2020.