Adolf-Hitler-Pokal 1933
Der Adolf-Hitler-Pokal 1933 war der erste ausgetragene Gauauswahlwettbewerb und diente als Nachfolge des bis 1933 ausgetragenen Bundespokals. In diesem Wettbewerb traten Auswahlmannschaften der 16 Fußballgaue im Pokalmodus aufeinander. Pokalsieger wurde die Auswahlmannschaft Bayerns, die die Mannschaft Berlin-Brandenburgs im Wiederholungsspiel mit 6:1 besiegen konnte. Das eigentliche Finale endete 2:2 nach Verlängerung.
Adolf-Hitler-Pokal 1933 | |
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Pokalsieger | Bayern (1. Titel) |
Beginn | 1. Juli 1933 |
Ende | 6. August 1933 |
Finale | 23. Juli 1933 und 6. August 1933 |
Finalstadion | Grunewald-Stadion und Giesings Höhen |
Mannschaften | 16 |
Spiele | 16 (davon 16 gespielt) |
Tore | 77 (ø 4,81 pro Spiel) |
Zuschauer | 130.600 (ø 8.163 pro Spiel) |
Torschützenkönig | Willi Kirsei |
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Geschichte
Im Juni 1933 beschloss der Deutsche Fußball-Bund die Austragung eines Fußball-Pokalwettbewerbs um einen von Reichskanzler Adolf Hitler gestifteten Pokal, an dem Auswahlmannschaften aller 16 Gaue teilnehmen sollten. Die Gaue existierten zwar bereits als geographisches Gebilde, jedoch war der Fußball-Spielbetrieb noch nicht umorganisiert, sodass die Durchführung des Wettbewerbs noch in der Verantwortung der sieben regionalen Landesverbände lag. Die vom DFB erhofften spannenden und umkämpften Spiele der Elite des deutschen Fußballs blieben aber überwiegend aus, die Spieler waren am Saisonende müde und von den Saisonspielen erschöpft, zudem fehlte in den neu zusammengesetzten Auswahlteams meist noch die Bindung zu den Mitspielern.
Für eine Überraschung sorgte die neben der Auswahlmannschaft Ostpreußens als schwächste eingeschätzte Mannschaft Pommerns, die in der Vorrunde die Mannschaft Nordmarks mit 1:0 nach Verlängerung besiegte. Pech hatte hingegen die mit acht Spielern des FC Schalke 04 besetzte Auswahlmannschaft Westfalens, die in der Vorrunde gegen die Auswahlmannschaft Sachsens nicht über ein 1:1 hinauskamen und die Entscheidung per Los letztendlich verlor. Ins Finale zogen die favorisierten Auswahlmannschaften Bayern und Berlin-Brandenburg, die mit den Auswahlmannschaften Ostpreußen, Pommern und Mitte relativ leichte Gegner im Wettbewerb geschlagen hatten, ein. Das Finalspiel am 23. Juli 1933 im Grunewald-Stadion endete mit 2:2 nach Verlängerung, sodass ein Wiederholungsspiel nötig war. Auch das am 6. August 1933 auf Giesings Höhen ausgetragene Spiel blieb zur Halbzeit noch torlos. Nachdem kurz nach der Halbzeit dem Fürther Georg Frank der Führungstreffer gelungen war, brach die Abwehr Berlins komplett auseinander und Bayern siegte schlussendlich mit 6:1.
Zur kommenden Spielzeit erfolgte die Austragung des Gauauswahlwettbewerbs innerhalb der Deutschen Kampfspiele 1934, der Wettbewerb ist daher als Kampfspiel-Pokal 1934 überliefert.
Übersicht
Vorrunde | Viertelfinale | Halbfinale | Finale | |||||||||||
Schlesien | 2 | |||||||||||||
Sachsen-Anhalt/Thüringen | 3b | |||||||||||||
Sachsen-Anhalt/Thüringen | 4 | |||||||||||||
Mittelrhein | 2 | |||||||||||||
Baden | 1 | |||||||||||||
Mittelrhein | 2 | |||||||||||||
Mittec | 2 | |||||||||||||
Berlin-Brandenburg | 6 | |||||||||||||
Ostpreußen | 0 | |||||||||||||
Berlin-Brandenburg | 5 | |||||||||||||
Berlin-Brandenburg | 9 | |||||||||||||
Pommern | 2 | |||||||||||||
Pommern | 1b | |||||||||||||
Hamburg/Holstein | 0 | |||||||||||||
Berlin-Brandenburg | 2; 1 | |||||||||||||
Bayern | 2; 6 | |||||||||||||
Sachsen | 1a | |||||||||||||
Westfalen | 1 | |||||||||||||
Sachsen | 1 | |||||||||||||
Bayern | 2 | |||||||||||||
Niedersachsen | 0 | |||||||||||||
Bayern | 2 | |||||||||||||
Bayern | 6 | |||||||||||||
Hessen | 2 | |||||||||||||
Niederrhein | 2 | |||||||||||||
Rheinhessen/Saar | 0 | |||||||||||||
Niederrhein | 2 | |||||||||||||
Hessen | 3 | |||||||||||||
Hessen | 3 | |||||||||||||
Württemberg | 2 |
Vorrunde
Datum | Ergebnis |
!Stadion | |
---|---|---|---|
1. Juli 1933 | Niedersachsen | 0:2 (0:2) | Bayern |
2. Juli 1933 | Schlesien | 2:3 n. V. (1:1; 2:2) | Sachsen-Anhalt/Thüringen |
2. Juli 1933 | Baden | 1:2 (1:2) | Mittelrhein |
2. Juli 1933 | Ostpreußen | 0:5 (0:4) | Berlin-Brandenburg |
2. Juli 1933 | Pommern | 1:0 n. V. (0:0; 0:0) | Hamburg/Holstein |
2. Juli 1933 | Sachsen | 1:1 n. V. (0:0; 1:1) | Westfalen |
2. Juli 1933 | Niederrhein | 2:0 (2:0) | Rheinhessen/Saar |
2. Juli 1933 | Hessen | 3:2 (1:1) | Württemberg |
Viertelfinale
Datum | Ergebnis |
!Stadion | |
---|---|---|---|
9. Juli 1933 | Sachsen-Anhalt/Thüringen | 4:2 (2:0) | Mittelrhein
||Platz des VfL 1896, Halle |
9. Juli 1933 | Berlin-Brandenburg | 9:2 (3:2) | Pommern |
9. Juli 1933 | Sachsen | 1:2 (1:1) | Bayern |
9. Juli 1933 | Niederrhein | 2:3 (2:1) | Hessen
||Stadion Radrennbahn, Essen |
Halbfinale
Finale
Da das eigentliche Finale 2:2-Unentschieden endete, wurde ein Wiederholungsspiel einberufen.
Finale 23. Juli 1933
Wiederholungsspiel 6. August 1933
Torschützen
Nachfolgend sind die besten Torschützen des Adolf-Hitler-Pokals 1933 aufgeführt. Sie sind nach Anzahl ihrer Treffer sortiert, bei Gleichstand nach Spieleinsätzen.
Rang | Spieler | Auswahlmannschaft | Verein | Tore |
---|---|---|---|---|
1 | Willi Kirsei | Berlin-Brandenburg | Hertha BSC | 7 |
2 | Johannes Sobeck | Berlin-Brandenburg | Hertha BSC | 6 |
3 | Willi Leugers | Hessen | Borussia Fulda | 5 |
4 | Viktor Katzer | Berlin-Brandenburg | Tennis Borussia Berlin | 5 |
5 | Franz Krumm | Bayern | FC Bayern München | 4 |
Georg Frank | Bayern | SpVgg Fürth | 4 |
Literatur
- Gau-Auswahl-Wettbewerbe (1933–1942) (= Dr. Alfredo Pöge [Hrsg.]: Libero Spezial Deutsch. D 17). International Federation of Football History & Statistics, 1998, S. 4 ff.
Weblinks
- Germany – Region XI Championship Adolf-Hitler-Pokal 1933. Rec.Sport.Soccer Statistics Foundation, abgerufen am 26. März 2018.