Adlerturm Dortmund

Der Adlerturm ist ein rekonstruierter Turm der mittelalterlichen Stadtmauer in Dortmund, der 1992 über den originalen Fundamenten des einstigen Wehrturms errichtet wurde. Der 30 Meter hohe Turm wurde auf Pfeiler gesetzt, um die erhaltene Bausubstanz der Fundamente des ursprünglichen Adlerturms aus dem 14. Jahrhundert und der angrenzenden Stadtmauer aus dem 13. Jahrhundert nicht zu beeinträchtigen.

Die denkmalgeschützten Fundamente des historischen Turms (2008)
Der Adlerturm mit angrenzender Mauer auf dem Plan des Detmar Mülher, 1610
Der Adlerturm in Dortmund (2004)

Der Turm beherbergt auf sechs Stockwerken ein Kindermuseum zur mittelalterlichen Stadtgeschichte. Zahlreiche Mitmachstationen lassen Kinder und Erwachsene das mittelalterliche Lebensgefühl hautnah nacherleben. Rüstungen anprobieren, Schwerter anfassen, Ausgrabungen machen, verkleiden, Mittelalter riechen und hören, Kalligrafie und das Nachspielen der Dortmunder Fehde von 1388 auf einem riesigen Stadtplan mit Playmobil – Figuren gehören zu den Highlights. Zu sehen sind Ausgrabungsfunde vom Kuckelketor, Höllenturm und vom Adlerturm selbst.

Ein Modell der mittelalterlichen Stadt und zeitgenössische Darstellungen veranschaulichen das Erscheinungsbild Dortmunds im Verlauf der vergangenen Jahrhunderte. Waffen und Objekte aus der Zeit der Großen Dortmunder Fehde sind ebenso zu sehen. Die Konzeption für das Kindermuseum stammt von den Archäologen Georg Eggenstein und Heiner Deutmann. Gestaltet wurde das Museum vom Museumsgestalter Michael Wienand mit seinem Team.

Siehe auch

Literatur

  • Christiane Althoff: Die Befestigung der Stadt Dortmund. Ergebnisse der Stadtkernarchäologie. P+R, Dortmund 1996, ISBN 3-930504-00-7 (formal falsch).
  • Karl Neuhoff: Dortmunder Befestigungskunst und ihre Grenzen. Krüger, Dortmund 1994, ISBN 3-927827-04-5.
  • Jürgen Zänker: Der Dortmunder Adlerturm. Mittelalter-Nostalgie und postmoderner Denkmalskult. In: Ferdinand Seibt (Hrsg.): Vergessene Zeiten. Mittelalter im Ruhrgebiet. Band 2. Pomp, Essen 1990, ISBN 3-89355-052-6, S. 300–303 (Katalog zur Ausstellung im Ruhrlandmuseum vom 26. September 1990 bis 6. Januar 1991).

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