Adie-Syndrom
Das Adie-Syndrom besteht aus Pupillotonie (verzögerte Pupillenreaktion), Akkommodotonie (verzögerte Akkommodation) und dem weitgehenden Fehlen von Reflexen (Areflexie), v. a. im Bereich der Beine. Typisch hierbei ist das Fehlen des Triceps-surae-Reflexes (Achillessehnenreflex) bzw. des Patellarsehnenreflex. Es ist benannt nach dem Neurologen William John Adie.
Klassifikation nach ICD-10 | |
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H57 | Sonstige Affektionen des Auges und der Augenanhangsgebilde |
H57.0 | Pupillenfunktionsstörungen |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Die Ursache des Syndroms ist unklar, es liegt ihm eventuell eine Funktionsstörung des Ganglion ciliare zugrunde. Es werden auch (möglicherweise inflammatorische) Veränderungen im Diencephalon und/oder im Mesencephalon diskutiert. Der Beginn der Krankheit liegt im Jugend- und mittleren Erwachsenenalter. Die Augensymptome treten meistens erst einseitig, später dann beidseitig auf.
Die Kombination aus dem Adie-Syndrom und einer Hypo- oder Anhidrose wird als Ross-Syndrom bezeichnet.[1]
Einzelnachweise
- Otto Braun-Falco, Gerd Plewig, Helmut H. Wolff: Dermatologie und Venerologie. 5. Auflage. Springer, Berlin u. a. 2005, ISBN 3-540-40525-9, S. 915.