Adam Henss

Adam Joseph Henss oder Adam Joseph Henß (geb. 8. Mai 1780 in Mainz; gest. 4. Januar 1856) war Weimarer Buchbinder und preußischer Landtagsabgeordneter.

Grabstein von Adam Henß auf dem Historischen Friedhof in Weimar

Henß kam 1805 nach Weimar, wo er zunächst für Friedrich Justin Bertuchs Landes-Industrie-Comptoir arbeitete. Er begründete in Weimar eine Buchbinderdynastie. Im Jahre 1816 erhielt er das Weimarer Bürgerrecht, wurde 1832 Weimarer Stadtverordneter und 1844 zum Stadtältesten gewählt. Zudem war er Landtagsabgeordneter von 1840 bis 1852. Er war vorrangig sozialpolitisch tätig.[1] Er vertrat die Ansicht, dass die Konstitutionelle Monarchie der beste Weg sei. In der Revolution von 1848/49 stand er auf der Seite der Monarchie.

Außer seiner politischen Tätigkeit war er schriftstellerisch tätig.

Adam Henss wurde auf dem Historischen Friedhof in Weimar begraben. Diesem Grabstein zufolge war der Nachfahre Paul Henss (geb. 20. Januar 1880 in Weimar, gest. 24. Januar 1961 in Hennen) Fabrikbesitzer für Büromaterial. Otto Henss (1873) wurde in Weimar Hofbuchbinder.[2][3]

Nach ihm wurde 1876 in der Weimarer Westvorstadt eine Straße Henßstraße benannt. Der gesamte Straßenzug steht auf der Liste der Kulturdenkmale in Weimar (Sachgesamtheiten und Ensembles).

Commons: Adam Henss – Sammlung von Bildern

Werke (Auswahl)

  • Adam Henss: Wanderungen und Lebensansichten : 1780–1845, hrsg. u. erl. von Jutta Geiss, Ausgabe 1. Aufl., [Nachdr. d. Ausg.] Frommann, Jena 1845; Mandragora-Verlag, München-Münster o. J.
  • Adam Henss: Aus dem Tagebuch eines reisenden Handwerkers, eingel. u. erl. von Karl Esselborn, Verlag Diehl, Darmstadt 1923.
  • Adam Henss: Die Stadt Weimar, ihr Communwesen und ihre städtischen Institute, Weimar 1837.

Einzelnachweise

  1. Art. Henß, Adam Joseph, in: Gitta Günther, Wolfram Huschke, Walter Steiner (Hrsg.): Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte. Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1998, S. 195 f.
  2. Henss war Sohn von Adam Henss in Weimar. Henss betrieb am Markt eine gutgehende Buchbinderei mit Ladengeschäft, wurde im Jahre 1839 Meister und 1857 zum Hofbuchbinder ernannt. Nach seinem Tod 1873 führte sein Sohn Adolf Henss die Firma unter Otto Henss Sohn weiter. Siehe: Einiges über das Buchbinderhandwerk in Weimar, in: Allgemeiner Anzeiger für Buchbindereien, Stuttgart, 1907, Nr. 48.
  3. Hannelore Henze, Doris-Annette Schmidt: Der historische Friedhof zu Weimar. RhinoVerlag, Ilmenau 2011, S. 183. ISBN 978-3-939399-08-7.
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