Ada Dwyer Russell

Ada Dwyer Russell (geboren 1863 in Salt Lake City; gestorben 1952) war eine amerikanische Schauspielerin und Herausgeberin.

Ada ist auf einer Schwarz-Weiß-Fotografie im seitlichen Porträt zu sehen. Sie hat eine schwungvolle Hochsteckfrisur und trägt helle Kleidung. Sie schaut in die Kamera.
Ada Dwyer Russel, 1909

Leben und Wirken

Ada Dwyer Russel ist das älteste von fünf Kindern. Ihr Vater war Buchhändler und brachte ihre Leidenschaft für Literatur sehr früh zum Vorschein. In einer Zeit, als ein Schulbesuch für Mädchen nicht üblich war, beschließen ihre Eltern die Begabungen ihrer Tochter zu fördern und ermöglichten ihr den Besuch der Boston Girls Latin School. Im Theaterclub der Schule wird ihr ungewöhnliches Schauspielerisches Talent entdeckt, sie beginnt eine Ausbildung in diesem Bereich der sich eine Schauspielerische Karriere anschließt. Nachdem sie in vielen Stücken erfolgreich aufgetreten war, heiratete sie ihren Schauspielkollegen Harold Russel, mit dem sie eine Tochter bekam. Als die Ehe aufgelöst wurde, ging sie wieder auf Tournee und ließ ihre Tochter bei ihrer Familie in Salt Lake City.[1]

Amy Lowell ist auf einer in Sepia gehaltenen Fotografie zu sehen. Sie steht in einem Garten, ist umgeben von hoch wachsenden Pflanzen, wie die Königskerze. Sie trägt einen dunklen Mantel, darunter ein helles Hemd mit Kragen. Ihr langes Haar ist schwungvoll zusammengebunden. Sie schaut die Pflanzen an.
Amy Lowell

Ada Dwyer Russel war als Sekretärin und Testamentsvollstreckerin für Amy Lowell angestellt. Russels Stärke lag unter anderem darin, Lowell, von den vielen Einschränkungen zu befreien, die ihr als Mitglied der sehr wohlhabenden Lowell-Familie auferlegt wurden. Auf Anweisung Lowells vernichtete sie sämtliche Entwürfe zu Lowells täglicher Arbeit, Briefe und Korrespondenzen. Amy Lowell verfasste im Laufe der Jahre mehrere romantische Oden an Russell, darunter The Temple, Anticipation und The Taxi.

Lowell verfasste lesbisch-feministische Haiku, die ihre Beziehung mit Ada Russell beschrieben, einer Partnerschaft, die 1912 begann und bis zu Lowells Tod andauerte.[2] Bis zu Russels Tod 1952 widersetzte sie sich allen Aufforderungen, die Geschichte ihrer Beziehung zu Amy Lowell zu erzählen, wodurch wenig über ihre Beziehung und auch Einblicke in den dichterischen Prozess von Ada Lowell überliefert wurden.[3]

Autorinnen wie Lillian Faderman und Melissa Bradshaw, die sich mit der Liebeslyrik Lowells beschäftigten, beschrieben diese als „kühne Erotik“ und als „eine Kraft, die das Körperliche und das Geistige auf wunderbare Weise miteinander verbindet“. Die Zeilen aus Absence einem Liebesgedicht von Lowell an Russell, würde dies verdeutlichen:

“My cup is empty to-night,
Cold and dry are its sides....
But the cup of the heart is still,
And cold, and empty.
When you come it brims
Red and trembling with blood,
Heart's blood for your drinking;
To fill your mouth with love
And the bitter-sweet taste of a soul.”

Amy Lowell[4]

Ada Dwyer Russell gab ein Trio posthumer Sammlungen von Lowells Versen heraus, darunter East Wind, Ballads for Sale und What's O'Clock, das 1926 mit dem Pulitzer-Preis für Lyrik ausgezeichnet wurde.[5]

Herausgeberschaften (Auswahl)

Auf einer grauen Steinplatte mit silbrig-blauer Umrandung ist eine Gravur zu erkennen: Ada Dwyer Russel 1863–1952. Daneben liegt eine Regenbogenflagge.
Ada Dwyers Grabstein
  • 1925: What's O'Clock. Houghton
  • 1926: East Wind. Houghton
  • 1927: Ballads for Sale. Houghton

Literatur

  • Lilian Faderman: "Which, Being Interpreted, Is as May Be, or Otherwise": Ada Dwyer Russell in Amy Lowell s Life and Work. In: Adrienne Munich, Melissa Bradshaw: Amy Lowell, American Modern. Rutgers University Press 2004, S. 59–77.
  • Joey Horsley, Luise F. Pusch (Hrsg.): Berühmte Frauenpaare. Suhrkamp, Frankfurt 2005, ISBN 978-3-518-39904-0.
  • Carl Rollyson: Amy Lowell Anew: A Biography. Rowman & Littlefield Publishers 2013, ISBN 978-1-4422-2392-9.
Commons: Ada Dwyer Russell – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Joey Horsley, Luise F. Pusch (Hrsg.): Berühmte Frauenpaare. Suhrkamp, Frankfurt 2005, ISBN 978-3-518-39904-0. S. 147
  2. Richard A. Iadonisi: Amy Lowell and the Gendered Aesthetics of Haiku. Paideuma: Modern and Contemporary Poetry and Poetics, SPRING & FALL 2006, Vol. 35, No. 1/2 (SPRING & FALL 2006), S. 122
  3. Carl E. Rollyson: The absence of Amy Lowell. In: New Criterion, vol. 26, no. 1, Sept. 2007, S. 77
  4. Carl E. Rollyson: The absence of Amy Lowell. In: New Criterion, vol. 26, no. 1, Sept. 2007, S. 77
  5. "Amy Lowell." Authors and Artists for Young Adults, vol. 57, Gale, 2004. Gale In Context: Biography,
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.