Acne infantum

Acne infantum (synonym: Acne infantilis,[1][2] Acne juvenilis,[3] Säuglingsakne,[4] Kleinkindakne[5]) bezeichnet die Akne im vorpubertären Kindesalter. Die regelmäßig von Knoten-, Fistel- und Narbenbildung begleitete, besonders schwere Verlaufsform wird Acne conglobata infantum genannt.

Klassifikation nach ICD-10
L70.4 Acne infantum
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Epidemiologie

Acne infantum kann schon im Säuglingsalter von drei bis sechs Monaten auftreten.[1][4] Jungen sind häufiger betroffen als Mädchen.[1]

Symptome

Die Hautveränderungen sind auf das Gesicht und hier speziell auf die Wangenregion begrenzt. Es entstehen viele dichtstehende Mitesser (Komedonen) und vereinzelte Papeln und Pusteln. Tieferliegende Knoten mit Einschmelzung und Narbenbildung kommen seltener vor.[2]

Ursachen

Es wird eine vorübergehende gesteigerte Produktion von männlichen Geschlechtshormonen (Androgene) diskutiert. Beruht die Erkrankung auf einer angeborenen, temporären Hyperplasie der Nebennieren, kann mit einer Normalisierung innerhalb von 6 bis 9 Monaten gerechnet werden.[4]

Das Krankheitsbild tritt aber auch als Symptom von hormonproduzierenden Tumoren oder im Rahmen des adrenogenitalen Syndroms auf, die daher sorgfältig ausgeschlossen werden müssen.[2]

Therapie

Zu den Allgemeinmaßnahmen bei der Behandlung gehört eine milde Hautreinigung und der Verzicht auf fettende Salben. Zuweilen wird die Lokalbehandlung mit azelainsäurehaltigen Präparaten empfohlen.[6] Als therapeutische Alternativen werden Benzoylperoxid und Adapalen genannt. Da kleine Kinder und insbesondere Säuglinge eine wesentlich dünnere Haut haben als Jugendliche oder Erwachsene, was die Aufnahme von Wirkstoffen über die Haut deutlich erhöht, ist hierbei streng auf Konzentration und Anwendungsdauer zu achten.[1] Fälle mit starker Pustelbildung können eine systemische Antibiotika-Therapie (z. B. mit Erythromycin) erforderlich machen. Bei Acne conglobata infantum kann im Einzelfall die systemische Behandlung mit Isotretinoin indiziert sein.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. P. Altmeyer, M. Bacharach-Buhles: Acne infantum. In: Dermatologie, Venerologie, Allergologie, Umweltmedizin. Springer, 2002, ISBN 3-540-41361-8, S. 15. Online-Volltext
  2. DERMIS.net – mit Bildern (Memento des Originals vom 18. Juni 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www3.dermis.net
  3. C. E. Orfanos, C. Garbe: 16.9.1 Acne infantilis und Acne juvenilis. In: Therapie der Hautkrankheiten. 2. Auflage. Springer, 2002, ISBN 3-540-41366-9, S. 396/397.
  4. D. Reinhardt: 120.1.3 Acne infantum. In: Therapie der Krankheiten im Kindes- und Jugendalter. 8. Auflage. Springer, 2008, ISBN 978-3-540-71898-7, S. 1489.
  5. C. Becker: Akne: Pusteln schon bei den Kleinsten. In: Pharmazeutische Zeitung. 04/2006, Govi-Verlag Pharmazeutischer Verlag. (Volltext)
  6. H. Schulz: Akne. Die richtige Therapie gegen Pickel und Pusteln. In: pädiatrie hautnah. 6, 2000, S. 245–250, Urban & Vogel. (Volltext) (Memento vom 16. August 2010 im Internet Archive)

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