Abrieb
Unter Abrieb (auch Abrasion genannt) versteht man den durch Gebrauch oder Transport entstandenen Materialverlust an der Oberfläche von Lacken, Geweben und anderen Stoffen. Der Abrieb wird durch mechanische Beanspruchung, beispielsweise Reibung, verursacht und erzeugt meist sehr kleine Partikel (Staub). In der Materialwissenschaft gilt er als Verschleiß.[1] Besonders von Bedeutung ist der Abrieb bei Autoreifen. Das auf diesem Weg entstehende Mikroplastik ist laut einer Untersuchung für 54 % des Mikroplastik in den Meeren verantwortlich.[2]
Im Straßenbau besitzt der Abrieb der Fahrbahnoberfläche infolge der Verkehrsbeanspruchung eine wichtige Funktion. Beim Befahren von Fahrbahnen aus Asphalt kommt es zu einem feinteiligen Substanzverlust der Oberfläche, der zum Abtrag des Bindemittels führt und die Griffigkeit der Oberfläche erhöht. Durch die Prallprüfung wird zudem der Abriebwert bestimmt, der die Widerstandsfähigkeit der verwendeten Gesteinskörnung kennzeichnet.[3]
Die Abriebfestigkeit, also die Widerstandsfähigkeit gegen Abrieb, kann gemessen werden und ist für verschiedene Anwendungen normiert.[4]
Einzelnachweise
- Fritz Röthemeyer, Franz Sommer: Kautschuktechnologie, Carl Hanser Verlag München Wien, 2. Auflage, 2006, S. 518–520, ISBN 978-3-446-40480-9.
- Peter Sundt, Per-Erik Schulze, Frode Syversen: Sources of microplastics-pollution to the marine environment (Memento vom 27. Januar 2018 im Internet Archive), 2014; Table 8-1 “Summary of emission estimates for Norwegian sources to microplastic pollution” (S. 88).
- Bundesanstalt für Straßenwesen (Hrsg.): Stoffeinträge in den Straßenseitenraum – Reifenabrieb. Verkehrstechnik, Heft V 188, Bergisch Gladbach 2010, ISBN 978-3-86509-976-1, Online (abgerufen am 2. August 2018)
- Beispiel: Bericht zum Abriebverhalten verschiedener organischer Oberflächen. (Memento vom 2. August 2018 im Internet Archive) (abgerufen am 2. August 2018)