Aarhus Nærbane

Aarhus Nærbane war 1999 eine verkehrspolitische Entscheidung durch die Socialdemokraterne, Det Radikale Venstre, Socialistisk Folkeparti und Enhedslisten. In dieser Vereinbarung wurde die Finanzierung geregelt.

Am 13. Dezember 2003 wurde der erste Teil des Konzepts Aarhus Nærbane auf der Strecke zwischen Aarhus, Hornslet und Grenaa in Betrieb genommen. Damit wurde die Strecke von Aarhus nach Grenaa ausgebaut, um kürzere Fahrzeiten zu erreichen. Seither gibt es einen Halbstundentakt an Werktagen an den meisten Stationen zwischen Aarhus und Hornslet.

Das Projekt verzögerte sich. Erst am 20. Januar 2011 vereinbarten DSB und die Region Midtjylland, die die Mehrheitsbeteiligung an Midtjyske Jernbaner A/S hat, die Strecke ab Ende 2011 gemeinsam zu betreiben.[2] Allerdings war der Umbau der Werkstatt in Odder, wo die einzusetzenden Triebwagen der Baureihe MQ gewartet werden sollten, umfangreicher als erwartet.

In einer Vereinbarung im Juni 2012 zwischen der Regierung, der Enhedslisten und der Dansk Folkeparti wurden 140 Millionen Kronen bewilligt, um vier Desiro-Fahrzeuge zusätzlich zu den acht bereits in Grenaa verkehrenden zu beschaffen. Nach der geplanten Elektrifizierung der gesamten Strecke Odder–Grenaa können die Dieseltriebwagen anderweitig verwendet werden.[3]

Die Verbindung beider Strecken unter einem gemeinsamen Betreiber in Aarhus H wurde ermöglicht, nachdem der Regionalrat der Region Midtjylland am 26. September 2012 zusätzliche 13 Millionen Kronen genehmigt hatte. So betragen die jährlichen Aufwendungen der Region für den Betrieb der Strecke 24 Millionen Kronen.[4]

Danske Statsbaner, die bislang die Strecke nach Grenaa bedienten, übernahmen nun zusätzlich die Zugleistungen auf der Strecke zwischen Aarhus und Odder. Dort führte bis Ende 2012 Midtjyske Jernbaner den Zugverkehr durch. Midtjyske Jernbaner bleibt weiterhin Eigentümer und unterhält die Infrastruktur der Strecke.

Zur geschichtlichen Entwicklung der Odderbanen siehe:

Wie die von der DSB-Tochter DSB S-tog A/S betriebene S-Bahn in Kopenhagen war zuerst geplant, den Nahverkehr in der Region um Aarhus mit der Tochtergesellschaft DSB Aarhus Nærbane A/S zu betreiben. Diese ging jedoch am 14. Dezember 2012 in Liquidation.[5]

Moderne Desiro-Züge der DSB-Baureihe MQ, die bereits auf der Strecke nach Grenaa fuhren, ersetzen die mehr als 40 Jahre alten Triebwagen Y-Züge, die bisher nach Odder fuhren. Der Verkehr auf Aarhus Nærbane wurde am 9. Dezember 2012 eröffnet. Die Einweihung wurde mit kostenlos nutzbaren Zügen an drei Wochenenden im Dezember 2012 gefeiert.

Die Inbetriebnahme der Gesamtstrecke gestaltete sich schwierig. DSB musste in den ersten neun Betriebstagen 66 Züge ausfallen lassen,[6] weitere 176 Züge hatten Verspätungen.[7]

Vom 29. April bis 17. Oktober 2014 wurde die Strecke zwischen Skolebakken und Aarhus H wegen Bauarbeiten gesperrt. Dadurch wurde die Grenaa-Bahn vom Streckennetz abgeschnitten. DSB versetzt zuvor elf MR-Züge auf die Strecke und eröffnete eine provisorische Werkstatt im Grenaa Varmeværk (Heizwerk). Dafür musste die ansonsten eingestellte Hafenbahn während dieser Zeit wieder geöffnet werden.

Am 15. Januar 2016 endete infolge der Bauarbeiten der Zugverkehr nachts und am Wochenende auf den Abschnitten Grenaa–Aarhus sowie Aarhus–Odder. Es erfolgte Bus-Ersatzverkehr durch Midttrafik.[8] Für die Elektrifizierung der Strecken mussten rund 3000 Oberleitungsmasten gesetzt werden. Diese Einschränkungen galten bis zum 26. August 2016. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Aarhus Nærbane als Eisenbahnstrecke komplett eingestellt.[9]

2017 war die Inbetriebnahme der Aarhus Letbane für den Fahrgastverkehr vorgesehen. Im Mai 2017 sollte die innere Linie in Aarhus und im Herbst 2017 der Rest der Strecke planmäßig befahren werden.[10] Die Strecken Aarhus–Odder und Aarhus–Lisbjergskolen wurden am 25. August 2018 eröffnet.[11] Die Strecken Aarhus-Grenaa und Lisbjerg-Lystrup folgten am 30. April 2019.[12]

Commons: Aarhus Nærbane – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• Køreplaner L1 og L2. (mit Fahrplänen). midttrafik.dk, abgerufen am 22. März 2022 (dänisch).