Aarbergergasse
Lage
Die Aarbergergasse mündet im Westen ins Bollwerk, im Nordwesten in die Genfergasse, im Osten auf den Waisenhausplatz, im Südosten in die Neuengass-Passage und im Süden ins Ryffligässchen.
Geschichte
Die Gasse wurde bei der 3. Stadterweiterung 1343 angelegt. Anfangs hiess sie Golatenmattgasse. Die platzartige Verbreiterung der Aarbergergasse westlich der Genfergasse entspricht dem Grundriss des im März 1830 abgebrochenen Golatenmatttores. 1884 wurde der Gassenteil ohne Laube mit einem Trottoir versehen. 1886 wurden die zwei Treppenstufen in der Laube unweit der Genfergasse entfernt. 1891 erhielt die Aarbergergasse eine Holzpflästerung, die östlich des Ryfflibrunnens in den Jahren 1903 und 1925 bis zur Genfergasse durch einen Asphaltbelag ersetzt wurde.
Verkehrsregime
Bereits 1930 wurde auf der Aarbergergasse ein Einbahnregime eingeführt. Dies wurde durch den örtlichen Aarbergergass-Speichergass-Leist kritisiert, der aufgrund der Verkehrsabnahme eine «Geschäftskrise» beklagte.[1][2] Im Oktober 1988 wurde die Fahrtrichtung der Einbahn umgekehrt. Um einen besseren Verkehrsabfluss vom Waisenhausplatz zu ermöglichen, führte die Strasse neu von Osten nach Westen.[3] Seit 1999 ist die Aarbergergasse in der innerstädtischen Tempo-30-Zone, dies in Folge der Abstimmung zum Verkehrskompromiss für eine fussgängerfreundliche Innenstadt, welche am 23. November 1997 durch die Stadtberner Wahlbevölkerung angenommen wurde.[4] 2006 wurden auf der Aarbergergasse versenkbare Poller installiert, um das geltende Verkehrsregime durchzusetzen, eine fussgängerfreundliche Zone mit zulässigem Veloverkehr und Güterumschlag zu Randzeiten.[5]
Frühere Namen der Strasse
- Bis 1798: Golatenmattgasse
- Seit 1798: Aarbergergasse
In der Schülersprache hiess die Aarbergergasse bis ca. 1960 Arabergass. Heute noch verbreitet ist die Bezeichnung Araber für das Restaurant «Aarbergerhof», das sich in der Aarbergergasse befindet.
Quellen
- Paul Hofer: Die Kunstdenkmäler des Kantons Bern. Die Stadt Bern. Hrsg.: Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 40). Band 2. Birkhäuser Verlag, Basel 1959, Die Wohnbauten IV. Äussere Neuenstadt Aarbergergasse Genfergasse Speichergasse, S. 495, S. 453–455 (unibe.ch [PDF; 65,0 MB; abgerufen am 1. Februar 2018]).
- Berchtold Weber: Strassen und ihre Namen am Beispiel der Stadt Bern. Stämpfli, Bern 1990, ISBN 3-7272-9850-2.
Weblinks
Einzelnachweise
- Stadt Bern. Einbahnstraßen. In: Der Bund. Morgen-Ausgabe. 23. April 1930, S. 3.
- Stadt Bern. Hauptversammlung des Aarbergergaß-Speichergaß-Leists. In: Der Bund. Morgen-Ausgabe. 23. Februar 1931, S. 3.
- In der Aarbergergasse. Fahrtrichtung umkehren. In: Der Bund. 31. Oktober 1988, S. 20.
- Verkehrskompromiss: Neuerungen in der Oberen Altstadt. Website der Stadt Bern, 30. August 1999, abgerufen am 6. Mai 2021 (Medienmitteilung).
- Poller ab Montag in Betrieb. Website der Stadt Bern, 7. Dezember 2006, abgerufen am 6. Mai 2021 (Medienmitteilung).