Aït Atta

Die Bezeichnung Aït Atta (Zentralatlas-Tamazight ⴰⵢⵜ ⵄⵟⵟⴰ, arabisch آيت عطّا) umfasst eine seit dem 16. Jahrhundert nachgewiesene und aus mehreren Berberstämmen und Haratin-Gruppen zusammengesetzte und Schätzungen zufolge gut 100.000 Angehörige zählende Stammesgruppe im Süden Marokkos. Diese führt ihre Herkunft auf den (vielleicht mythischen) Stammesvater Dadda Atta zurück.

Bergwelt des Jbel Sarhro

Siedlungsgebiet

Das meist aus Oasen bestehende Siedlungsgebiet der Aït Atta umfasst etwa 20.000 km² in den den Fels- und Halbwüsten rund um den bis zu 2700 m hohen Jbel Sarhro. Größte Orte sind Tinerhir (ca. 10.000), N’Kob (ca. 7000) und Alnif (ca. 5000). Im 16. Jahrhundert dehnte der Stamm sein Herrschaftsgebiet kurzzeitig bis ins Tafilalet aus und zerstörte die Karawanenstadt Sijilmassa.

Geschichte

Der als kriegerisch geltende Stamm der Aït Atta wurde erst in der Schlacht von Bou Gafer am 28. Februar 1933 von der französischen Kolonialmacht besiegt und entwaffnet, doch zogen sich vereinzelte Scharmützel noch bis ins Frühjahr 1934 hin.[1]

Wirtschaft

Oasenwirtschaft (Weizen und Gemüse) und halb-nomadisch betriebene Viehzucht (Schafe, Ziegen) bilden das wirtschaftliche Rückgrat der überaus regenarmen Region. In den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts haben sich Fossilienschleiferei und -handel zu wichtigen Erwerbszweigen entwickelt.

Historische Fotos

Literatur

  • Georges Spillman: Les Ait Atta du Sahara et la pacification du Haut Drâa. F. Moncho, Rabat 1936
  • David M. Hart: The Ait 'Atta of Southern Morocco. Daily life & recent history. Middle East & North African Studies (MENAS) 1984

Einzelnachweise

  1. Aït Atta – Krieg gegen die französische Kolonialmacht (1933)
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