9. Infanterie-Regiment Nr. 133

Das 9. Infanterie-Regiment Nr. 133 war ein Verband der Sächsischen Armee.

9. Infanterie-Regiment Nr. 133

Siegelmarke des Regiments
Aktiv 1. April 1881 bis 1918
Staat Stadtwappen Königreich Sachsen
Streitkräfte Sächsische Armee
Truppengattung Infanterie
Typ Regiment
Führung
Kommandeure Siehe Liste der Kommandeure

Geschichte

Das 9. Infanterie-Regiment Nr. 133 wurde im Zuge der Heeresvermehrung am 1. April 1881 aus Abgaben von je drei Kompanien der Regimenter Nr. 100, 101, 102 und 103 in Zwickau aufgestellt. Gemeinsam mit dem 5. Infanterie-Regiment „Prinz Friedrich August“ Nr. 104 bildete es die 3. Infanterie-Brigade Nr. 47 der 2. Division Nr. 24. Als zum 1. April 1887 die 5. Infanterie-Brigade Nr. 63 der 3. Division Nr. 32 gebildet wurde, erfolgte die Unterstellung zu dieser Brigade. Mit der Bildung der 8. Infanterie-Brigade Nr. 89 am 1. April 1899 wurde das Regiment diesem Großverband unterstellt, dem es mit Unterbrechungen während des Ersten Weltkriegs bis zur Auflösung zugeordnet war.

Die Garnison in Zwickau

Erster Weltkrieg

Zu Beginn des Ersten Weltkriegs wurde das Regiment am 2. August 1914 mobil gemacht und nahm als Teil der 40. Infanterie-Division an der Schlacht an der Marne teil. Einige Monate später kämpfte es auch in Flandern, bei Lille und bei Ypern. Im Stellungskrieg 1915 verharrte es beinahe bewegungslos. Im darauffolgenden Jahr wurde das Regiment in der Schlacht an der Somme eingesetzt. 1917 wurde es nach einigen Kämpfen im Raum Verdun an die Ostfront verlegt, wo es nach einigen Stellungskämpfen den Waffenstillstand miterlebte. 1918 wurde das Regiment erneut in den Westen verlegt, wo es an einigen Abwehrkämpfen teilnahm. Während der Kämpfe vor der Hermannstellung am 3./5. Oktober 1918 wurde das I. Bataillon aufgerieben, das II. geriet in Gefangenschaft. Als Ersatz wurden Ende des Monats Teile vom I. Bataillon des aufgelösten Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 243 eingegliedert. Am 11. November 1918, am Tage der Ratifizierung des Waffenstillstands von Compiègne, räumte es alle besetzten Gebiete und begab sich in Richtung Heimat.

Verbleib

Das Regiment wurde ab dem 29. November 1918 in Zwickau demobilisiert und schließlich aufgelöst. Aus Teilen bildete sich das „Sicherheitsbataillon Steger“, das später die Bezeichnung „Sicherheits-Trupp Steltzner“ führte. Diese Freiformation floss mit der Bildung nicht in die Reichswehr ein.

Die Tradition übernahm in der Reichswehr durch Erlass des Chefs der Heeresleitung General der Infanterie Hans von Seeckt vom 24. August 1921 die in Freiberg stationierte 3. und 4. Kompanie des 11. (Sächsisches) Infanterie-Regiments.

Erinnerung

Für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Regimentsmitglieder wurde im Jahr 1922 im Schwanenteichpark in Zwickau ein Kriegerdenkmal errichtet.[1]

Regimentschef

Am 16. Mai 1915 ernannte König Friedrich August III. den Generaloberst Bernhard III. von Sachsen-Meiningen zum Regimentschef.

Kommandeure

Dienstgrad Name Datum[2]
Oberst Gideon von der Decken 01. April 1881
Oberst Hans von Kirchbach 31. Januar 1882
Oberst Erwin von Minckwitz 01. April 1887
Oberst Hans von Mangoldt 10. Februar 1888
Oberst Rudolf Jungblut 24. März 1893
Oberst Klemens Meißner 12. September 1896
Oberst Moritz Schneider 21. April 1899
Oberst Otto Wahle 19. Juni 1900
Oberst Georg Gläsche 26. März 1903
Oberst Kurt Wahle 11. September 1903
Oberst Franz Ernst 15. Juli 1904
Oberst Bernhard von Watzdorf 21. Mai 1907
Oberst Alfred von Kotsch 20. März 1912
Siegfried Haasmann September 1915
Oberstleutnant Paul Kollmann Dezember 1915
Oberstleutnant Colin Freiherr von Halkett Dezember 1916
Major Hans Wittich August 1917

Literatur

  • Claus von Bredow, Ernst von Wedel: Historische Rang- und Stammliste des deutschen Heeres. Verlag August Scherl, Berlin 1905, S. 667.
  • Jürgen Kraus: Handbuch der Verbände und Truppen des deutschen Heeres 1914–1918. Teil VI: Infanterie. Band 1: Infanterie-Regimenter. Verlag Militaria, Wien 2007, ISBN 978-3-902526-14-4, S. 216.
  • Hans Heintz: Das Königlich Sächsische Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 133. (= Erinnerungsblätter deutscher Regimenter.) Heft 61, Dresden 1930.
  • Max Romstedt: Das Kgl. Sächs. Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 133. (= Erinnerungsblätter deutscher Regimenter.), Heft 17.1. Baensch, Dresden 1924.
Commons: 9. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment Nr. 133 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Abbildung des Kriegerdenkmals im Schwanenteichpark (Memento vom 9. August 2016 im Internet Archive)
  2. Günter Wegmann (Hrsg.), Günter Wegner: Formationsgeschichte und Stellenbesetzung der deutschen Streitkräfte 1815–1990. Teil 1: Stellenbesetzung der deutschen Heere 1815–1939. Band 2: Die Stellenbesetzung der aktiven Infanterie-Regimenter sowie Jäger- und MG-Bataillone, Wehrbezirkskommandos und Ausbildungsleiter von der Stiftung bzw. Aufstellung bis 1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1992, ISBN 3-7648-1782-8, S. 341.
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