76-mm-Gebirgskanone Modell 1938
Das 76-mm Gornaja puschka Modell 1938 (russisch 76-мм горная пушка образца 1938 года), (deutsch 76-mm Gebirgskanone Modell 1938) ist ein Gebirgsgeschütz, das vor dem Zweiten Weltkrieg entwickelt und von den sowjetischen Streitkräften ab 1939, also auch ab 1941 im Zweiten Weltkrieg, eingesetzt wurde.
76-mm-Gebirgskanone Modell 1938 | |
---|---|
| |
Allgemeine Angaben | |
Herstellerbezeichnung | 76-mm Gornaja puschka Modell 1938 |
Entwicklungsjahr | 1938 |
Produktionszeit | 1938 bis 19xx |
Stückzahl | mind. 739 (Stand 06/1941) |
Waffenkategorie | Gebirgsartillerie |
Mannschaft | 6 |
Technische Daten | |
Gesamtlänge | x m |
Rohrlänge | x m |
Kaliber | 7,62 cm |
Kaliberlänge | L/x |
Kadenz | 12–15 Schuss/min |
Höhenrichtbereich | −8° bis +70 Winkelgrad |
Seitenrichtbereich | 54° |
Ausstattung | |
Munitionszufuhr | Patrone (76,2 × 191 mm R) |
Entwicklung
Im Jahr 1937 verhandelte die sowjetische und die tschechoslowakische Regierung einen Lizenzvertrag für Rüstungsgüter. Im Austausch für die Lizenz des sowjetischen Bombers SB-2 erhielt die Sowjetunion die technischen Unterlagen der tschechoslowakischen Gebirgskanone S-5 (Skoda). Dieser Entwurf wurde im Konstruktionsbüro des leitenden Ingenieurs Gorlitski in eine neue Waffe für die sowjetischen Streitkräfte entwickelt. Nach einer Truppenerprobung bei der Roten Armee im Sommer 1938 wurde das neue Geschütz am 5. Mai 1939 eingeführt.
Einsatz
Ab 1939 stellte die Sowjetunion Gebirgsdivisionen auf. Die dreizehn neuen Verbände erhielten je ein Artillerieregiment mit drei gemischten Abteilungen mit 76,2-mm- und 107-mm-Geschützen. Jede der Abteilungen hatte 16 der 76,2-mm-Gebirgskanonen, so dass das Regiment über 48 Geschütze dieses Typs verfügte.
7,62-cm-Gebirgskanone 307 (r)
Die von der deutschen Wehrmacht erbeuteten Geschütze erhielten die Bezeichnung 7,62-cm-Gebirgskanone 307 (r). Sie wurden im Kaukasus und auf dem Balkan von deutschen Truppen eingesetzt.[1]
Literatur
- Terry Gander, Peter Chamberlain: Enzyklopädie deutscher Waffen: 1939–1945. Handwaffen, Artillerie, Beutewaffen, Sonderwaffen. 1. Auflage. Motorbuchverlag, Stuttgart 1999, ISBN 3-613-01975-2 (Originaltitel: Small arms; artillery and special weapons of the Third Reich. 1978. Übersetzt von Herbert Jäger).
- Franz Kosar: Infanteriegeschütze und rückstossfreie Leichtgeschütze 1915–1978. 1. Auflage. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1979, ISBN 3-87943-651-7.
- Victor Schunkow: Die Waffen der Roten Armee – Infanterie – Artillerie 1939–1945. 1. Auflage. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2020, ISBN 978-3-613-04217-9.
Weblinks
Einzelnachweise
- Schunkow: Waffen der Roten Armee - Infanterie - Artillerie 2020 S. 122–123