38 Special

38 Special (auch .38 Special oder Thirty-Eight Special genannt) ist eine US-amerikanische Rockband, die 1975 in Jacksonville, Florida gegründet wurde. Anfangs spielte die Band Southern Rock nach dem Vorbild von Bands wie Lynyrd Skynyrd und den Allman Brothers. Ab Ende der 1970er Jahre wandte sich 38 Special der am Mainstream orientierten Rockmusik und dem AOR zu. Die Alben der späten 1990er und 2000er Jahre werden dem Pop-Rock zugeordnet. Ihre größten kommerziellen Erfolge erreichte die Gruppe in den 1980er Jahren.

38 Special

Auftritt am 25. Juni 2010
Allgemeine Informationen
Genre(s) Southern Rock, Hard Rock, Country-Rock
Gründung 1974
Website www.38special.com
Aktuelle Besetzung
Don Barnes
Gitarre
Danny Chauncey
Larry Junstrom
Bobby Capps
Gary Moffatt
Ehemalige Mitglieder
Schlagzeug
Jack Grondin
Gitarre
Jeff Carlisi
Schlagzeug
Steve Brookins
Gesang, Keyboard
Max Carl
Schlagzeug
Scott Hoffman
Bass
Ken Lyons
Schlagzeug
Scott Meeder
Gesang, Gitarre
Donnie Van Zant

Bandgeschichte

Gegründet wurde 38 Special 1975 von Sänger Donnie Van Zant, den Gitarristen Jeff Carlisi und Don Barnes, Bassist Ken Lyons und den Schlagzeugern Jack Grondin und Steve Brookins. Nachdem das Label A&M Records die Gruppe unter Vertrag genommen hatte, erschien 1977 das Debütalbum .38 Special, gefolgt vom zweiten Album Special Delivery (1978). Obwohl diese beiden Alben nur wenig Zuspruch erhielten, konnte sich die Gruppe durch zahlreiche Live-Auftritte eine solide Fan-Basis erspielen.[1] Vor den Aufnahmen zum dritten Album wurde Bassist Lyons durch Larry Junstrom ersetzt. Zugleich änderte 38 Special die musikalische Ausrichtung vom reinen Southern Rock hin zum AOR und nahm beim Songwriting die Hilfe Dritter in Anspruch.[2] Das Titelstück des 1979er Albums Rockin’ Into the Night, geschrieben von den Survivor-Mitgliedern Frankie Sullivan und Jim Peterik, wurde der erste Charterfolg der Band mit Platz 43 in den Billboard Hot 100. Zugleich übernahm Gitarrist Barnes weite Teile des Gesangs. 1981 erschien das nächste Album Wild-eyed Southern Boys und brachte den kommerziellen Durchbruch. Es erreichte Platz 18 der US-amerikanischen Album-Charts und wurde mit Platin zertifiziert, die wiederum von Jim Peterik geschriebene Single-Auskopplung Hold On Loosely stieg bis auf Platz 27 der Billboard Hot 100.

Anfang der 1980er Jahre tourte 38 Special erstmals durch Europa und fand durch ihren von zwei Schlagzeugern bestimmten Sound seine Anhänger, der kommerzielle Durchbruch gelang jedoch dort nicht.[2] In den USA hingegen wurde das 1982er Album Special Forces erneut mit Platin zertifiziert und brachte der Band mit Caught Up in You ihren ersten Top-Ten-Erfolg. Auch die beiden folgenden Alben Tour de Force (1983) und Strength in Numbers (1986) erreichten in den Billboard 200 hohe Platzierungen. 1987 verließen Don Barnes und Steve Brookins die Band, ersetzt wurde Barnes durch die Gitarristen Max Carl und Danny Chauncey.[2] Das 1987er Best-of-Album Flashback verkaufte sich zunächst schleppend, das Augenmerk der Band lag darauf, mit dem nächsten Studioalbum ihre Fans zu behalten.[1] Nachdem Donnie Van Zant und Jeff Carlisli bei der 1988er Tournee von Lynyrd Skynyrd als Live-Musiker teilgenommen hatten, veröffentlichte 38 Special das nächste Studioalbum Rock & Roll Strategy. Zwar gelingt der Band mit der Ballade Second Chance ein weiterer Top-Ten-Hit in den USA, das Album selber markierte den letzten kommerziellen Erfolg der Band.[1] 1991 kehrte Don Barnes in die Band zurück und die Besetzung wurde um Schlagzeuger Scott Hoffman und Keyboarder Bobby Capps erweitert. Mittlerweile bei Charisma unter Vertrag, erschien 1991 das Album Bone Against Steel, das nur wenig Beachtung fand. Die folgenden Jahre tourte 38 Special, ohne ein neues Album zu veröffentlichen. Erst 1997 erschien bei CBH das Comeback-Album Resolution, das keinen nennenswerten Erfolg verzeichnen konnte.

Seit Ende der 1990er Jahre veröffentlichte 38 Special zwei Studioalben und ein Live-Album, die jedoch wenig Beachtung fanden, und konzentrierte sich auf Live-Auftritte. Im Jahr 2007 war die Band Vorgruppe von Lynyrd Skynyrd und Hank Williams Jr.’s Rowdy Frynds Tour.[3] Am 27. September 2008 traten sie im Rahmen eines CMT-Crossroads-Special mit dem Country-Sänger Trace Adkins auf. Im Jahr 2009 war 38 Special die Vorgruppe für REO Speedwagon und Styx als Teil der Can’t-Stop-Rockin’-Tour.[4] Im Jahr 2010 erschien das Live-Album Live From Texas. Die Gruppe tritt nach wie vor auf. Im Herbst 2012 wurde 38 Special in die Georgia Music Hall of Fame aufgenommen.[5]

Diskografie

Studioalben

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[6][7]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 US
1977 38 Special US148
(5 Wo.)US
1978 Special Delivery
1980 Rockin’ into the Night US57
(19 Wo.)US
1981 Wild-Eyed Southern Boys US18
Platin
Platin

(57 Wo.)US
1982 Special Forces US10
Platin
Platin

(42 Wo.)US
1984 Tour de Force US22
Platin
Platin

(39 Wo.)US
1986 Strength in Numbers US17
Gold
Gold

(31 Wo.)US
1988 Rock & Roll Strategy US61
(41 Wo.)US
1991 Bone Against Steel US170
(7 Wo.)US
1997 Resolution
2001 A Wild-Eyed Christmas Night
2004 Drivetrain

Livealben

  • 1999: Live at Sturgis[8]
  • 2000: Extended Versions: The Encore Collection
  • 2010: Authorized Bootleg – Nassau Coliseum, Uniondale, New York 1/29/85
  • 2011: Live From Texas
  • 2020: Hot Night at the Juke Joint: The Dallas Broadcast 1984
  • 2023: Live at Rockpalast 1981

Kompilationen

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[6][7]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 US
1987 Flashback: The Best of 38 Special US35
Platin
Platin

(17 Wo.)US

Weitere Kompilationen

  • 2000: The Best of 38 Special
  • 2000: Extended Versions: The Encore Collection
  • 2001: Anthology
  • 2003: The Very Best of the A&M Years (1977–1988)
  • 2011: Icon

Singles

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[6]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 US
1980 Rockin’ into the Night
Rockin’ into the Night
US43
(9 Wo.)US
1981 Hold On Loosely
Wild-Eyed Southern Boys
US27
(17 Wo.)US
Fantasy Girl
Wild-Eyed Southern Boys
US52
(10 Wo.)US
1982 Caught Up in You
Special Forces
US10
(17 Wo.)US
You Keep Runnin’ Away
Special Forces
US38
(11 Wo.)US
1983 If I’d Been the One
Tour de Force
US19
(16 Wo.)US
Back Where You Belong
Tour de Force
US20
(13 Wo.)US
1984 Teacher, Teacher
Teachers (Soundtrack)
US25
(12 Wo.)US
1986 Like No Other Night
Strength in Numbers
US14
(16 Wo.)US
Somebody Like You
Strength in Numbers
US48
(12 Wo.)US
1987 Back to Paradise
Revenge of the Nerds II (Soundtrack)
US41
(11 Wo.)US
1988 Rock & Roll Strategy
Rock & Roll Strategy
US67
(8 Wo.)US
1989 Second Chance
Rock & Roll Strategy
US6
(21 Wo.)US
Comin’ Down Tonight
Rock & Roll Strategy
US67
(7 Wo.)US
1991 The Sound of Your Voice
Bone Against Steel
US33
(15 Wo.)US

Weitere Singles

  • 1981: Wild-Eyed Southern Boys (Wild-Eyed Southern Boys)
  • 1982: Chain Lightnin’ (Special Forces)
  • 1982: Back on the Track (Special Forces)
  • 1986: Heart’s on Fire (Strength in Numbers)
  • 1988: Little Sheba (Rock & Roll Strategy)
  • 1991: Rebel to Rebel (Bone Against Steel)
  • 1997: Fade to Blue (Resolution)

Literatur

  • Holger Stratmann (Hrsg.): RockHard Enzyklopädie. 700 der interessantesten Rockbands aus den letzten 30 Jahren. Rock Hard, Dortmund 1998, ISBN 3-9805171-0-1, S. 414.
Commons: 38 Special – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Stephen Thomas Erlewine: 38 Special – Biography. Allmusic, abgerufen am 24. Mai 2013 (englisch).
  2. Holger Stratmann (Hrsg.): RockHard Enzyklopädie. S. 414.
  3. Ray Waddell: On The Road: Friday And Saturday Night Special. In: Billboard Magazine. 2. Juni 2007, S. 16.
  4. Jonathan Cohen et al.: Latest Buzz: Don’t Stop The Rock. In: Billboard Magazine. 14. März 2009, S. 34.
  5. GA Music Hall Of Fame Announces Inductees For 2012. Atlanta Music Guide, 19. September 2012, abgerufen am 21. Mai 2017 (englisch).
  6. Chartquellen: US
  7. 38 Special in der Gold-/Platindatenbank der RIAA (USA)
  8. rateyourmusic.com
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