10e régiment d’infanterie

Das 10e régiment d'infanterie de forteresse war ein Infanterieregiment im Königreich Frankreich und im Dienst während des Ancien Régime (danach mit einigen Unterbrechungen) bis zur Auflösung 1940.

Régiment de Neustrie
10e régiment d’infanterie
10erégiment d'infanterie de forteresse



Verbandsabzeichen des 10e régiment d’Infanterie
Aktiv 1776 bis 1940
Staat Frankreich
Streitkräfte französische Armee
Teilstreitkraft Infanterie/Festungsinfanterie
Typ Regiment
Standort letzte Garnison: Auxonne
Schutzpatron Saint-Maurice d’Agaune
Ordonnanzfahne Régiment de Neustrie

Vor der Einführung der Nummerierung der Regimenter am 1. Januar 1791 führte es in der königlich französischen Armee zuletzt den Namen Régiment de Neustrie.

Aufstellung und signifikante Änderungen

  • 1776: Aufstellung aus dem 1. und dem 3. Bataillon des Régiment de Normandie.
  • 1791: Umbenennung in 10e régiment d'infanterie de ligne (ci-devant Neustrie).

  • 1793: Erste Heeresreform Das 1. Bataillon wurde zur Aufstellung der 19e demi-brigade de bataille und das 2. Bataillon zur Aufstellung der20e demi-brigade de bataille abgestellt. Damit endet zunächst der Regimentsverband und auch die Traditionslinie
  • 1803: Umbenennung der „10e demi-brigade d’infanterie de ligne“[1] in 10e régiment d’infanterie de ligne (de facto Weiterführung der Regimentstradition)

  • 1814: Während der Ersten Restauration wurde es in Perpignan in Régiment Colonel Général infanterie umbenannt.
  • 1815: Während der Herrschaft der Hundert Tage wurde es wieder zum 10e régiment d’infanterie de ligne
  • 16. Juli 1815: Während der Zweiten Restauration wurde das Regiment mit der gesamten Napoleonischen Armee entlassen.
  • 11. August 1815: Aufstellung der 18e légion de la Corrèze und der 46e légion de la Lozère. Der geringe Personalbestand der beiden Territorialverbände führte zur Zusammenlegung unter der Bezeichnung 10e légion de la Corrèze et de la Lozère.
  • 23. Oktober 1820: Umbenennung in 10e régiment d’infanterie de ligne.
  • 1914: Bei der Mobilisierung wurde als Reserveregiment das 210erégiment d'infanterie aufgestellt.
  • 1920: Auflösung
  • 1939: Wiederaufstellung als Festungsinfanterieregiment
  • 1940: Endgültige Auflösung

Uniformen von 1776 bis 1794

Mestres de camp/Colonels

Mestre de camp war von 1569 bis 1661 und von 1730 bis 1780 die Rangbezeichnung für den Regimentsinhaber und/oder für den mit der Führung des Regiments beauftragten Offizier. Die Bezeichnung „Colonel“ wurde von 1721 bis 1730, von 1791 bis 1793 und ab 1803 geführt.

Nach 1791 gab es keine Regimentsinhaber mehr.

Sollte es sich bei dem Mestre de camp/Colonel um eine Person des Hochadels handeln, die an der Führung des Regiments kein Interesse hatte (wie z. B. der König oder die Königin), so wurde das Kommando dem „Mestre de camp lieutenant“ (oder „Mestre de camp en second“) respektive dem „Colonel-lieutenant“ oder „Colonel en second“ überlassen.

Ancien Régime

  • 1777: Colonel Jacques-Antoine-Hippolyte comte de Guibert

Revolution und Erstes Kaiserreich

  • 1791: Colonel Amable Louis Charles de Martinet
  • 1792: Colonel Madeleine Charles Eleazar De Maynard

(…)

  • 1811: Colonel Pierre Louis Dominique Real
  • 1813: Colonel Raymond Martin Dubalen[2]
  • 1814: Colonel Louis Alexandre Marie Valon du Boucheron d’Ambrugeac
  • 1815: Colonel Philippe Higonet
  • 1815: Colonel Jean Pierre François Dieudonné Roussel
  • 1843–1849: Colonel Jules Chesnon de Champmorin
  •  ?
  • 27. Februar 1869 – 15. August 1870: Colonel Charles Ardant du Picq
  •  ?
  • Zwischen 1804 und 1815 gefallene Offiziere:19
an ihren Verwundungen gestorbene Offiziere: 15
verwundete Offiziere: 108

Gefechtskalender

Kriege der Revolution und des Ersten Kaiserreichs

Einsatz im Kampf gegen die Chouannerie
  • 1796: Bei der Armée des côtes mit Einsätzen beim Aufstand der Vendée, anschließend Kommandierung zur Armée de Rhin-et-Moselle
Gefechte bei Rastatt und bei Ettlingen, Gefecht bei Neresheim, bei Friedberg (Bayern) und bei Geisenfeld, Schlacht bei Biberach, Verteidigung von Kehl
Feldzug in Italien mit der Teilnahme an Gefechten bei Murazzo und bei Genola
Gefecht bei Soz und bei Saragossa
  • Feldzug in Deutschland
Schlacht bei Großgörschen, Schlacht bei Bautzen, Gefecht bei Goldberg,

Völkerschlacht bei Leipzig und Schlacht bei Hanau

  • 1814: Wieder bei der Spanienarmee
Schlacht bei Orthez
Schlacht bei Toulouse

1815 bis 1848

  • 1823: Das Regiment wurde bei der Französischen Invasion in Spanien eingesetzt und marschiert mit dem 5. Korps de Spanienarmee (5e corps de l'armée d'Espagne) in Spanien ein. Bis 1828 gehörte es zu dort stationierten Besatzungstruppen.

Zweites Kaiserreich

1870 à 1920

Während des Krieges wurde aus dem 4. Bataillon des Regiments das „15e régiment de marche“ (15. Marschregiment) aufgestellt. Aus den 8. Kompanien des 2. und des 3. Bataillons wurde das „29e régiment de marche“ formiert.

Erster Weltkrieg

Das Regiment gehörte während des ganzen Krieges zur 15. Infanteriedivision.

1914

Gefecht bei Sarrebourg
Gefecht bei Haut-Clocher
Schlacht bei Neufchâteau (Trouée de Charmes)
Stellungskämpfe im Abschnitt von Saint-Mihiel

1915

  • Kämpfe in der Woëvre-Ebene
  • Stellungskämpfe am Butte de Tahure

1916

1917

1918

Zweiter Weltkrieg

Am 28. August 1939 stellte die Région militaire, Centre mobilisateur d'infanterie (CMI 72) in Mülhausen-Altkirch das Regiment als „10e régiment d'infanterie de forteresse“ (10. Festungsinfanterieregiment) wieder auf. Es gehörte zur Reserve „A“ und bildete zusammen mit dem „371e régiment d'infanterie“ und der 2e groupe du 159e régiment d'artillerie de position (2. Gruppe des 159. Festungsartillerieregiments) die „105e division d'infanterie de forteresse“ (105. Festungsinfanteriedivision). Diese lag im „Secteur fortifié 18“ (bzw. „Secteur fortifié de Mulhouse“) der Maginotlinie. Nachdem in diesem Bereich keine Kampfhandlungen stattgefunden hatten, wurde das Regiment nach der französischen Kapitulation im Juni 1940 demobilisiert und aufgelöst.

Regimentsfahne

  • Fahnen in der Zeit der Revolution – Nach der Hinrichtung des Königs wurden die Lilien auf den Fahnen entfernt
  • Zuletzt geführte Fahne

Auf der Rückseite der Regimentsfahne sind (seit Napoleonischer Zeit) in goldenen Lettern die Feldzüge und Schlachten aufgeführt, an denen das Regiment ruhmvoll teilgenommen hat.[3][4][5]

Auszeichnungen

Bei einer eventuellen Wiederaufstellung haben die Angehörigen des Regiments das Recht die Fourragère in den Farben des Croix de guerre 1914–1918 zu tragen.

Das Fahnenband ist mit dem Croix de guerre 1914–1918 ausgezeichnet.

Fußnoten

  1. die mit dem vormaligen 10e regiment d’infanterie nichts mehr zu tun hatte
  2. Gefallen am 19. April 1814
  3. « Décision n°12350/SGA/DPMA/SHD/DAT du 14 septembre 2007 relative aux inscriptions de noms de batailles sur les drapeaux et étendards des corps de troupe de l’armée de terre, du service de santé des armées et du service des essences des armées, Bulletin officiel des armées, n°27, 9 novembre 2007 » (deutsch: „Bestimmung n°12350/SGA/DPMA/SHD/DAT vom 14. September 2007 über das Aussehen der Inschriften auf den Fahnen und Standarten der Truppenkörper des Heeres, des Sanitätsdienstes und der Treibstoffversorgungsbranche. Veröffentlicht mit dem offiziellen Armeebulletin Nr. 27 vom 9. November 2007“)
  4. « Arrêté relatif à l’attribution de l'inscription AFN 1952–1962 sur les drapeaux et étendards des formations des armées et services, du 19 novembre 2004 (A) NORDEF0452926A Michèle Alliot-Marie » (deutsch: „Auftrag AFN 1952–1962 über die Zuweisung der Inschriften auf den Fahnen und Standarten der Formationen der Armee und der Dienste vom 19. November 2004 (A) NORDEF0452926A Michèle Alliot-Marie“)
  5. Dies gilt auch für bereits aufgelöste Einheiten, da sie (theoretisch) jederzeit wieder in den aktiven Dienst genommen werden können

Literatur

  • À partir du Recueil d'Historiques de l'Infanterie Française (Général Andolenko – Eurimprim 1969).
  • Hommes et ouvrages de la ligne Maginot tome 1 – Édtions Histoire et Collections
Commons: 10e régiment d'infanterie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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