SSV Ulm 1846
Der SSV Ulm 1846 Fußball e. V., weiterhin allgemein bekannt als SSV Ulm 1846, ist ein Fußballverein aus der schwäbischen Stadt Ulm. Er entstand 2009 durch Abspaltung der Fußballabteilung vom SSV Ulm 1846 e. V. Die Vereinsfarben des im Volksmund „die Spatzen“ (nach dem Ulmer Spatz) genannten Klubs sind wie die Ulmer Stadtfarben Schwarz und Weiß. Der Verein, der als Fußballabteilung des Muttervereins in der Saison 1999/2000 in der Bundesliga spielte und nach der dritten Insolvenz 2014 in der fünftklassigen Oberliga Baden-Württemberg und in der viertklassigen Regionalliga Südwest antrat, spielt inzwischen in der 3. Liga.
SSV Ulm 1846 | ||||
Verein | ||||
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Name | SSV Ulm 1846 Fußball e. V. | |||
Sitz | Ulm, Baden-Württemberg | |||
Gründung | 5. Mai 1970 (SSV Ulm 1846 e. V.) 9. März 2009 (Abspaltung) | |||
Farben | Schwarz-Weiß | |||
Mitglieder | 1035 (Stand: 29. Februar 2024)[1] | |||
Vorstand | Thomas Oelmayer Alexander Schöllhorn Markus Thiele | |||
Fußballunternehmen | ||||
Name | SSV Ulm 1846 Fußball GmbH & Co. KGaA | |||
Kommanditaktionär | SSV Ulm 1846 Fußball e. V. | |||
Komplementärin | SSV Ulm 1846 Fußball Geschäftsführungs GmbH → 100 %: SSV Ulm 1846 Fußball e. V. | |||
Geschäftsführer (Komplementärin) |
Markus Thiele | |||
Website | ssvulm1846-fussball.de | |||
Erste Mannschaft | ||||
Cheftrainer | Thomas Wörle | |||
Spielstätte | Donaustadion | |||
Plätze | 17.000 | |||
Liga | 3. Liga | |||
2022/23 | 1. Platz (Regionalliga Südwest) | |||
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Geschichte
Vorgängervereine
Der SSV Ulm 1846, dem der heutige Verein bis 2009 als Fußballabteilung angehörte, entstand 1970 durch Fusion der beiden Vereine TSG Ulm 1846 und 1. SSV Ulm 1928. Näheres zur Historie und den weiteren Vorgängervereinen findet sich im Artikel zum SSV Ulm 1846.
TSG Ulm 1846
Anfang des Jahres 1893 führte ein Ulmer Gymnasiallehrer den Ulmern das Fußballspiel vor. Im November 1894 entstand daraufhin im Privatturnverein Ulm eine Fußballabteilung. Zunächst trug man bis zum Beitritt in den Verband süddeutscher Fußballvereine im Jahr 1904 nur Privatspiele aus. Am 15. Mai 1909 spalteten sich die Fußballer vom Privatturnverein ab und gründeten den Ulmer FV 1894. Ab 1912 spielte der bereits in dieser Zeit in schwarz-weißer Spielkleidung auflaufende Verein in der A-Klasse. Gegner waren meist bayerische Vereine. Später wurde der Ulmer FV durch einige Jahre in der Gauliga und der Teilnahme am Tschammer-Pokal überregional bekannt. In seinen Reihen spielten unter anderem der Halbstürmer Erwin Schädler, der 1937 und 1938 insgesamt vier Länderspiele für die deutsche Nationalmannschaft bestritt, sowie die vom Süddeutschen Fußball-Verband zu Auswahlspielen im Rahmen des Bundespokals eingesetzten Walter Vollweiler oder Georg Wurzer. Der Ulmer FV 1894, der 1939 mit dem TB 1846 Ulm und der SpVgg Ulm 1889 zur TSG Ulm 1846 fusioniert worden war, und dann der Nachfolgeverein spielten 1934 bis 1936 und nach dem direkten Wiederaufstieg 1938 bis zum Abbruch der Meisterschaft im März 1945 in der Gauliga.
Nach dem Krieg war ein Großteil der Sportstätten zerstört oder von der Besatzungsmacht beschlagnahmt worden. 1946 wurde die TSG Ulm Meister der Landesliga und stieg in die im Jahr zuvor neu geschaffene Oberliga Süd auf. Der Verein spielte von 1946 bis 1949, in der Saison 1952/53, von 1958 bis 1961 sowie 1962/63 in der Oberliga und stiegen mehrmals in die II. Division ab. In der letzten Oberligasaison vor Einführung der Fußball-Bundesliga belegten die Ulmer Platz 8. Sie qualifizierten sich damit für die als Unterbau zur Bundesliga eingerichtete Regionalliga. Der erneuten Zweitklassigkeit in der Regionalliga ab dem Jahr 1963 folgte zwei Jahre später der Abstieg in die 1. Amateurliga. 1967 musste die TSG Ulm, die sich nun anstatt dem Fußball verstärkt dem Breitensport zuwandte, sogar in die 2. Amateurliga absteigen, ehe 1969 der Wiederaufstieg gelang.
1. SSV Ulm 1928
Der 1924 gegründete SV Schwaben Ulm war zuvor von der B-Klasse bis in die höchste deutsche Fußballklasse aufgestiegen und spielte dort gegen Mannschaften wie den 1. FC Nürnberg oder den FC Bayern München bereits vor mehreren tausend Zuschauern. Nach dem Zusammenschluss zum 1. SSV Ulm wurde im Jahr 1930 die Kreisligameisterschaft errungen, 1931 gelang der Aufstieg in die oberste Spielklasse, die Bezirksliga Bayern. 1933 qualifizierte man sich für die neu geschaffene Gauliga Württemberg, der man bis 1942 angehörte und in dieser Zeit zweimal Vizemeister wurde. In der letzten Saison vor Kriegsende spielte der SSV Ulm erneut in der Gauliga, trug jedoch aufgrund des Krieges nur vier Spiele aus, ehe der Spielbetrieb im März 1945 eingestellt wurde.
Nach Kriegsende startete der 1. SSV Ulm recht erfolgreich und wurde 1946 Vizemeister der Landesliga. Bedingt durch zahlreiche Spielerabgänge stieg man 1949 in die Bezirksklasse, die später in 2. Amateurliga umbenannt wurde, ab. Nach dem Wiederaufstieg in die 1. Amateurliga 1954 wurde man Württembergischer Meister, was zur Teilnahme an den Aufstiegsspielen zur II. Division berechtigte. Nach dem verpassten Aufstieg errang man 1956 die Vizemeisterschaft. 1957 wurde der 1. SSV Ulm Württembergischer Pokalsieger.
Gründung und erste Jahre des SSV Ulm 1846
Spielzeit | Liga | Platz | |
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1970/71 | 1. Amateurliga Nordwürttemberg | 3. | |
1971/72 | 1. Amateurliga Nordwürttemberg | 1. | |
1972/73 | 1. Amateurliga Nordwürttemberg | 1. | |
1973/74 | 1. Amateurliga Nordwürttemberg | 2. | |
1974/75 | 1. Amateurliga Nordwürttemberg | 4. | |
1975/76 | 1. Amateurliga Nordwürttemberg | 5. | |
1976/77 | 1. Amateurliga Nordwürttemberg | 1. | |
1977/78 | 1. Amateurliga Nordwürttemberg | 1. | |
1978/79 | Oberliga Baden-Württemberg | 1. | |
1979/80 | 2. Bundesliga Süd | 16. |
Legende | |
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Aufstieg am Saisonende | Abstieg am Saisonende |
Der SSV Ulm 1846 resultierte aus dem Zusammenschluss der beiden größten Sportvereine Ulms, der Turn- und Sportgemeinde Ulm 1846 und dem 1. Schwimm- und Sportverein Ulm, am 5. Mai 1970. Mit über 8300 Mitgliedern entstand der damals größte Sportverein Deutschlands.
Mit der Fusion der Großvereine erwartete das Umfeld einen raschen Aufstieg. In der ersten Saison 1970/71 belegte die Mannschaft in der 1. Amateurliga nur Platz 3. In den beiden folgenden Spielzeiten wurde zwar die Meisterschaft gewonnen, aber der Aufstieg verpasst. Die nächsten Jahre bescherten den zweiten, vierten und fünften Rang. 1976/77 sowie 1977/78 war man wieder Meister, schaffte aber den Aufstieg erneut nicht.
Zur Saison 1978/79 wurden die Amateuroberligen als Unterbau zur 2. Liga Süd deutschlandweit eingeführt. Als Zusammenschluss der vorher existierenden vier Amateurligen Nordwürttemberg, Schwarzwald-Bodensee, Südbaden und Nordbaden wurde die Oberliga Baden-Württemberg gegründet. Dadurch entfiel die zur Ermittlung des Aufsteigers in die 2. Liga Süd bis dahin notwendige Aufstiegsrunde. Für die neu gegründete Liga qualifizierten sich die jeweils fünf bestplatzierten Mannschaften aus den vier baden-württembergischen Amateurligen, darunter der SSV Ulm 1846 als Vorjahresmeister der 1. Amateurliga Nordwürttemberg. Mit vier Punkten Vorsprung vor dem Zweitplatzierten 1. Göppinger SV wurde Ulm gleich in der Premierensaison Meister der Oberliga und stieg erstmals in die 2. Bundesliga auf.
Zwischen Zweit- und Drittklassigkeit
Der SSV Ulm 1846 startete am 28. Juli 1979 mit einer 0:3-Niederlage bei den Stuttgarter Kickers in seine erste Zweitligasaison. Die Mannschaft fand sich jedoch recht schnell in der neuen Liga zurecht, sie stand im weiteren Saisonverlauf kein einziges Mal mehr auf einem Abstiegsplatz; am Ende der Saison belegte man Platz 16. 1981 wurde die eingleisige 2. Bundesliga mit 20 Vereinen eingeführt. Hierfür waren neben den Absteigern aus der Bundesliga die jeweils vier erstplatzierten Mannschaften der Nord- und Südstaffel direkt qualifiziert. Die restlichen Teilnehmer wurden über eine sogenannte „Platzziffer“ ermittelt. Diese errechnete sich aus den erreichten Tabellenplätzen der letzten drei Jahre. Da Ulm in der Saison 1978/79 noch in der Oberliga gespielt und 1979/80 lediglich auf Platz 16 abgeschlossen hatte, war die Qualifikation für die eingleisige 2. Bundesliga praktisch nur über das Erreichen des vierten Tabellenplatzes in der Saison 1980/81 möglich. Unter Trainer Jörg Berger setzte sich die Mannschaft in der Rückrunde im vorderen Tabellendrittel fest. Am Saisonende war Platz 4 sogar in greifbarer Nähe, da Ulm durch einen Sieg am letzten Spieltag gegen den ESV Ingolstadt-Ringsee, bei gleichzeitiger Niederlage der viertplatzierten, jedoch bereits über die Platzziffer für die eingleisige 2. Liga qualifizierten Stuttgarter Kickers an diesen hätte vorbeiziehen können. Die Ulmer gewannen ihr letztes Spiel mit 1:0. Durch das 4:1 der Kickers bei der SpVgg Bayreuth blieb der SSV Ulm 1846 jedoch auf Platz 5, verpasste dadurch die Qualifikation zur eingleisigen 2. Bundesliga und musste zurück in die Oberliga.
Spielzeit | Liga | Platz | |
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1980/81 | 2. Bundesliga Süd | 5. | |
1981/82 | Oberliga Baden-Württemberg | 1. | |
1982/83 | Oberliga Baden-Württemberg | 1. | |
1983/84 | 2. Bundesliga | 13. | |
1984/85 | 2. Bundesliga | 20. | |
1985/86 | Oberliga Baden-Württemberg | 1. | |
1986/87 | 2. Bundesliga | 13. | |
1987/88 | 2. Bundesliga | 19. | |
1988/89 | Oberliga Baden-Württemberg | 7. | |
1989/90 | Oberliga Baden-Württemberg | 13. |
In der Spielzeit darauf wurden die Spatzen mit fünf Punkten Vorsprung vor der zweitplatzierten SpVgg 07 Ludwigsburg Meister der Oberliga Baden-Württemberg. Da aufgrund der neu eingeführten eingleisigen 2. Bundesliga für die Meister der acht Oberligen nur noch vier Aufstiegsplätze zur Verfügung standen, mussten die Zweitligaaufsteiger wieder über eine Aufstiegsrunde ermittelt werden. Als Dritter der Südgruppe scheiterten die Ulmer nur knapp am FSV Frankfurt und dem punktgleichen FC Augsburg. Nach einer erfolgreichen Titelverteidigung qualifizierte sich der SSV Ulm 1846 erneut für die Aufstiegsrunde. Ulm traf auf den 1. FC Saarbrücken, den VfR Oli Bürstadt und die SpVgg Unterhaching. Das entscheidende Spiel im Ulmer Donaustadion gegen Unterhaching wurde durch ein Tor von Dieter Kohnle mit 1:0 gewonnen, so dass Ulm in der Saison 1983/84 erneut zweitklassig war.
Im ersten Jahr nach dem Wiederaufstieg belegte man Platz 13. 1984/85 startete der SSV recht gut in die Saison und lag im Tabellenmittelfeld. Dem 3:2-Sieg gegen den späteren Bundesligaaufsteiger 1. FC Nürnberg im November folgten jedoch 23 Spiele ohne Sieg, so dass die Ulmer am Ende der Saison mit lediglich 22:54 Punkten als Tabellenletzter wieder abstiegen.
Bereits ein Jahr darauf gelang den Spatzen der direkte Wiederaufstieg. Nach zwei Jahren in der 2. Liga stieg man 1988 abermals in die Oberliga Baden-Württemberg ab. Dort belegte man in der Spielzeit 1988/89 lediglich Rang 7. 1990 drohte der Verein sogar in die viertklassige Verbandsliga Württemberg abzurutschen, erreichte am Saisonende jedoch mit vier Punkten Vorsprung auf einen Abstiegsrang Platz 13. Nach einem siebten Platz im nächsten sowie der Vizemeisterschaft im übernächsten Jahr gelang dem SSV Ulm 1846 in der Saison 1992/93 wieder die Oberliga-Meisterschaft. In der Aufstiegsrunde reichte es dann wieder einmal nicht zum Sprung in die 2. Bundesliga. Gleich zu Beginn sahen 20.000 Zuschauer ein 0:2 gegen den TSV 1860 München, was schon so etwas wie eine Vorentscheidung war. Es folgten Siege in Norderstedt (2:0) und Offenbach (2:1), zuhause dann aber nur Unentschieden (0:0 gegen Offenbach und 2:2 gegen Norderstedt). Zum Schluss fehlte ein Siegtreffer beim 1:1 in München gegen die 60er, um tatsächlich aufzusteigen.
Die Saison 1993/94 ähnelte der vorangegangenen. Nach der Oberliga-Meisterschaft – der Ulmer Marc Arnold wurde mit 24 Treffern Torschützenkönig – belegte man in der Aufstiegsrunde nach Niederlagen gegen Eintracht Trier, Kickers Emden und beim FSV Frankfurt nur Platz 2.
Durchmarsch in die Bundesliga und tiefer Fall
Spielzeit | Liga | Platz | |
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1990/91 | Oberliga Baden-Württemberg | 7. | |
1991/92 | Oberliga Baden-Württemberg | 2. | |
1992/93 | Oberliga Baden-Württemberg | 1. | |
1993/94 | Oberliga Baden-Württemberg | 1. | |
1994/95 | Regionalliga Süd | 4. | |
1995/96 | Regionalliga Süd | 3. | |
1996/97 | Regionalliga Süd | 6. | |
1997/98 | Regionalliga Süd | 1. | |
1998/99 | 2. Bundesliga | 3. | |
1999/2000 | 1. Bundesliga | 16. |
Nach dem Scheitern in der Aufstiegsrunde spielte man von 1994 an in der als neuem Unterbau zur 2. Bundesliga gegründeten Regionalliga Süd und belegte in den kommenden vier Spielzeiten stets vordere Plätze. 1996 gewann der SSV Ulm 1846 durch ein 2:1 gegen den VfR Mannheim im heimischen Donaustadion die deutsche Amateurmeisterschaft.
1997/98 wurde die Mannschaft unter der Leitung von Trainer Ralf Rangnick Meister der Regionalliga Süd und schaffte über die 2. Liga anschließend den direkten Durchmarsch in die Bundesliga. Der Verein startete in die Zweitligasaison 1998/99 in der Rolle des Abstiegskandidaten, doch die Ulmer „Spatzen“ schafften nicht nur das vorgegebene Saisonziel, den Klassenerhalt, sie bewerkstelligten den für unmöglich gehaltenen Aufstieg als Tabellendritter hinter Arminia Bielefeld und der SpVgg Unterhaching. Damit gelang dem Verein zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte der Einzug ins Oberhaus.
Aus der Bundesliga musste sich der Verein allerdings nach nur einjähriger Zugehörigkeit im Jahr 2000 wieder verabschieden – wenn auch am Ende recht unglücklich. Zehn Spieltage vor Schluss schienen die „Spatzen“ nach einem überraschenden 2:1-Auswärtssieg beim Tabellendritten Hamburger SV der Abstiegszone schon entronnen. Ulm wies nach 24 Spieltagen als Tabellenzwölfter 30 Punkte auf und war damit der UEFA-Pokal-Zone näher als den Abstiegsrängen. Der Tabellen-16. Eintracht Frankfurt (22 Zähler) auf dem ersten Abstiegsplatz lag zu diesem Zeitpunkt acht Punkte zurück.
Doch es folgte am 18. März 2000 eine 1:9-Heimniederlage gegen den Tabellenzweiten Bayer 04 Leverkusen, damit begann der Niedergang. In den letzten zehn Saisonspielen gelang den Schwarz-Weißen im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg mit dem 2:0 am vorletzten Spieltag nur noch ein Sieg sowie zwei Remis (1:1 gegen den VfB Stuttgart und 0:0 bei FC Schalke 04). Eintracht Frankfurt unter Trainer Felix Magath hatte aufgeholt und den SSV 1846 hinter sich gelassen. Am letzten Spieltag musste Ulm beim direkten Konkurrenten Eintracht Frankfurt antreten, wo man allerdings nur durch einen Sieg eine Chance auf den Klassenerhalt gehabt hätte und dies auch nur, weil die Frankfurter zuvor mit einem Punktabzug des DFB bestraft worden waren. Obwohl man zwischenzeitlich hatte ausgleichen können, verlor Ulm mit 1:2 durch einen von Horst Heldt geschossenen Elfmeter in der 90. Minute. Mit 35 Zählern nach 34 Spieltagen musste der SSV Ulm 1846 als Tabellensechzehnter absteigen.
Rund 15.000 Dauerkarten verkaufte der SSV 1846 in der Bundesligasaison an seine Fans, welche für einen Zuschauerschnitt von 21.500 Besuchern im zur Bundesligazeit mit Hilfe von mobilen Zusatztribünen auf 23.500 Plätze ausgebauten Donaustadion sorgten.
Da die Ulmer Mannschaft in der folgenden Saison 2000/01 auch den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga verpasste und die Lizenz für die Regionalliga verweigert wurde, folgte 2001 der Absturz in die Viertklassigkeit. Da wegen der Insolvenz des Vereins die erste Mannschaft gemäß den Statuten des Verbandes als automatischer Absteiger der Oberliga festgestanden hätte, trat nur die zweite Mannschaft – die fortan als 1. Mannschaft fungierte – in der Verbandsliga Württemberg an.
Konsolidierung und erneute Insolvenz
Spielzeit | Liga | Platz | |
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2000/01 | 2. Bundesliga | 16. | |
2001/02 | Verbandsliga Württemberg | 2. | |
2002/03 | Oberliga Baden-Württemberg | 2. | |
2003/04 | Oberliga Baden-Württemberg | 6. | |
2004/05 | Oberliga Baden-Württemberg | 2. | |
2005/06 | Oberliga Baden-Württemberg | 3. | |
2006/07 | Oberliga Baden-Württemberg | 2. | |
2007/08 | Oberliga Baden-Württemberg | 2. | |
2008/09 | Regionalliga Süd | 7. | |
2009/10 | Regionalliga Süd | 6. | |
2010/11 | Regionalliga Süd | 17. |
Der SSV Ulm 1846 wurde in der folgenden Saison als Fünftligist der niederklassigste Verein, der je im DFB-Pokal – noch dazu gegen einen Erstligisten – ein Spiel gewinnen konnte. Nach dem Zwangsabstieg in die Verbandsliga Württemberg 2001 war man als Absteiger aus der 2. Bundesliga trotzdem im DFB-Pokal spielberechtigt. Mit einem 2:1-Sieg gegen den Bundesligisten 1. FC Nürnberg[2] am 26. August 2001 schaffte der Verein die Sensation und den Einzug in die 2. Pokalrunde, in der man jedoch gegen den damaligen Zweitligisten 1. FC Union Berlin mit 0:3 ausschied.
Nach dem Absturz in die Verbandsliga Württemberg gelang der Mannschaft um Harry Brobeil der direkte Wiederaufstieg in die Oberliga Baden-Württemberg. Die junge Mannschaft wurde souverän Tabellenzweiter, auch dank der erfahrenen Dragan Trkulja und Janusz Góra, die vom jungen 21-fachen Saisontorschützen Ünal Demirkiran unterstützt wurden. Im direkten Vergleich mit dem badischen Verbandsligisten SV Linx gelang den Ulmern schließlich über das Relegationsspiel der Aufstieg in die Oberliga Baden-Württemberg.
Nach dem sofortigen Wiederaufstieg in die Oberliga wurde der Aufstieg in die drittklassige Regionalliga Süd jedes Jahr knapp verpasst. 2008 schaffte man als zweite von vier Mannschaften den Aufstieg in die neugestaltete, nur noch viertklassige dreigleisige Regionalliga. Bereits drei Spieltage vor Ende der Saison qualifizierten sich die Ulmer als erste Mannschaft der Oberliga Baden-Württemberg für die neugegliederte Regionalliga Süd; sie belegten am Ende Rang 2 hinter dem SC Freiburg II.
2006 und 2007 erreichte der SSV Ulm 1846 auch zweimal in Folge das Endspiel um den württembergischen Verbandspokal, dessen Sieger sich automatisch für die 1. Runde des DFB-Pokals qualifiziert. In der Saison 2005/06 verlor die Mannschaft gegen den höherklassigen Regionalligisten Stuttgarter Kickers mit 6:7 im Elfmeterschießen und in der darauffolgenden Saison 2006/07 gegen den Oberliga-Mitkonkurrenten 1. FC Normannia Gmünd mit 1:2.
Am 3. Juni 2008 wurde Trainer Paul Sauter trotz des Aufstiegs in die Regionalliga entlassen. Grund dafür waren unterschiedliche Erwartungen bezüglich der angestrebten Tabellenziele in der neuen Saison 2008/09. Nachfolger wurde Markus Gisdol, der bis November 2007 den ehemaligen Oberligakonkurrenten SG Sonnenhof Großaspach trainiert hatte.
Am 12. Juni 2008 wurde die Geschäftsstelle von der Staatsanwaltschaft gemeinsam mit Beamten des Hauptzollamtes und der Steuerfahndung durchsucht. Grund war der Verdacht des Betrugs, des Vorenthaltens von Arbeitsentgelt und der Steuerhinterziehung. Auch bestand der Verdacht, dass Fußballspieler in den zurückliegenden Jahren arbeitslos bzw. als nur geringfügig beschäftigt gemeldet waren, obwohl sie einer Vollzeitbeschäftigung als Fußballspieler nachgingen. Die Ermittlungen richteten sich gegen ehemalige Funktionäre und Mitarbeiter sowie Spieler des Vereins.[3] Stand Dezember 2010 wurden von den 32 Einzelverfahren 16 eingestellt. Zehn Verfahren sind noch nicht abgeschlossen. Gegen zwei ehemalige Spieler wurde Anklage erhoben und gegen vier Spieler wurden Strafbefehle erlassen.[4]
In der Regionalliga-Saison 2008/09 gelang dem SSV 1846 am 8. Spieltag als einzig ungeschlagenem Team erstmals der Sprung an die Tabellenspitze, die allerdings am 9. Spieltag mit einer Niederlage gegen den SC Pfullendorf wieder abgegeben werden musste. In den restlichen Partien der Hinrunde gelang den Ulmern nur ein Sieg, bei sechs Unentschieden und einer Niederlage, so dass am Ende der Halbserie der 7. Tabellenplatz erreicht wurde. In der Rückrunde erkämpfte sich die Mannschaft 26 Zähler, einer weniger als in der Hinrunde, so dass am Ende der Serie der 7. Rang erreicht wurde. Während der Saison trennte sich die Fußballabteilung des SSV Ulm im März 2009 vom Sportverein und gründete einen eigenen Fußballverein, den SSV Ulm 1846 Fußball. Nach nur einer Saison gab Markus Gisdol bekannt, in der folgenden Spielzeit die zweite Mannschaft der TSG 1899 Hoffenheim in der Oberliga Baden-Württemberg zu übernehmen. Neuer Trainer wurde Manfred Paula, der zuvor den Bayernligisten TSV Aindling trainiert hatte. Dieser gab sein Amt aufgrund des ausbleibenden Erfolgs jedoch bereits nach acht Spieltagen wieder auf und wurde durch Ralf Becker ersetzt, der seinen ersten Cheftrainerposten antrat.
Vier Spiele des SSV 1846 in der Endphase der Regionalligasaison 2008/09 stehen unter Manipulationsverdacht.[5] Am 27. November 2009 sprach der Verein im Zusammenhang mit dem Wettskandal den kroatischen Spielern Davor Kraljevic, Marijo Marinovic und Dinko Radojevic die Kündigung aus.[6]
Der SSV Ulm 1846 setzte aufgrund der angespannten finanziellen Situation, die den neugegründeten Klub begleitete, im Sommer 2010 auf eine Verjüngung der Mannschaft. Da sich die Zuschauerzahlen nicht wie erwünscht entwickelten und aus der Region kein Partner für eine größere Unterstützung gewonnen wurde, musste der Verein Ende November des Jahres Insolvenz anmelden.[7] Kurz darauf gab Trainer Becker seinen Rücktritt bekannt und vereinbarte mit dem Insolvenzverwalter eine Auflösung des Trainervertrages zum Jahresende.[8] Daraufhin übernahm der bisherige Assistenztrainer Janusz Góra das Amt.
Zum Jahresbeginn 2011 wurde vor dem Amtsgericht Ulm das Insolvenzverfahren gegen den Verein eröffnet. Damit stand der SSV Ulm 1846 vorzeitig als Absteiger aus der Regionalliga Süd fest.
Neuaufbau und dritte Insolvenz
Spielzeit | Liga | Platz | |
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2011/12 | Oberliga Baden-Württemberg | 1. | |
2012/13 | Regionalliga Südwest | 10. | |
2013/14 | Regionalliga Südwest | 15. |
Am 16. Juni 2011 stimmten die Gläubiger einstimmig für den Insolvenzplan.[9] Es wurde bei Gesamtforderungen von über einer Million Euro ein symbolischer Gesamtbetrag von 1.846 Euro ausbezahlt, was einer Auszahlungsquote von 0,16 % entspricht. Somit war der weitere Weg für den Verein geebnet, schuldenfrei in die Saison 2011/12 zu starten. Auf der Mitgliederversammlung vom 28. Juni 2011 wurde schließlich der zuvor bereits von Insolvenzverwalter Martin Hörmann als Generalbevollmächtigter eingesetzte Paul Sauter ohne Gegenstimmen zum Präsidenten gewählt. Sauter war früher Spieler und bereits drei Mal Trainer des Vereins gewesen.[10] Er informierte die Mitglieder über die erneuerten Strukturen, wie beispielsweise der Abschaffung des Aufsichtsrats, und rief für die Zukunft einen „radikalen Sparkurs“ aus. Zusätzlich zu seinem Amt als Präsident wurde Sauter auch zum nunmehr vierten Mal Trainer der Mannschaft für die Saison 2011/12.[11]
Am 2. Februar 2012 gaben Paul Sauter als Präsident des SSV Ulm 1846 Fußball und Wilhelm Götz als Präsident des SSV Ulm 1846 auf einer Pressekonferenz in Ulm bekannt, eine Lösung für den zuvor rund einjährigen Streit um das Logo der Fußballer gefunden zu haben. Dieser Streit war im Zuge der Insolvenz des SSV Ulm 1846 Fußball entstanden, nachdem einige Mitglieder und Abteilungsleiter des Sportvereins bezüglich des Logos eine deutliche Abgrenzung zwischen dem SSV Ulm 1846 und dem SSV Ulm 1846 Fußball gefordert hatten. Ein Kompromiss wurde erzielt, indem man sich darauf einigte, für die Fußballer den Schriftzug „FUSSBALL“ im Logo zu integrieren und somit nur eine winzige Änderung vorzunehmen.[12]
In die Oberliga-Saison 2011/12 startete der SSV Ulm 1846 mit kleinem Budget und großer Unsicherheit, schließlich war eine neue Mannschaft aufgebaut worden – alles unter der Prämisse des radikalen Sparkurses nach der zweiten Insolvenz. Der Verein verlor nur drei Partien in der Saison. Als einzige aller 17 Oberliga-Mannschaften blieben die „Spatzen“, die am 29. Spieltag nach dem 3:1-Heimsieg gegen die SpVgg Neckarelz erstmals die Tabellenführung übernahmen, im eigenen Stadion ungeschlagen, so dass am Ende der Saison der erste Platz im baden-württembergischen Oberhaus mit neun Punkten Vorsprung vor dem starken Aufsteiger VfR Mannheim feststand. Nach der Oberliga-Meisterschaft trat Präsident Sauter von seinem Posten als Cheftrainer zurück und übergab diesen an seinen bisherigen Co-Trainer Stephan Baierl.
Nach einem gelungenen Start in die Saison 2012/13 und einem Platz in der Spitzengruppe der Regionalliga rutschte die Mannschaft im Oktober und November 2012 auf Platz 10 ab, mit lediglich zwei Punkten aus sechs Spielen. Daraufhin wurde Trainer Baierl freigestellt, und sein Vorgänger Sauter übernahm wieder den Posten als Cheftrainer.[13]
Hauptsächlich wegen hoher Spielergehälter beliefen sich im Mai 2014 die Finanzverbindlichkeiten auf 420.000 Euro, und der Verein meldete zum dritten Mal Insolvenz an.[14] Der Club spielte die Saison in der Regionalliga außer Konkurrenz zu Ende und sicherte sich dadurch die Teilnahme an der folgenden Oberliga-Saison 2014/15.
Erneuter Neuanfang in der Oberliga und Etablierung in der Regionalliga Südwest
Spielzeit | Liga | Platz | |
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2014/15 | Oberliga Baden-Württemberg | 5. | |
2015/16 | Oberliga Baden-Württemberg | 1. | |
2016/17 | Regionalliga Südwest | 9. | |
2017/18 | Regionalliga Südwest | 9. | |
2018/19 | Regionalliga Südwest | 6. | |
2019/20 | Regionalliga Südwest | 7. | |
2020/21 | Regionalliga Südwest | 4. | |
2021/22 | Regionalliga Südwest | 2. | |
2022/23 | Regionalliga Südwest | 1. | |
2023/24 | 3. Liga | / |
Da die zweite Mannschaft des 1. FC Heidenheim zur Saison 2014/15 abgemeldet wurde, profitierte der SSV Ulm 1846 von zahlreichen Neuzugängen. Spätere Leistungsträger wie Bastian Heidecker und Burak Çoban schlossen sich dem Verein an. Einem durchwachsenen Saisonbeginn folgte eine solide restliche Spielzeit, die der SSV im vorderen Mittelfeld abschloss.
Die Mannschaft wurde in der Spielzeit 2015/16 weiter verstärkt; so kamen etwa Alper Bagceci vom Zweitligisten 1. FC Heidenheim oder Florian Krebs aus der 3. Liga (Hallescher FC). Schnell zeichnete sich ein Zweikampf mit dem FC Nöttingen ab, den der SSV für sich entschied: Man eroberte am 29. Spieltag die Tabellenführung, gab sie bis zum Ende der Saison nicht mehr ab und wurde zum achten Mal Oberligameister. Der SSV Ulm 1846 stellte mit David Braig (26 Tore) auch den erfolgreichsten Torschützen.
Es folgte eine ausgeglichene Regionalliga-Saison; 14 Siegen standen 13 Niederlagen und neun Unentschieden gegenüber. Trotz sechs Absteigern aus der Regionalliga stand vier Spieltage vor Saisonschluss vorzeitig der Klassenerhalt fest. In die folgende Saison 2017/18 startete man mit drei Niederlagen, was zur Folge hatte, dass Trainer Stephan Baierl am 15. August 2017 zurücktrat. Anschließend wurde das Team vom bisherigen Co-Trainer Tobias Flitsch, der die A-Lizenz besitzt, und dem zuvor als U19-Trainer eingesetzten Sven Ackermann betreut.[15] Trotz des Trainerwechsels dauerte es bis zum 10. Spieltag bis zum ersten Saisonsieg. Durch zwischenzeitlich elf Spiele ohne Niederlage arbeitete man sich ins Tabellenmittelfeld vor. Nach vier Niederlagen aus den letzten fünf Spielen im Kalenderjahr 2017 stand der SSV Ulm 1846 zur Winterpause auf dem elften Tabellenplatz, drei Punkte vor dem ersten möglichen Abstiegsplatz in die Oberliga. Die Rückrunde konnten die Spatzen ähnlich erfolgreich gestalten und so konnte man im Nachholspiel am 17. April 2018 gegen den TSV Steinbach frühzeitig den sicheren Klassenerhalt feiern. Im letzten Saisonspiel gegen den SV Waldhof Mannheim verabschiedete sich mit Holger Betz „Deutschlands treuester Fußballprofi“[16] aus seiner aktiven Zeit als Fußballer. Betz, der seit 1993 für den SSV aufgelaufen war, übernahm zur Saison 2018/19 den Posten als Torwarttrainer.
Zur Saison 2018/19 wurde mit Holger Bachthaler ein ehemaliger Spieler des SSV als neuer Cheftrainer vorgestellt. Bachthaler war zuvor U19-Trainer bei FC Red Bull Salzburg. Unter diesem konnte unter anderem der Gewinn des WFV-Pokals aus der Saison 2017/18 in den folgenden Saisons 2018/19, 2019/20 sowie 2020/21 wiederholt werden. Zum Ende der Spielzeit 2020/21 wurde der Vertrag mit Bachthaler aufgelöst. Auf ihn folgte Thomas Wörle, der zuvor die Frauenmannschaft des FC Bayern München in der Bundesliga trainiert hatte. In der Saison 2021/22 verpasste man als Tabellenzweiter drei Punkte hinter der SV Elversberg knapp den Aufstieg in die 3. Liga. Im WFV-Pokal erreichte man das Finale, welches im Elfmeterschießen gegen den Oberligisten Stuttgarter Kickers verloren wurde.
Zur Saison 2022/23 verließen diverse Leistungsträger die Mannschaft, unter anderem wechselte Jannik Rochelt zur SV Elversberg in die 3. Liga sowie Adrian Beck zu Zweitligist 1. FC Heidenheim. Durch Verstärkungen wie Lucas Röser oder Andreas Ludwig konnte an die erfolgreiche Vorsaison angeknüpft werden. Mit Ausnahme des zweiten Spieltages hatte der SSV durchgängig die Tabellenführung inne und sicherte sich beim 5:0-Heimsieg gegen die SG Barockstadt Fulda-Lehnerz, vor der Rekordkulisse von 10.282 Zuschauern, am vorletzten Spieltag den Aufstieg in die 3. Liga.[17] Im WFV-Pokal scheiterte man im Achtelfinale mit 5:6 n. E. an der Sport-Union Neckarsulm.[18]
Zurück im Profifußball
Nach über 22 Jahren im Amateurfußball feierte man am 1. Spieltag mit dem Heimspiel gegen den 1. FC Saarbrücken die Rückkehr in den deutschen Profifußball, wo sich die Mannschaft im Anschluss bis zur Winterpause im vorderen Tabellendrittel festsetzte. Am 3. Oktober 2023 war das Donaustadion beim Spiel gegen den TSV 1860 München das erste Mal seit dem Jahr 2000 ausverkauft. 17.000 Zuschauer sahen einen 1:0-Erfolg des SSV Ulm.[19] Da das heimische Donaustadion allerdings über keine Rasenheizung verfügte, musste der Klub ab Ende November für die Heimspiele während der Wintermonate in die beim Lizenzierungsverfahren als Ausweichstadion angegebene Aalener Centus Arena umziehen.[20] Bei der Rückkehr ins heimische Stadion bezwang man am 29. Spieltag den SV Sandhausen mit 2:0 und eroberte überraschend die Tabellenführung nachdem die Mannschaft zuvor sieben Spiele lang ungeschlagen blieb.[21][22]
Namen und Zahlen
Meisterschaftserfolge
- Deutscher Amateurmeister: 1996
- Meister der Fußball-Regionalliga: 1998 (Staffel Süd) und 2023 (Staffel Südwest)
- Meister der Oberliga Baden-Württemberg: 1979, 1982, 1983, 1986, 1993, 1994, 2012, 2016
Pokalerfolge
Ewige Tabellen
Pl. | Verein | Jahr | Sp. | S | U | N | T. | T+/T- | Pkt. |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
51. | SSV Ulm 1846 | 1 | 34 | 9 | 8 | 17 | 36:62 | −26 | 35 |
Pl. | Verein | Jahre | Sp. | S | U | N | T. | T+/T- | Pkt. |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
52. | SSV Ulm 1846 | 8 | 298 | 96 | 77 | 125 | 427:492 | −65 | 365 |
Pl. | Verein | Jahre | Sp. | S | U | N | T. | T+/T- | Pkt. |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
35. | SSV Ulm 1846 | 16 | 512 | 240 | 125 | 147 | 837:615 | +222 | 845 |
Pl. | Verein | Jahre | Sp. | S | U | N | T. | T+/T- | Pkt. |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
3. | SSV Ulm 1846 | 19 | 652 | 361 | 161 | 130 | 1289:709 | +580 | 1244 |
Personal
Kader der Saison 2023/24
Stand: 1. Februar 2024[23]
Nr. | Nat. | Name | Geburtstag | Beim SSV 1846 seit | Vertrag bis | letzter Verein |
---|---|---|---|---|---|---|
Tor | ||||||
1 | Lorenz Otto | 24. Januar 2001 | 2022 | 2024 | 1. FC Kaiserslautern | |
12 | Marvin Seybold | 26. November 2001 | 2020 | 2024 | 1. FC Heidenheim [Jugend] | |
39 | Christian Ortag | 14. Januar 1995 | 2018 | 2025 | Stuttgarter Kickers | |
Abwehr | ||||||
4 | Tom Gaal | 3. März 2001 | 2023 | 2025 | Borussia Mönchengladbach II | |
5 | Johannes Reichert | 2. Juli 1991 | 2016 | 2026 | 1. FC Kaiserslautern II | |
6 | Thomas Geyer | 6. März 1991 | 2019 | 2024 | VfR Aalen | |
7 | Bastian Allgeier | 18. Februar 2002 | 2021 | 2025 | Karlsruher SC II | |
18 | Lennart Stoll | 3. Mai 1996 | 2018 | 2024 | Preußen Münster | |
25 | Lamar Yarbrough | 7. April 1996 | 2022 | 2024 | SG Sonnenhof Großaspach | |
28 | Sascha Risch | 13. April 2000 | 2023 | 2025 | SV Meppen | |
32 | Philipp Strompf | 23. April 1998 | 2024 | 2025 | Västerås SK | |
35 | Julian Kudala | 18. Januar 2002 | 2023 | 2026 | VfB Stuttgart II | |
Mittelfeld | ||||||
8 | Lukas Ahrend | 21. Februar 2000 | 2022 | 2024 | SpVgg Greuther Fürth II | |
10 | Andreas Ludwig | 11. September 1990 | 2022 | 2025 | TSG 1899 Hoffenheim II | |
11 | Dennis Chessa | 19. Oktober 1992 | 2022 | 2025 | TSV Steinbach Haiger | |
19 | Moritz Hannemann | 9. April 1998 | 2022 | 2024 | SV Heimstetten | |
21 | Nicolas Jann | 21. März 1992 | 2018 | 2024 | FV Illertissen | |
22 | Léonardo Scienza | 13. September 1998 | 2023 | 2025 | 1. FC Magdeburg | |
23 | Max Brandt | 2. Juni 2001 | 2023 | 2025 | FC Teutonia 05 Ottensen | |
26 | Philipp Maier | 14. Juni 1994 | 2021 | 2025 | 1. FC Schweinfurt 05 | |
40 | Jonathan KratzU19 | 27. September 2005 | 1. FC Heidenheim [Jugend] | |||
Angriff | ||||||
9 | Lucas Röser | 28. Dezember 1993 | 2022 | 2024 | 1. FC Kaiserslautern | |
24 | Thomas Kastanaras | 9. Januar 2003 | 2024 | 2024 | VfB Stuttgart | |
33 | Felix Higl | 8. Januar 1997 | 2023 | 2026 | VfL Osnabrück | |
43 | Romario Rösch | 1. Juli 1999 | 2022 | 2024 | 1. FSV Mainz 05 II |
Transfers der Saison 2023/24
Stand: 1. Februar 2024
Zugänge | Abgänge |
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Sommer 2023 | |
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nach Saisonbeginn | |
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Winter 2023/24 | |
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Trainer
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Bekannte ehemalige Spieler
Die folgende Auflistung enthält ehemalige Leistungsträger und Rekordhalter des Vereins sowie Spieler, die ihre Karriere beim Ulmer FV, SSV Ulm, bei der TSG Ulm 1846 oder beim SSV Ulm 1846 begannen und später bedeutende Erfolge feierten. Die Spieler sind chronologisch nach der Vereinszugehörigkeit sortiert.
Spieler | Nationalität | Zeit | besondere Leistungen |
---|---|---|---|
Walter Vollweiler | 1924–1933 | der Stürmer spielte beim Ulmer FV 1894 und erzielte als 17-Jähriger im Jahr des Aufstiegs in die höchste Spielklasse 75 Tore; wurde aufgrund seiner jüdischen Abstammung 1933 aus dem Verein ausgeschlossen | |
Alfred Picard | 1930–1940 | Fußballnationalspieler des 1. SSV Ulm | |
Erwin Schädler | 1934–1949 1948–1949 | Fußballnationalspieler des Ulmer FV 1894 | |
Hans Eberle | 1946–1953 | TSG Ulm 1846; Fußballspieler, Olympiateilnehmer 1952 | |
Anton „Toni“ Turek | 1947–1950 | Torwart der TSG Ulm 1846; Nationalspieler, Weltmeister 1954 | |
Wolfgang Fahrian | 1960–1963 | Torwart der TSG Ulm 1846; Nationalspieler, 10 Länderspiele, WM-Torwart 1962 | |
Dieter Hoeneß | 1967–1973 | TSG Ulm 1846; Nationalspieler, Vizeweltmeister 1986 | |
Uli Hoeneß | 1967–1970 | TSG Ulm 1846; Nationalspieler, Weltmeister 1974 | |
Walter Kubanczyk | 1970–1985 | Fußball-Amateurnationalspieler | |
Samuel Okwaraji | 1987–1988 | Olympiateilnehmer 1988 | |
Sascha Rösler | 1992–2001 | ||
Dragan Trkulja | 1992–2002 | Regionalliga-Torschützenkönig 1996 | |
Janusz Góra | 1997–2002 2003–2007 | 11 A-Länderspiele für Polen; später Co-Trainer, Interimstrainer sowie Cheftrainer der Zweiten Mannschaft | |
Thomas Tuchel | 1994–1998 | späterer Bundesliga-Trainer von Mainz 05 und Borussia Dortmund, ehemaliger Trainer des FC Chelsea und seit März 2023 Trainer des FC Bayern München | |
Joe Zinnbauer | 1994 | 2014–2015 Trainer des Hamburger SV in der 1. Bundesliga | |
Hans van de Haar | 1999–2001 | bester Bundesligatorschütze des Vereins | |
Mario Gómez | 2000–2001 | spielte in der Jugend für den SSV Ulm 1846 und wechselte mit 16 Jahren zum VfB Stuttgart, bei dem er Fußballnationalspieler und Deutscher Meister wurde | |
Loris Karius | 2001–2005 | spielte in der Jugend des SSV Ulm 1846 und wechselte 2005 mit zwölf Jahren zum VfB Stuttgart; 2016–2020 Torhüter beim FC Liverpool, seit 2020 beim 1. FC Union Berlin | |
Sebastian Griesbeck | 2010–2013 | kam mit 20 Jahren zum SSV Ulm 1846 II; überzeugte durch Trainingsleistungen und Kurzeinsätze und erhielt einen Vertrag für die 1. Mannschaft; wechselte 2013 zum 1. FC Heidenheim, mit dem ihm der Aufstieg in die Zweite Liga gelang | |
Sandro Sirigu | 2005–2009 | Aus der Jugend des SSV, kam über den SC Freiburg II, den 1. FC Heidenheim zum späteren Bundesligaaufsteiger SV Darmstadt 98 |
Platzierungen des SSV Ulm 1846
Saison | Liga | Platz | Tore | Punkte | Pokal |
---|---|---|---|---|---|
1970/71 | 1. Amateurliga Nordwürttemberg | 3/16 | 65:28 | 45-15 | |
1971/72 | 1. Amateurliga Nordwürttemberg | 1/16 | 73:20 | 48-12 | |
1972/73 | 1. Amateurliga Nordwürttemberg | 1/16 | 45:17 | 44-16 | |
1973/74 | 1. Amateurliga Nordwürttemberg | 2/17 | 65:18 | 49-15 | |
1974/75 | 1. Amateurliga Nordwürttemberg | 4/16 | 52:29 | 38-22 | |
1975/76 | 1. Amateurliga Nordwürttemberg | 5/16 | 47:35 | 36-28 | Finalist WFV-Pokal |
1976/77 | 1. Amateurliga Nordwürttemberg | 1/16 | 56:24 | 47-13 | DFB-Pokal 1. Runde |
1977/78 | 1. Amateurliga Nordwürttemberg | 1/16 | 60:21 | 47-13 | |
1978/79 | Oberliga Baden-Württemberg | 1/20 | 71:37 | 51-25 | DFB-Pokal Achtelfinale |
1979/80 | 2. Bundesliga Süd | 16/21 | 51:57 | 36-44 | |
1980/81 | 2. Bundesliga Süd | 5/201 | 59:39 | 47-29 | DFB-Pokal, 3. Runde |
1981/82 | Oberliga Baden-Württemberg | 1/182 | 63:23 | 49-19 | DFB-Pokal Viertelfinale, Sieger WFV-Pokal |
1982/83 | Oberliga Baden-Württemberg | 1/19 | 87:36 | 53-19 | DFB-Pokal 1. Runde, Sieger WFV-Pokal |
1983/84 | 2. Bundesliga | 13/20 | 58:68 | 32-44 | DFB-Pokal 1. Runde |
1984/85 | 2. Bundesliga | 20/20 | 48:81 | 22-54 | DFB-Pokal 1. Runde |
1985/86 | Oberliga Baden-Württemberg | 1/19 | 81:41 | 49-23 | DFB-Pokal Achtelfinale |
1986/87 | 2. Bundesliga | 13/20 | 55:63 | 35-41 | |
1987/88 | 2. Bundesliga | 19/20 | 51:75 | 29-47 | DFB-Pokal 2. Runde |
1988/89 | Oberliga Baden-Württemberg | 7/18 | 65:52 | 36-32 | DFB-Pokal 1. Runde |
1989/90 | Oberliga Baden-Württemberg | 13/18 | 58:55 | 31-37 | |
1990/91 | Oberliga Baden-Württemberg | 7/18 | 40:33 | 39-29 | |
1991/92 | Oberliga Baden-Württemberg | 2/18 | 55:34 | 46-22 | Sieger WFV-Pokal |
1992/93 | Oberliga Baden-Württemberg | 1/182 | 67:30 | 45-23 | DFB-Pokal 3. Runde |
1993/94 | Oberliga Baden-Württemberg | 1/182 | 68:36 | 46-22 | Sieger WFV-Pokal |
1994/95 | Regionalliga Süd | 4/18 | 69:45 | 45-23 | DFB-Pokal 2. Runde, Sieger WFV-Pokal |
1995/96 | Regionalliga Süd | 3/18 | 56:40 | 60 | DFB-Pokal 1. Runde, Deutscher Amateurmeister |
1996/97 | Regionalliga Süd | 6/18 | 71:50 | 54 | DFB-Pokal 1. Runde, Sieger WFV-Pokal |
1997/98 | Regionalliga Süd | 1/18 | 63:36 | 60 | DFB-Pokal Achtelfinale |
1998/99 | 2. Bundesliga | 3/18 | 63:51 | 58 | DFB-Pokal 1. Runde |
1999/2000 | Bundesliga | 16/18 | 36:62 | 35 | DFB-Pokal Achtelfinale |
2000/01 | 2. Bundesliga | 16/183 | 42:58 | 34 | DFB-Pokal Achtelfinale |
2001/02 | Verbandsliga Württemberg | 2/17 | 65:23 | 71 | DFB-Pokal 2. Runde |
2002/03 | Oberliga Baden-Württemberg | 2/18 | 72:24 | 69 | 3. Runde WFV-Pokal |
2003/04 | Oberliga Baden-Württemberg | 6/19 | 60:55 | 55 | 3. Runde WFV-Pokal |
2004/05 | Oberliga Baden-Württemberg | 2/18 | 70:45 | 72 | Viertelfinale WFV-Pokal |
2005/06 | Oberliga Baden-Württemberg | 3/18 | 89:32 | 75 | Finalist WFV-Pokal |
2006/07 | Oberliga Baden-Württemberg | 2/18 | 84:29 | 76 | Finalist WFV-Pokal |
2007/08 | Oberliga Baden-Württemberg | 2/18 | 61:25 | 71 | 3. Runde WFV-Pokal |
2008/09 | Regionalliga Süd | 7/18 | 55:35 | 53 | 2. Runde WFV-Pokal |
2009/10 | Regionalliga Süd | 6/18 | 52:45 | 51 | Achtelfinale WFV-Pokal |
2010/11 | Regionalliga Süd | 17/184 | 0:0 | 0 | 3. Runde WFV-Pokal |
2011/12 | Oberliga Baden-Württemberg | 1/18 | 60:27 | 71 | 3. Runde WFV-Pokal |
2012/13 | Regionalliga Südwest | 10/19 | 46:46 | 51 | Halbfinale WFV-Pokal |
2013/14 | Regionalliga Südwest | 15/18 | 39:56 | 32 | Halbfinale WFV-Pokal |
2014/15 | Oberliga Baden-Württemberg | 5/18 | 61:43 | 56 | Viertelfinale WFV-Pokal |
2015/16 | Oberliga Baden-Württemberg | 1/18 | 78:32 | 75 | Viertelfinale WFV-Pokal |
2016/17 | Regionalliga Südwest | 9/19 | 48:46 | 51 | Achtelfinale WFV-Pokal |
2017/18 | Regionalliga Südwest | 9/19 | 56:54 | 48 | Sieger WFV-Pokal |
2018/19 | Regionalliga Südwest | 6/18 | 50:43 | 57 | DFB-Pokal 2. Runde, Sieger WFV-Pokal |
2019/20 | Regionalliga Südwest | 7/18 | 38:24 | 35 | DFB-Pokal 1. Runde, Sieger WFV-Pokal |
2020/21 | Regionalliga Südwest | 4/22 | 75:40 | 79 | DFB-Pokal 2. Runde, Sieger WFV-Pokal |
2021/22 | Regionalliga Südwest | 2/19 | 60:30 | 77 | DFB-Pokal 1. Runde, Finalist WFV-Pokal |
2022/23 | Regionalliga Südwest | 1/18 | 59:25 | 72 | Achtelfinale WFV-Pokal |
1Qualifikation für eingleisige 2. Bundesliga verpasst |
Herausragende Punktspielergebnisse
die höchsten Siege
- 13:0 gegen SGV Freiberg am 13. August 2005, Oberliga Baden-Württemberg (H)
- 9:0 gegen TSG 1899 Hoffenheim II am 28. April 2006, Oberliga Baden-Württemberg (H)
- 7:0 gegen SV Kickers Pforzheim am 6. April 2015, Oberliga Baden-Württemberg (H)
- 7:0 gegen BV 08 Lüttringhausen am 11. Februar 1984, Zweite Liga (H)
- 7:1 gegen FC 08 Villingen am 7. Dezember 2002, Oberliga Baden-Württemberg (H)
die höchsten Niederlagen
- 0:8 gegen die Stuttgarter Kickers am 14. November 1987, Zweite Liga (H)
- 1:9 gegen Bayer 04 Leverkusen am 18. März 2000, Bundesliga (H)
Zweite Fußballmannschaft
2004 gründeten die Spatzen-Fußballer wieder eine offizielle zweite Mannschaft neben ihrer „Ersten“, die schon damals in der Oberliga Baden-Württemberg antrat. Aufgrund der Neugründung musste man in der niedrigsten Klasse im württembergischen Fußball-Bezirk Donau/Iller, der Kreisliga B, starten. Nach drei Aufstiegen in Folge spielte der SSV Ulm 1846 II in der Saison 2007/08 in der württembergischen Landesliga, Staffel 2, wo man nach einem 4. Platz in der ersten Saison 2008/09 einen 11. Platz erreichte und lange um den Klassenerhalt kämpfen musste. 2011 stieg die Mannschaft jedoch aus der württembergischen Landesliga, Staffel 2, in die Bezirksliga Donau/Iller ab. Am Ende der Saison 2012/13 schaffte der SSV Ulm 1846 II freilich wieder die Rückkehr in die Landesliga, Staffel 2, innerhalb des Württembergischen Fußballverbands (WFV). Mit 96:28 Toren und 73 Punkten wurden die „kleinen Spatzen“ Titelträger der Bezirksliga Donau/Iller vor dem punktgleichen Tabellenzweiten und Stadtnachbarn SV Grimmelfingen, der es auf ein Torverhältnis von 89:40 brachte. 2014 musste man aus der Landes- in die Bezirksliga absteigen.
Zur Saison 2017/18 wurde die zweite Mannschaft vom aktiven Spielbetrieb abgemeldet.
SSV Ulm 1846 Fußball GmbH & Co. KGaA
Nach einem Beschluss der Mitgliederversammlung am 27. Januar 2020 wurde die Lizenzspielermannschaft des SSV Ulm 1846 Fußball rückwirkend zum 1. Juli 2019 aus dem Verein in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) ausgegliedert. Zur SSV Ulm 1846 Fußball GmbH & Co KGaA gehören neben der Profimannschaft auch die wirtschaftlichen Geschäftsbereiche wie Sponsoring und Merchandising. Diese Ausgliederung soll die Gemeinnützigkeit des Vereins sichern und mögliche Investoren animieren, Anteile der KGaA zu investieren.[24][25][26]
Die Komplementärin, die zur Geschäftsführung berechtigt und verpflichtet ist, ist die SSV Ulm 1846 Fußball Geschäftsführungs GmbH. Ihre Anteile werden unabhängig von der KGaA-Kapitalverteilung stets vollständig vom e. V. gehalten, wodurch dieser die Kontrolle über das operative Geschäft behält und die 50+1-Regel gewahrt bleibt.[27]
Fanszene
Seit Ende der 1990er Jahre gibt es eine offizielle Fanfreundschaft der Spatzen-Anhänger mit Fans von Rot-Weiß Oberhausen. Freundliche Kontakte werden auch mit Fans des VfR Aalen gepflegt. Ebenfalls freundschaftliche Kontakte bestehen auch außerhalb sportartenübergreifend, so ist die Ulmer Fanszene mit der Jokeria Kaufbeuren, der Fanszene des Eishockeyvereins ESV Kaufbeuren, befreundet. Der größte Ulmer Rivale ist der SSV Reutlingen, doch auch Anhänger des 1. FC Heidenheim 1846 und des VfB Stuttgart sind in Ulm äußerst ungern gesehen. Ebenfalls als brisant ist das Verhältnis zur Fanszene der Stuttgarter Kickers und, aufgrund der Fanfreundschaft zu Oberhausen, des MSV Duisburg, aber auch zu dessen Rivalen, Rot-Weiss Essen, zu bezeichnen. In der Vergangenheit gab es teils schwerste Ausschreitungen zwischen Fans des SSV Ulm und Unterstützern des SSV Reutlingen.[28]
In der Fanszene gibt es teilweise rechtsextreme Tendenzen und rechte Hooligans. Im Mai 2019 griffen mehrere Rechtsextreme eine Romafamile an. Vier der Täter konnten der Fanszene des SSV Ulm zugeordnet werden. Trotz Prozess erhielten die Täter vorerst kein Stadionverbot, weswegen die Vereinsführung vom Zentralrat Deutscher Sinti und Roma stark kritisiert wurde.[29]
„Dieses menschenverachtende Verbrechen bei der Vereinsführung zu ignorieren macht uns ganz einfach fassungslos. Man stelle sich vor, der gleiche Vorfall hätte sich gegenüber der jüdischen Minderheit ereignet, dann wäre ein anderes Verhalten zu Tage getreten von der Vereinsführung. Holocaust heißt eindeutig auch Vernichtung einer halben Million Sinti und Roma im NS-besetzten Europa. Und die Verantwortung einer Vereinsführung muss hier die gleiche sein.“
Zudem existieren Gruppenfotos von Fangruppierungen, auf denen unter anderem der Hitlergruß gezeigt wird.[29]
Stadion
Das Donaustadion hat ein Fassungsvermögen von 19.500 Zuschauern und ist im Besitz der Stadt Ulm. Der Fanblock des SSV Ulm 1846 befand sich bis zur Spielzeit 2000/01 auf den unüberdachten Stehplatzrängen des D-Blocks rechts neben der Haupttribüne in der Ecke zur Südkurve, welche ans vereinseigene Schwimmbad angrenzt. Mit dem Start in die Verbandsligasaison 2001/02 wurde dieser traditionelle Ulmer Fanbereich in die äußerste Ecke der überdachten Gegentribüne (3000 Sitzplätze, das erst 1999 fertiggestellte Bauwerk grenzt an die Gänswiese, auf der Fußball und Hockey trainiert sowie gespielt wird, an) verlagert, um der treuen Fanschar ein besseres Gehör zu verschaffen als auf den Stehplatzrängen, wo die meiste Akustik durch die fehlende Überdachung verloren geht. Doch mit Beginn der Regionalliga-Saison 2008/09 sind die organisierten Fans des SSV 1846 in den D-Block der Südkurve am Schwimmbad auf Höhe der Stadionstraße und somit auf die unüberdachten Stehränge rechts neben der Haupttribüne zurückgekehrt. Sicherheitsvorschriften auf der Gegentribüne wurden hierfür als Grund genannt. Außerdem ist seit dem Frühjahr 2011 die Gegengerade des Donaustadions aus Kostengründen bei Heimspielen des SSV Ulm 1846 geschlossen. Ausnahmen bilden Fußballspiele, bei denen eine große Zuschauerkulisse zu erwarten ist. Zur Saison 2014/15 wurde die Gegentribüne für die Zuschauer wieder geöffnet. Dies wurde auch für die folgenden Spielzeiten so beibehalten.
Aufgrund fehlender Rasenheizung im Donaustadion trägt der SSV Ulm 1846 seine Heimspiele seit der Saison 2023/24 teilweise in der Ostalb Arena in Aalen aus.
Haupttribüne und D-Block | Gegentribüne | E-Block |
Vereinslieder
Im August 1997 veröffentlichte der SSV Ulm 1846 die offizielle Vereinshymne „Forever SSV“ die von der Sängerin Jennifer Engels (vormals Nunes) gesungen wird.[30]
Die „Hymne“ begleitete den SSV Ulm 1846 bis in die 1. Fußball-Bundesliga und wird auch heute noch bei allen wichtigen Spielen und großen sportlichen Ereignissen Live im Stadion gesungen.[31]
Im März 2013 stellte der SSV Ulm 1846 im Rahmen des „Spatzentalks“ der Südwest Presse das Lied Die Spatzen fliegen wieder als weiteres Vereinslied vor.[32]
Literatur
- Markus Ebner, Helmut Schneider: Kämpfen Ulmer kämpfen. Ein Jahr im Fußball-Himmel. MEBV-Verlag, Ulm 2000, ISBN 3-00-006199-1.
- Günter Geyer: Festschrift des SSV Ulm 1846 zum 150-jährigem Jubiläum. Ulm 1996.
- Alexander Guber (Autor), Reinhold Eberhardt: SSV Ulm 1846 – Fußballtradition in Schwarz und Weiß. Verlag Mediagroup le Roux, Erbach 2008.
- Werner Raupp: Toni Turek – „Fußballgott“. Eine Biographie. 1., durchgesehene Auflage. Arete Verlag, Hildesheim 2019, ISBN 978-3-96423-008-9, S. 35–37: 1. SSV Ulm 1928, S. 59–72: TSG Ulm 1846.
Weblinks
Einzelnachweise
- Harmonische Mitgliederversammlung 2023. SSV Ulm, 16. Juni 2023, abgerufen am 18. Juni 2023.
- Gerold Knehr: Ein neues Highlight in der Pokalgeschichte. kicker, 26. August 2001, abgerufen am 8. Februar 2012.
- Durchsuchung bei Verantwortlichen und Spielern des SSV Ulm 1846 e. V. wegen Betrugs, Vorenthaltens von Arbeitsentgelt und Steuerhinterziehung. Staatsanwaltschaft Ulm, 12. Juni 2008, abgerufen am 8. Februar 2012.
- Hans-Uli Mayer: SSV-Fußballer im Abseits. Südwest Presse, 16. Dezember 2010, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 18. Dezember 2010; abgerufen am 8. Februar 2012.
- DFB-Schiedsrichter im Visier der Ermittler. Focus, 21. November 2009, abgerufen am 8. Februar 2012.
- SSV Ulm 1846 entlässt drei Spieler (Memento vom 12. Februar 2013 im Internet Archive)
- SSV 46 stellt Antrag auf Insolvenz. SSV Ulm 1846 Fußball, 25. November 2010, abgerufen am 8. Februar 2012.
- Vertrag mit Ralf Becker wird aufgelöst. SSV Ulm 1846 Fußball, 1. Dezember 2010, abgerufen am 8. Februar 2012.
- Rüdiger Bergmann: SSV Ulm 1846: Insolvenzplan der Spatzen abgesegnet. Südwest Presse, 17. Juni 2011, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 22. Juni 2011; abgerufen am 8. Februar 2012.
- Strahlen nach den Wahlen: Keine Gegenstimmen (Memento vom 11. September 2012 im Internet Archive)
- Rüdiger Bergmann: Spatzen-Präsident Paul Sauter: Doppelrolle nicht auf Dauer. Südwest Presse, 29. Juni 2011, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 2. Juli 2011; abgerufen am 8. Februar 2012.
- Neues Vereinslogo. SSV Ulm 1846 Fußball, 2. Februar 2012, abgerufen am 8. Februar 2012.
- Rüdiger Bergmann, Winfried Vogler: Sauter zieht die Notbremse. In: Südwest Presse, 14. November 2012.
- Rudi Kübler: Insolvenzverwalter für SSV Ulm 1846 Fußball bestellt. In: Südwest Presse, 26. Mai 2014.
- Stephan Baierl tritt als Trainer der Spatzen zurück. In: fupa.net. Abgerufen am 15. August 2017.
- „Ich bin und bleibe Ulmer“ – Das ist der treueste Profi Deutschlands. In: Sportbuzzer. 18. Januar 2018, abgerufen am 17. Mai 2018.
- Carsten Muth: SSV Ulm ist Meister: :Aufstieg perfekt! Spatzen sind nach 5:0-Sieg gegen Fulda am Ziel ihrer Träume, swp.de, 20. Mai 2023
- Sport-Union Neckarsulm: 1.11.22 | Sport-Union Neckarsulm - SSV Ulm 1846 | WFV-Pokal 22/23 | Achtelfinale auf YouTube, 4. November 2022.
- Ulmer Donaustadion ausverkauft. In: Die Falsche 9. Abgerufen am 13. März 2024.
- svulm1846-fussball.de: „GEMEINSAM NACH AALEN“ (abgerufen am 8. Januar 2024)
- Der SSV Ulm 1846 verabschiedet sich ungeschlagen aus Aalen. In: Augsburger Allgemeine. Abgerufen am 13. März 2024.
- SSV Ulm schießt sich gegen Sandhausen auf Platz 1. In: SWR Sport. Abgerufen am 13. März 2024.
- Kader, ssvulm1846-fussball.de
- Südwest Presse Online-Dienste GmbH: SSV Ulm 1846 Fußball: Rekordumsatz, aber nur kleiner Gewinn: Ausgliederung beim SSV Ulm 1846 Fußball ist unumgänglich. 15. Januar 2020, abgerufen am 16. Dezember 2020.
- Südwest Presse Online-Dienste GmbH: Mitgliederversammlung: 95,7 Prozent der Mitglieder des SSV Ulm 1846 Fußball stimmen für Ausgliederung der Profis. 27. Januar 2020, abgerufen am 16. Dezember 2020.
- Der SSV Ulm 1846 rüstet sich für die Zukunft. In: kicker. Abgerufen am 16. Dezember 2020.
- Ausgliederung der Profiabteilung in eine Kapitalgesellschaft, ssvulm1846-fussball.de, 28. Januar 2020, abgerufen am 27. Dezember 2020.
- SSV Reutlingen gegen SSV Ulm: Randale bei Oberliga-Derby. In: Stuttgarter Nachrichten. Abgerufen am 15. April 2022.
- Sportschau: Neonazis bei Traditionsvereinen | Sportschau. In: YouTube. 16. Dezember 2021, abgerufen am 16. Dezember 2021.
- SSV Ulm1846: Jennifer "Jenny" Nunes singt die neue Spatzen-Hymne. In: chaosconvoyulm.net. 23. August 1997, abgerufen am 10. Mai 2013.
- SSV Ulm1846: Die Meisterfeier im Donaustadion. In: ssvulm1846-fussball.de. 18. Mai 2016, abgerufen am 28. Mai 2016.
- SSV Ulm 1846: Der neue Spatzen Song. In: ssvulm1846-fussball.de. SSV Ulm 1846, 16. März 2013, abgerufen am 28. Mai 2016.