(69230) Hermes

(69230) Hermes ist ein erdnaher Asteroid, der zum Apollo-Typ zählt. Er wurde am 28. Oktober 1937 von Karl Wilhelm Reinmuth entdeckt, als der Asteroid in 1,5-facher Monddistanz an der Erde vorbeiflog, sein Durchmesser wurde auf 1200 m geschätzt. Nach fünf Tagen ging er wieder verloren. Der Himmelskörper wurde nach dem römischen Götterboten Hermes benannt. Da seine Bahn wegen der kurzen Beobachtungsdauer nicht bestimmt werden konnte, erhielt er vorerst keine offizielle Nummer, die den Asteroidennamen normalerweise vorangestellt wird.

Asteroid
(69230) Hermes
Eigenschaften des Orbits Animation
Epoche: 13. September 2023 (JD 2.460.200,5)
Orbittyp Erdnaher Asteroid, Apollo-Typ
Große Halbachse 1,655 AE
Exzentrizität

0,624

Perihel – Aphel 0,623 AE  2,687 AE
Neigung der Bahnebene 6,1°
Länge des aufsteigenden Knotens 34,1°
Argument der Periapsis 92,9°
Zeitpunkt des Periheldurchgangs 21. Februar 2023
Siderische Umlaufperiode 2 a 47 d
Mittlere Orbital­geschwin­digkeit 20,70 km/s
Physikalische Eigenschaften
Mittlerer Durchmesser Prim.: 0,6 km
Sek.: 0,54 km[1]
Albedo 0,25[1]
Rotationsperiode 13 h 53 min 38 s
Absolute Helligkeit 17,6[1] mag
Geschichte
Entdecker Karl Wilhelm Reinmuth
Datum der Entdeckung 28. Oktober 1937
Andere Bezeichnung 1937 UB
Quelle: Wenn nicht einzeln anders angegeben, stammen die Daten vom JPL Small-Body Database. Die Zugehörigkeit zu einer Asteroidenfamilie wird automatisch aus der AstDyS-2 Datenbank ermittelt. Bitte auch den Hinweis zu Asteroidenartikeln beachten.

Im Oktober 2003 wurde der Kleinplanet mit LONEOS, einem der zehn modernen Suchprojekte, wiedergefunden und identifiziert. Er erhielt die Nummer 69230. Diesmal passierte Hermes die Erde 10-mal entfernter (am 4. November 2003 in 7 Millionen km). Eine genaue Bahnbestimmung ergab, dass sich Hermes 1942 unbeobachtet der Erde bis auf 1,6-fache Monddistanz genähert hatte.

Hermes ist nach Radarbeobachtungen ein Doppelasteroid mit einem gleich großen Mond.[2] Photometrische Beobachtungen haben gezeigt, dass sich die beiden Komponenten in 13,9 Stunden umkreisen und einander dabei stets die gleiche Seite zuwenden.[3]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. P. Pravec, P. Scheirich, P. Kušnirák, L. Šarounová, S. Mottola, G. Hahn, P. Brown, G. Esquerdo, N. Kaiser, Z. Krzeminski, D. P. Pray, B.D. Warner, A. W. Harris, M. C. Nolan, E. S. Howell, L. A. M. Benner, J.-L. Margot, A. Galád, W. Holliday, M. D. Hicks, Yu. N. Krugly, D. Tholen, R. Whiteley, F. Marchis, D. R. DeGraff, A. Grauer, S. Larson, F. P. Velichko, W. R. Cooney Jr., R. Stephens, J. Zhu, K. Kirsch, R. Dyvig, L. Snyder, V. Reddy, S. Moore, Š. Gajdoš, J. Világi, G. Masi, D. Higgins, G. Funkhouser, B. Knight, S. Slivan, R. Behrend, M. Grenon, G. Burki, R. Roy, C. Demeautis, D. Matter, N. Waelchli, Y. Revaz, A. Klotz, M. Rieugné, P. Thierry, V. Cotrez, L. Brunetto, G. Kober: Photometric survey of binary near-Earth asteroids. In: Icarus. Band 181, Nr. 1, 2006, S. 63–93, doi:10.1016/j.icarus.2005.10.014. (PDF; 1,21 MB)
  2. International Astronomical Union Circular Nr. 8227
  3. International Astronomical Union Circular Nr. 8233
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