(5231) Verne

(5231) Verne ist ein Asteroid des mittleren Hauptgürtels, der am 9. Mai 1988 von der US-amerikanischen Astronomin Carolyn Shoemaker am Palomar-Observatorium (IAU-Code 675) in Kalifornien entdeckt wurde. Eine Sichtung des Asteroiden hatte es vorher schon am 21. November 1960 unter der vorläufigen Bezeichnung 1960 WT am Lowell-Observatorium in Arizona gegeben.[1]

Asteroid
(5231) Verne
Eigenschaften des Orbits Animation
Epoche: 23. März 2018 (JD 2.458.200,5)
Orbittyp Mittlerer Hauptgürtel
Asteroidenfamilie Eunomia-Familie
Große Halbachse 2,6207 AE
Exzentrizität

0,1513

Perihel  Aphel 2,2242 AE  3,0172 AE
Neigung der Bahnebene 14,9137°
Länge des aufsteigenden Knotens 91,0983°
Argument der Periapsis 320,0403°
Zeitpunkt des Periheldurchgangs 5. Februar 2020
Siderische Umlaufperiode 1549,61 d
Mittlere Orbital­geschwin­digkeit 18,40 km/s
Physikalische Eigenschaften
Mittlerer Durchmesser 11,234 km (±0,270)
Albedo 0,243 (±0,021)
Rotationsperiode 4,32058 h
Absolute Helligkeit 11,9 mag
Geschichte
Entdecker Carolyn Shoemaker
Datum der Entdeckung 9. Mai 1988
Andere Bezeichnung 1988 JV, 1960 WT
Quelle: Wenn nicht einzeln anders angegeben, stammen die Daten vom JPL Small-Body Database. Die Zugehörigkeit zu einer Asteroidenfamilie wird automatisch aus der AstDyS-2 Datenbank ermittelt. Bitte auch den Hinweis zu Asteroidenartikeln beachten.
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Merkmale

Der Asteroid hat einen mittleren Durchmesser von circa 11 km. Die Lichtkurve von (5231) Verne wurde mehrmals bestimmt, zum Beispiel bei Beobachtungen zwischen dem 11. Februar 2007 und dem 13. Mai 2008 durch René Roy an der Sternwarte Genf[2] und von Brian D. Warner et al. 2009, wobei die Rotationsperiode mit 4,32058 h bestimmt werden konnte.

(5231) Verne gehört zur Eunomia-Familie, einer nach (15) Eunomia benannten Gruppe, zu der vermutlich fünf Prozent der Asteroiden des Hauptgürtels gehören. Die zeitlosen (nichtoskulierenden) Bahnelemente von (5231) Verne sind fast identisch mit denjenigen von zwei kleineren, wenn man von der Absoluten Helligkeit von 15,2 und 16,6 gegenüber 11,9 ausgeht, Asteroiden: (117009) 2004 HX63 und (343818) 2011 HZ11.[3]

Nach der SMASS-Klassifikation (Small Main-Belt Asteroid Spectroscopic Survey) wurde bei einer spektroskopischen Untersuchung[4] von Gianluca Masi, Sergio Foglia und Richard P. Binzel bei (5231) Verne von einer hellen Oberfläche ausgegangen, es könnte sich also, grob gesehen, um einen S-Asteroiden handeln.[5] Später wurde mit einer Albedo von 0,243 (±0,021) eine relativ helle Oberfläche bestätigt.

Benennung

(5231) Verne wurde am 15. Februar 1995 auf Vorschlag des ehemaligen Direktors des University of London Observatory Michael Dwortesky nach dem französischen Schriftsteller Jules Verne (1828–1905) benannt. In der von Dworetsky formulierten Widmung wurden Jules Vernes Werke Von der Erde zum Mond (1865), 20.000 Meilen unter dem Meer (1870) und Reise um die Erde in 80 Tagen (1873) hervorgehoben und erwähnt, dass das Ehepaar Shoemaker sowie Dworetsky große Fans des Werkes von Jules Verne sind.

Schon 1961 war ein Mondkrater der südöstlichen Mondrückseite nach Jules Verne benannt worden: Mondkrater Jules Verne.[6] Der Mondkrater Verne hingegen wurde 1976 nach dem römischen Vornamen Verne benannt.[7]

Einzelnachweise

  1. (5231) Verne beim IAU Minor Planet Center (englisch)
  2. Courbes de rotation d'astéroïdes et de comètes, CdR auf der Website von Raoul Behrend (französisch/englisch)
  3. Der Familienstatus der Asteroiden in der Datenbank AstDyS-2 (englisch, HTML; 51,4 MB)
  4. Gianluca Masi, Sergio Foglia, Richard P. Binzel: Search for Unusual Spectroscopic Candidates Among 40313 minor planets from the 3rd Release of the Sloan Digital Sky Survey Moving Object Catalog (Memento vom 16. Oktober 2021 im Internet Archive) (englisch)
  5. Unterteilung von Asteroiden nach S-types, C-types und V-types (Memento vom 20. Oktober 2021 im Internet Archive) (englisch)
  6. Mondkrater Jules Verne im Gazetteer of Planetary Nomenclature der IAU (WGPSN) / USGS (englisch)
  7. Mondkrater Verne im Gazetteer of Planetary Nomenclature der IAU (WGPSN) / USGS (englisch)
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