(2S)-(−)-exo-(Dimethylamino)isoborneol

(2S)-(−)-exo-(Dimethylamino)isoborneol, meist als DAIB abgekürzt, ist eine organische chemische Verbindung, die sich strukturell von Isoborneol ableiten lässt. Die chirale Verbindung wird bisweilen als enantioselektiver Katalysator eingesetzt.

Strukturformel
Strukturformel von (2S)-(−)-exo-(Dimethylamino)isoborneol
Allgemeines
Name (2S)-(−)-exo-(Dimethylamino)isoborneol
Andere Namen
  • 3-(Dimethylamino)-1,7,7-trimethyl-[1R-(exo,exo)]-bicyclo[2.2.1]heptan-2-ol (IUPAC)
  • DAIB
Summenformel C12H23NO
Kurzbeschreibung

farbloses Öl[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 103729-96-0
PubChem 3368226
ChemSpider 2613905
Wikidata Q150508
Eigenschaften
Molare Masse 198,18 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig[2]

Siedepunkt

150 °C[1]

Löslichkeit

gut in Ethanol, Toluol und Dichlormethan[3]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[4]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Gewinnung und Darstellung

Ausgangsprodukt der Synthese von (2S)-(−)-exo-(Dimethylamino)isoborneol ist (1R,4S)-(−)-Camphorchinon-monoxim. Aus diesem wird durch Reduktion mit Lithiumaluminiumhydrid (2S)-(−)-3-exo-Aminoisoborneol hergestellt. Um die noch fehlenden Methylgruppen einzuführen, wird zunächst mit Triphosgen ein Carbamat hergestellt und anschließend mit Methyliodid die erste Methylgruppe eingeführt. Um das Endprodukt zu erhalten, wird zuletzt das Carbamat mit Lithiumaluminiumhydrid reduziert.[1]

Eigenschaften und Verwendung

DAIB ist eine farblose Flüssigkeit, die sich gut in den meisten organischen Lösungsmitteln wie Ethanol, Toluol und Dichlormethan löst.[3] Die Verbindung wirkt als enantioselektiver Katalysator bei der Reduktion von Aldehyden mit organischen Zinkverbindungen. So entsteht bei der Reaktion von Benzaldehyd mit Diethylzink unter DAIB-Katalyse das (S)-1-Phenyl-1-propanol mit einem Enantiomerenüberschuss von 95,4 % ee und 97 % Ausbeute. Die Verbindung ermöglicht damit einen hohen Enantiomerenüberschuss im Produkt, obwohl der Katalysator eine deutlich geringere Enantiomerenreinheit besitzt.[5]

An der Luft zersetzt sich DAIB langsam und muss daher unter Inertgasen wie Stickstoff oder Argon gelagert werden.[1]

Einzelnachweise

  1. James D. White, Duncan J. Wardrop, and Kurt F. Sundermann: (2S)-(−)-exo-(dimethylamino)isoborneol [(2S)-(−)-DAIB] Vorlage:Linktext-Check/Escaped In: Organic Syntheses. 79, 2002, S. 130, doi:10.15227/orgsyn.079.0130 (PDF).
  2. Leo A. Paquette: Chiral Reagents for Asymmetric Synthesis. John Wiley & Sons, 2003, ISBN 978-0-470-85625-3, S. 243 (books.google.de).
  3. Grant R. Krow, Kevin C. Cannon: Encyclopedia of Reagents for Organic Synthesis: (1R,2S,3R,4S)-3-Dimethylamino-1,7,7-trimethylbicyclo[2.2.1]heptan-2-ol. 15. Oktober 2003.
  4. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  5. Masato Kitamura, Hiromasa Oka, Seiji Suga, Ryoji Noyori: Catalytic enantioselective addidion of dialkylzincs to aldehydes using (2S)-(−)-exo-(dimethylamino)isoborneol [(2S)-DAIB]: (S)-1-phenyl-1-propanol Vorlage:Linktext-Check/Escaped In: Organic Syntheses. 79, 2002, S. 139, doi:10.15227/orgsyn.079.0139 (PDF).
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