Ōshima Takatō
Ōshima Takatō (japanisch 大島 高任; geboren 16. Juni 1826 in Morioka (Provinz Mutsu); gestorben 29. März 1901) war ein japanischer Bergbau- und Hochofen-Ingenieur.

Leben und Wirken
Ōshima Takatō wurde als Sohn von Ōshima Chikai (大島 周意), eines Arztes des Nambu-Klans, geboren. Um das Familienunternehmen gebildet zu übernehmen, ging Takatō nach Edo, wurde Schüler von Mitsukuri Gempo, Tsuboi Shindō (坪井 信道; 1795–1848) und anderen und studierte westliches Wissen und Medizin. Er ging 1846 nach Nagasaki und bildete sich anhand niederländischer Dokumente weiter, in den westliche Methoden der Kriegsführung, des Schießens, des Bergbaus und der Verhüttung dargestellt wurden. Zusammen mit seinem Studienfreund Tezuka Ritsuzō (手塚 律蔵; 1822–1878) studierte er das niederländische Buch „Het Gietwezen In's Rijks Ijzer-geschutgieterij Te Luik“ („Das Casting in der Reichs-Waffengießerei in Lüttich“, ursprünglich 1826 geschrieben von dem niederländischen Militär Ulrich Huguenin, 1755–1833), das Asa Gorō (1821–1864) ihm vermittelt hatte, womit er ein Fachmann für westliches Schießen wurde.
1853 wurde Ōshima von Fujita Tōko (1806–1855) eingeladen, am Bau eines Flammofens zum Gießen von Kanonen für den Mito-Klan zu arbeiten. Er baute einen Hochofen im westlichen Stil, ein großer Beitrag zur moderne Eisenherstellungstechnologie in Japan. Sein Pioniergeist liegt in seiner Fähigkeit, die Prinzipien der europäischen Eisenherstellung mit der indigenen Kultur Japans zu verbinden, indem er den Flammofen und den Hochofen, der den Rohstoff Roheisen produziert, als ein einziges umfassendes technologisches System betrachtet.
Ōshima nahm von 1871 bis 1873 an der Iwakura-Mission teil und konnte sich so ein Bild über den Stand der Hüttentechnologie im Ausland machen. 1874 konnte er sich nicht den Vertretern des Industrieministeriums (工部省, Kōbushō) anschließen, die die ausländische Technologie in Bezug auf den Standort der Kamaishi-Eisenwerke (釜石製鉄所) des Ministeriums überbetonten. Danach arbeitete er ausschließlich im technischen Management von Nichteisenminen wie Tōwada (十輪田), Kosaka (小坂) und Ani (阿仁). 1885 wurde er Direktor des „Sado Mining Bureau“ (佐渡鉱山局) und wurde nach seiner Pensionierung zum ersten Präsidenten der „Japan Mining Industry Association“ (日本鉱業会, Nihon kōgyō-kai) gewählt.
Sein ältester Sohn Michitarō (大島 道太郎; 1860–1921) war der Chefingenieur der Yawata-Werke. Er erlebte noch die Inbetriebnahme des Hochofen Nr. 1 des Stahlwerks, starb einen Monat später.
Literatur
- S. Noma (Hrsg.): Ōshima Takatō. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X, S. 1168.
Weblinks
- Biographien Ōshima Takatō in der Kotobank, japanisch