Ēdole
Ēdole (deutsch Edwahlen) ist ein Ort im westlichen Lettland, der in der Region Kurland gelegen ist. Ēdole ist Hauptort der gleichnamigen Gemeinde, die im Bezirk Kuldīga liegt. Der Ort liegt am Ufer des Flusses Vanka und ist vor allem durch das Schloss Edwahlen bekannt.
Ēdole (dt. Edwahlen) | |||
---|---|---|---|
Hilfe zu Wappen | |||
Basisdaten | |||
Staat: | Lettland | ||
Verwaltungsbezirk: | Bezirk Kuldīga | ||
Koordinaten: | 57° 1′ N, 21° 41′ O | ||
Einwohner: | 357 | ||
Fläche: | 1,45 km² | ||
Bevölkerungsdichte: | 246 Einwohner je km² | ||
Höhe: | 45 m | ||
Webseite: | edole.lv | ||
Einwohner und Einwohnerentwicklung
Innerhalb der gleichnamigen Gemeinde bildet Ēdole den Hauptort. Seit der lettischen Unabhängigkeit ist die Bevölkerungszahl rückläufig. Heute [Stand: 2023] leben knapp über 350 Menschen im Ort.[1]
|
|
|
Geschichte
Der Ort wurde erstmals im 13. Jahrhundert schriftlich erwähnt. Im Jahr 1230 wurde es als Teil des Staates des kurischen Herrschers Lamekin in Form des Namens Edualia erwähnt. Gemäß dem Vertrag vom 4. April 1253 zwischen Bischof Heinrich von Kurland und dem livländischen Ordensmeister gehörte Ēdole zum Land Ventava, das dem Bistum Kurland zugesprochen wurde. Diese Siedlung wurde in der Nähe der bereits bestehenden Burg Edwahlen errichtet.
1932 wurde der Gemarkung der Status eines dicht besiedelten Ortes (lettisch biezi apdzīvotas vieta) verliehen, was de facto einem Dorf entspricht.
Sehenswürdigkeiten
Schloss Edwahlen
Das Schloss Edwahlen (lettisch Ēdoles pils) geht auf eine baltendeutsche Bischofsburg des späten 13. Jahrhunderts zurück. Ursprünglich im Besitz der von Kettlers, wurde die Anlage 1561 von Ulrich von Behr erworben und gehörte bis zum Ersten Weltkrieg zum Besitz der Familie von Behr. Seit seiner Erbauung hat das Schloss mehrmals sein Aussehen verändert. Es hatte einst eine prächtige Innenausstattung, allerdings gingen viele der Kunstgegenstände in der Revolution von 1905 verloren, als das Schloss niedergebrannt wurde. Kunstgegenstände, die gerettet werden konnten, wurden im Anschluss nach Deutschland und in das Schloss Ruhenthal in Lettgallen verbracht.
Das Schloss ist von einem mehrere Hektar großen Park umgeben und wird heute wieder touristisch genutzt.[2]
Kirche Edwahlen
Die Kirche wurde im 17. Jahrhundert erbaut und ist ein Denkmal des Barock und Rokoko. Der Gebetsstuhl des Barons ist erhalten geblieben und zeichnet sich durch seine sehr kunstvollen Schnitzereien aus. Einer lokalen Legende nach sind der Kirchenaltar und die ihn umgebenden Holzskulpturen aus dem Stamm der heiligen Linde Allažu, die sich nördlich des Ortes befindet, gefertigt.[3]
Literatur
- Otto Kraus: Die Gutshäuser im Baltikum. In: Erich Böckler (Hg.): Beiträge zur Geschichte der baltischen Kunst. W. Schmitz, Gießen 1988, ISBN 3-87711-157-2, S. 57–91, hier S. 141–142
Weblinks
Einzelnachweise
- Population in regions, cities, municipalities, towns, rural territories, villages (based on the boundaries in force at the beginning of 2023), neighbourhoods and densely populated areas by sex and age group (experimental statistics) 2000 - 2023. Abgerufen am 24. September 2023 (englisch).
- EdolesPils. Abgerufen am 24. September 2023 (englisch).
- Allažu svētliepa. Abgerufen am 24. September 2023 (lettisch).