Österreicher-Topf

Als so genannter „Österreicher-Topf“ wird die Bereitstellung von Fördergeld für die Vereine der österreichischen Fußball-Bundesliga bezeichnet mit dem der Ausländeranteil österreichischer Fußballklubs begrenzt und der Einsatz von Fußballspielern aus Österreich gefördert werden soll.

Beschlossen wurde die Einführung des „Österreicher-Topfes“ auf einer Konferenz der Ligapräsidenten in der Fußballsaison 2004/2005. Sinn und Zweck dieses Topfes war es, den aufgrund des EU-weit wirkenden Bosman-Urteils stetig ansteigenden Anteil von ausländischen Fußballspielern in den Spielen diverser österreichischer Fußballklubs entgegenzuwirken.

Die Vereinbarungen sahen vor, dass für ein Spiel der österreichischen Bundesliga (damals acht – mittlerweile zwölf von achtzehn) zuerst Fußballspieler aus Österreich zum Einsatz kommen sollten. Jene Fußballklubs, die dieser Regelung folgten, sollten als „Belohnung“ dafür finanziell unterstützt werden.

Finanzierung

Die Kosten für den „Österreicher-Topf“ übernehmen die Fußball-Bundesliga in Österreich und der Österreichische Fußballbund (ÖFB). Die Bundesligavereine übernehmen allerdings mit rund 80 % den finanziellen Löwenanteil.

Auszahlung der Fördermittel

Entscheidend für die Höhe der Auszahlungssumme an den jeweiligen Verein sind die Einsatzminuten des österreichischen Fußballspielers.

Fußball-Legionäre

Nach dem so genannten Bosman-Urteil stieg die Anzahl der Fußball-Legionäre auch in Österreich. Spielten in der österreichischen Bundesliga zuvor nur 33 Fußball-Legionäre, waren es danach schnell knappe 100. Mit der Einführung des „Österreich-Topfes“ kamen auch wieder mehr österreichische Fußballspieler zum Spieleinsatz und die Anzahl der Fußball-Legionäre sank. Sämtliche Fußballklubs in Österreich nutzten diese Fördermittel als zusätzliche Einnahmequelle. Lediglich der FK Austria Wien, in der Frank-Stronach-Ära und aktuell Red Bull Salzburg verzichte(te)n aufgrund deren Finanzmäzen auf die finanzielle Unterstützung aus dem „Österreich-Topf“, aber missachteten auch die damit verbundenen Regelungen. So hatte beispielsweise der FC Red Bull Salzburg am 8. Dezember 2009 immerhin 21 Fußball-Legionäre in seinem 29-Mann Spieler-Kader.

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