Ölfarbendruck
Der Ölfarbendruck, farbiger Steindruck, auch Oleographie oder Öldruck genannt, ist eine in der Technik der Farblithographie (Chromolithographie) hergestellte Kopie eines Ölgemäldes oder einer Zeichnung (besonders Pastellmalerei). Anders als bei der künstlerischen originalen Druckgrafik ist hier nicht in erster Linie das Ziel, ein Original mehrfach herzustellen (als Druck von einem originalen Druckträger, das heißt von einer Platte, die der Künstler selbst bearbeitet hat), sondern die Vervielfältigung eines Bildes als Reproduktion, wobei der Eindruck eines gemalten originalen Ölbildes imitiert werden soll. Um das Pastose des Ölfarbenpinselstrichs und die Struktur der Leinwand vorzutäuschen, wird zudem eine gravierte farblose Platte nachträglich aufgeprägt.[1]
1836 wurde das Verfahren von George Baxter (1804–1867) entwickelt. Dabei ist pro Farbe jeweils ein Druckvorgang notwendig. Im letzten Druckvorgang können auch Bildstrukturen wie Leinwand oder Pinselstrichduktus mitgedruckt (geprägt) werden. Sind die Druckbilder mit Firnis überzogen, sind diese für einen Laien nicht mehr ohne weiteres von einem Original zu unterscheiden.
Literatur
- C. T. Courtney Lewis: George Baxter the picture printer. Sampson Low, Marston and Co., London 1924
- Wolfgang Brückner/Willi Stubenvoll: Elfenreigen – Hochzeitstraum. Die Öldruckfabrikation 1880–1940, DuMont Schauberg, Köln 1974, ISBN 3-7701-0762-4
- Fons van der Linden, Helmut Rech: DuMont's Handbuch der grafischen Techniken. DuMont Buchverlag, Köln 1990 (3. Auflage), ISBN 3-7701-1237-7, S. 192–193
- Das grosse Kunstlexikon von P.W. Hartmann online bei beyars.com
- Meyers Konversationslexikon, Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892, Band 12, Seite 12.372 bei Peter-Hug.ch
Einzelnachweise
- Hans Wallenberg (Vorw.): Grafische Techniken. Eine Ausstellung des Neuen Berliner Kunstvereins in den Räumen der Kunstbibliothek 24. Februar – 24. März 1973. NBK, Berlin 1973, S. 164