ÖBB 2016
Die Reihe 2016 der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) sind vierachsige dieselelektrische Lokomotiven die seit 2002 im Einsatz sind. Die Lokomotiven sind mit Wendezug- und Doppeltraktionssteuerung ausgestattet. Die Lokomotiven werden unter der Bezeichnung Hercules geführt. Sie gehören der mittleren Leistungsklasse an. Die Lokomotiven werden auf allen Strecken der ÖBB sowie in einigen Nachbarländern vor Personenzügen inkl. Wendezügen und Güterzügen, im Verschub und im Fahrverschub eingesetzt.[1]
ÖBB 2016 | |
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2016 061 in Puchberg am Schneeberg | |
Nummerierung: | 2016 001-100 |
Anzahl: | 100 |
Hersteller: | Siemens Transportation Systems |
Plattform: | ER20 |
Baujahr(e): | 2002–2004 |
Achsformel: | Bo’Bo’ |
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) |
Länge über Puffer: | 19.275 mm |
Breite: | 2.870 mm |
Drehzapfenabstand: | 10.362 mm |
Drehgestellachsstand: | 2.700 mm |
Kleinster bef. Halbmesser: | 100 m |
Dienstmasse: | 80 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 140 km/h |
Installierte Leistung: | 2.000 kW |
Traktionsleistung: | 1750 kW ohne ZS 1600 kW mit ZS |
Anfahrzugkraft: | 235 kN |
Treibraddurchmesser: | 1100 mm / 1020 mm |
Motorentyp: | MTU 16 V 4000 R41 |
Motorbauart: | 90°-V16 |
Nenndrehzahl: | 1.800/min |
Leistungsübertragung: | dieselelektrisch |
Tankinhalt: | 2800 l |
Bremse: | indirekt (pneumatisch) + dynamische Bremse |
Lokbremse: | SW-GPRmZ+E |
Zugbeeinflussung: | PZB, Sifa |
Zugheizung: | 400 kW |
Geschwindigkeitsmesser: | Analog |
Steuerung: | AFB; Auf-/Abwärtssteuerung mit Kombihebel |
Geschichte
Ende der 1990er Jahre wurde der Personen- und Güterverkehr auf den nicht elektrifizierten Strecken der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) überwiegend mit Fahrzeugen aus den 1960er und 1970er Jahren betrieben. Zur Erneuerung der Fahrzeugflotte veröffentlichte die ÖBB 1997 eine Ausschreibung, um die Reihen 2043/2143 und 2050 zu ersetzen.[1][2][3]
Der Auftrag über zunächst 40 Streckendiesellokomotiven wurde an Siemens AG, Österreich vergeben und in Verantwortung von Siemens Transport Systems, Erlangen konstruiert und gefertigt. 1999 wurde eine erste Option für 30 weitere Lokomotiven gezogen. Die erste Lokomotive wurde im Jahr Januar 2002 inbetriebgenommen.[1] Später wurde eine Option über 30 weitere Lokomotiven gezogen.
Einsatz
Die meisten Maschinen sind in den Zugförderungen Graz und Wiener Neustadt stationiert, da Strecken wie die Lavanttalbahn, Steirische Ostbahn, Radkersburger Bahn oder Thermenbahn im Bundesland Steiermark, als auch beispielsweise die Gutensteiner Bahn oder die Mattersburger Bahn im Bundesland Niederösterreich viele Diesel-Lokomotiven benötigen. Im Raum Wien wird sie noch auf der Marchegger Ostbahn verwendet.
Seit 2016 ist eine Maschine im kroatischen Rijeka im Einsatz.
Seit dem Fahrplanjahr 2020/2021 kommen vier Maschinen im Personenverkehr zwischen Bratislava, Dunajská Streda und Komárno in der Slowakei zum Einsatz. Grundlage ist eine Kooperation mit der slowakischen Železničná spoločnosť Slovensko beim Betrieb dieser Strecke.[4]
Konstruktion
Die Konstruktion der Reihe 2016 entspricht im Wesentlichen dem der ER20. Unterschiede gibt es nur bei einigen Ausstattungen, die speziell von der ÖBB gefordert wurden.[1]
Ein 2.000 Kilowatt leistender Dieselmotor mit angeflanschtem Drehstrom-Synchrongenerator erzeugt dabei den Strom für die vier Fahrmotoren (Einzelachsantrieb).[1]
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- Rupert Marl, Christof Schieber, Dirk Friess: Dieselelektrische Lokomotive Reihe 2016 „Hercules“ für die Österreichischen Bundesbahnen. In: ZEV+DET Glasers Annalen. 2001, S. 213–222.
- Rupert Marl, Dirk Friess: Der EuroRunner - eine umweltfreundliche Lokomotive von Siemens. In: Eisenbahntechnische Rundschau. Band 52 (2003), Heft 1/2 - Januar/Februar. Hestra-Verlag, Erlangen, München 2003, S. 48–52.
- Christoph Müller: ÖBB modernisieren ihren Lokpark weiter. In: EI – Der Eisenbahningenieur. 51. Jahrgang. Tetzlaff-Verlag, August 2000, S. 38–39.
- Alexander Binder: Die neuen ÖBB-Umlaufpläne. In: Eisenbahn Österreich. Nr. 1, 2021, ISSN 1421-2900, S. 8.